Название: Killer im August: 11 Thriller
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213188
isbn:
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Wir brausten mit Blaulicht durch die Straßen. Agent Max Carter aus dem Innendienst hatte uns auf eine interessante Spur gesetzt. Er war noch einmal alle verfügbaren Daten durchgegangen, die in irgendeiner Form mit dem Parisi-Syndikat zusammenhingen. Janet Carino erschien dabei wie eine Frau, die aus dem Nichts aufgetaucht war. Ohne Vergangenheit, ohne Verbindungen... Ihre wahre Identität lag im Dunkeln. Es schien keinerlei Hinweise zu geben.
Aber Carter hatte schließlich doch eine Spur entdeckt.
Vor einigen Jahren war ein Mann namens Richard Logan brutal ermordet worden. Logan war ein kleiner Spediteur für Gefahrgut gewesen, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und sich so in den Fängen der Müll-Mafia verstrickte.
Logan war für einige Firmen gefahren, die unter Parisis Kontrolle gestanden hatten. Ein kleines Rädchen in der Maschinerie des Syndikats, das im wahrsten Sinne des Wortes die Drecksarbeit zu verrichten gehabt hatte. Logans Transporter hatten Sondermüll kreuz und quer durch die USA gefahren und irgendwo abgeladen.
Es hatte Indizien dafür gegeben, dass Logan aussteigen wollte. Vermutlich war Logan deshalb umgebracht worden. Aber konkrete Beweise, die seinen Tod mit Parisi und seinen Leuten in Verbindung brachten, gab es natürlich nicht. Dafür hatten die hohen Herren schon gesorgt.
Die Ermittlungen waren bis heute nicht abgeschlossen.
Ein ungeklärter Mafiamord mehr, der am Ende nichts weiter als einen Aktenmeter im Archiv oder ein paar Kilobyte in einer Datenbank ausmachte.
Logan hatte eine junge Frau gehabt.
Ihr Name war Janet.
Und es sprach viel dafür, dass sie mit Janet Carino identisch war...
"Es würde alles zusammenpassen", meinte ich an Milo gewandt, während ich den Motor des Sportwagens aufbrausen ließ.
Wir fuhren auf der Überholspur.
"Vor allem die Art und Weise, in der die Taten begangen wurden", stimmte Milo mir zu.
Ich nickte.
"Ja, es sah sehr nach Rache aus..."
Dass Janet Carino die Führungsspitze des Parisi-Syndikats mehr oder minder im Alleingang erledigt hatte, stand so gut wie fest. Und jetzt hatten wir endlich auch ein Motiv. Ein Motiv, das klarmachte, weshalb sie so kompromisslos vorging.
Wenn unsere Vermutungen allerdings der Wahrheit entsprachen, bedeutete das eventuell auch, dass es weitere Opfer geben würde.
Von der Führungsriege des ehemaligen Parisi-Syndikats war kaum noch jemand übrig.
Mit Ausnahme von Edward Loomis.
Ich musste ziemlich hart abbremsen. Ein Stau hatte sich gebildet. Es gab einfach kein Weiterkommen, selbst mit Blaulicht nicht. Ich schlug mit der Handinnenfläche gegen das Lenkrad.
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"R.L. - Richard Logan", murmelte Loomis.
Janet lächelte ihn dabei kalt an.
"Ich dachte schon, du stirbst doch als Ahnungsloser, Loomis!", versetzte sie mit zynischem Unterton. Sie schluckte. Sie sprach leise und mit belegter Stimme, als sie fortfuhr: "Ich war zwanzig, Richard und ich hatten gerade geheiratet, als Parisis Killer ihn umlegten und damit auch mein Leben zerstörten. Ich weiß noch genau, wie ich nach Hause kam, die Wohnungstür offen fand..." Sie brach ab. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern, als sie fortfuhr: "Damals habe ich mir Rache geschworen. Rache um jeden Preis."
Sie hob die Pistole. "Dies war Richards Waffe. Er hatte ein Faible für ungewöhnliche Waffen..."
"Parisi ist tot", stellte Loomis fest. "Und wie du dich erinnerst, habe ich dazu beigetragen, dass er jetzt im Leichenschauhaus liegt..."
"Du?" Janet lachte. "Du hattest doch dazu niemals den Mut. Du hast nur zu allem ja und Amen gesagt, nachdem Kelly und ich schon alles in die Wege geleitet hatten... "
"Ich hatte mit dem Tod deines Mannes nichts zu tun! Parisi..."
"Es ist so leicht, alles auf einen Toten zu schieben, Loomis. So furchtbar leicht. Aber du solltest meine Intelligenz nicht unterschätzen. Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen!"
"Janet..."
Sie lächelte zufrieden. "Parisi kannte doch nicht einmal den Namen meines Mannes. Natürlich lief in der Organisation nichts, ohne dass er es absegnete. Und schon gar kein Mord! Ein Fingerschnippen und der Tod eines Menschen war besiegelt. Oder besonders eifrige Helfershelfer lasen ihm die Wünsche von den Augen ab. So wie Kelly, den ich später für die Idee begeistern konnte, sich selbst an die Spitze zu setzen. Aber du, Loomis, du warst damals, vor sieben Jahren noch nicht so hoch in der Rangliste des Syndikats. Du hast noch echte Drecksarbeit gemacht... Eigenhändig!"
"Das ist nicht wahr!"
"Es war ekelhaft, mit Parisi ins Bett zu gehen. Aber sehr informativ. Parisi wusste alles, Loomis. Alles über jeden Einzelnen in der Organisation. Bei Bedarf hat er von seinem Wissen Gebrauch gemacht, wenn er jemanden aus dem Weg haben wollte. Es hat mich einige Mühe gekostet, um an diese Informationen heranzukommen und wenn Parisi mich dabei erwischt hätte, hätte ich sicher das Schicksal meines Mannes geteilt. Aber ich habe es geschafft."
Angstschweiß stand auf Loomis' Stirn.
Panik glänzte in seinen Augen.
"Du ahnst, worauf ich hinaus will, Loomis!", sagte Janet schneidend. "Du weißt es! Und ich will es jetzt von dir hören!"
"Janet!"
Sie setzte ihm die Pistole an die Schläfe.
"Hängst du so wenig am Leben, Loomis? СКАЧАТЬ