Название: Killer im August: 11 Thriller
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213188
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"Das ist mehr als nur ein Gangsterkrieg", sagte ich nachdenklich.
"Woran denkst du?", fragte Leslie.
Ich zuckte die Achseln. "Wenn ich das wüsste. Ein Rachefeldzug vielleicht..."
"Jedenfalls reicht es den Tätern nicht, ihre Gegner einfach nur zu töten...", stimmte mir Milo zu.
Robert Leslie hob die Augenbrauen. "Ein Gangsterkrieg ist nicht unbedingt eine emotionsfreie Zone, Jesse!"
"Jedenfalls wäre es interessant, diesen Mister Kelly mal zu fragen, was er Lawton in DOLLY'S SEX BAR übergeben hat...", sagte Milo.
Jetzt mischte sich Lieutenant O'Mara ein.
"Die Taschen der Toten sind durchsucht."
"War ein Kuvert dabei?", fragte Milo.
O'Mara rief einen Kollegen des Erkennungsdienstes herbei und der zeigte uns dann ein paar Augenblicke später den Tascheninhalt.
Ein Kuvert war dabei.
Darin befand sich ein Bündel mit Geldscheinen.
"Zwanzigtausend Dollar, wir haben es gezählt", sagte der Erkennungsdienstler dazu.
Clelland sagte: "Von mir aus können die Leichen abtransportiert werden."
"Einen Moment!", erhob Milo Einspruch.
Er beugte sich über die Toten.
"Der Mann hier hat etwas im Mund!", stellte er fest.
Clelland eilte herbei. Er hatte immer noch seine Latexhandschuhe an und griff dem Toten in den halboffenen Mund. Das, was er herausholte, ließ ihn die Stirn runzeln.
"Ein Zigarettenfilter", stellte er fest. Er hielt ihn nahe ans Auge. "Lucky Strike" sagte der Arzt dann.
Milo meinte: "Einen Lucky Strike-Raucher suchen wir schon eine ganze Weile!"
Ich wandte mich an Leslie: "Was wissen wir über diesen Kelly - außer, dass er zu Parisis Organisation gehört?"
"Man sagt ihm jedenfalls großen Ehrgeiz nach", meinte Leslie. "Und Skrupellosigkeit."
16
Arnold Kelly besaß eine exklusive Etage im 38. Stock mit Blick auf den East River. Finster dreinblickende Wächter standen in dunklen Anzügen am Eingang zu seinen Räumlichkeiten. In dieser Traumetage war Platz genug für Büros und Privaträume.
Die Männer in den dunklen Anzügen wollten uns nicht so ohne weiteres passieren lassen. Überall waren Überwachungskameras gut sichtbar installiert.
Eine Sekretärin trat mit grazilen Schritten auf uns zu.
"Haben Sie einen Termin bei Mister Kelly?", säuselte sie.
Ich hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase.
"Ich denke, Mister Kelly wird sich für uns etwas Zeit nehmen müssen", sagte ich.
Sie musterte uns einen nach dem anderen. Agent Leslie besonders lang. Vielleicht erinnerte sie sich an ihn.
Allerdings ließ sie sich in dieser Hinsicht nichts anmerken.
Die Wächter blickten etwa unschlüssig drein. Der Anblick des FBI-Ausweises in meiner Hand schien sie für einen Moment zu lähmen.
Eine Tür ging auf.
Ein Mann mit dunkel gelocktem Haar trat heraus. Er trug einen teuren Maßanzug aus edlem Stoff. An seinem Arm hing eine grazile Schönheit in einem enganliegenden Kleid. Ihre meergrünen Augen sahen mich mit dem Ausdruck der Überraschung an. Sie stutzte.
Und ich auch.
Janet Carino!
Die Sekretärin wandte sich an den Lockenkopf. "Mister Kelly, es tut mir leid, aber..."
Der Anblick unsrer Ausweise ließ Kellys Gesicht finster werden.
"Special Agent Jesse Trevellian", stellte ich mich vor. "Meine Kollegen und ich haben ein paar Fragen an Sie..." Dann wandte ich mich Janet zu und ergänzte noch: "...und vielleicht auch an Sie, Miss Carino!"
Janets Blick war kühl.
Kellys Blick musterte uns einen nach dem anderen. Dann blieb er an Robert Leslie hängen.
"Wir hatten ja bereits mal das Vergnügen", zischte er dann.
"Allerdings", erwiderte Leslie.
Kelly sah sich Leslies Ausweis an und lachte dann zynisch.
"Ihr falscher Name passte besser zu Ihnen, G-man!"
"Alles Geschmackssache!"
Ich merkte, wie das Gespräch auf eine Ebene abglitt, die mir nicht gefiel. Wir brauchten Informationen, keine unnötige Animositäten.
Daher sagte ich sachlich: "Wir ermitteln im Mordfall Parisi..."
"Und da kommen Sie zu mir?", fragte Kelly scharf.
"Nun, Mister Parisi war doch einer Ihrer wichtigsten Geschäftspartner - sagt man..."
"Ach, sagt man das?"
"Ja, und man sagt auch, dass Sie und ein gewisser Loomis jetzt Parisis Geschäfte übernommen haben..."
Kellys Zeigefinger schnellte vor wie ein Klappmesser.
"Wenn Sie so etwas in der Öffentlichkeit verbreiten sollten, dann kriegen Sie eine Verleumdungsklage an den Hals, die..."
"Wir sind vom FBI. Nicht von der Presse", erinnerte ich ihn. "Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?"
Kellys Gesicht wurde jetzt von einer leichten Röte überzogen. Er war zornig.
Kelly wandte sich an seine Sekretärin.
"Sagen Sie alle Termine ab und versuchen Sie meinen Anwalt zu erreichen. Er soll so schnell wie möglich her kommen!", verlangte er.
"Gut, Mister Kelly!"
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