Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker страница 40

Название: Sechs Krimis: Ferienkiller

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200416

isbn:

СКАЧАТЬ Kommissar Kubinke. Aber noch kann ich sagen, was ich denke.“

      „Wir können uns gerne noch einmal darüber unterhalten, wenn wir den Mörder von Jimmy Talabani hinter Schloss und Riegel gebracht haben.“

      Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen.

      Rudi wandte sich inzwischen an Dachner und Gonzales und sagte ihnen, dass sie gehen und uns sämtliche noch vorhandene Aufzeichnungen der Videoüberwachung heraussuchen sollten, die in diesem Haus auf sämtlichen Korridoren sowie in den Aufzügen und im Eingangsbereich angebracht waren.

      „Wir werden sehen, was wir für Sie tun können“, versprach Dachner. „Allerdings werden die Aufnahmen in regelmäßigen Abständen gelöscht.“

      „Das macht nichts“, erwiderte Rudi. „Wenn wir erfahren würden, wer Jimmy Talabani in den letzten Tagen besucht hat, wäre das auch schon eine große Hilfe.“

      „Wie Sie meinen.“

      Die beiden Wachmänner verließen den Raum.

      Ich nahm mir inzwischen die Sporttasche vor, die Jacqueline gepackt hatte. „Haben Sie was dagegen, wenn ich mir die mal ansehe?“

      „Ich wette, es hätte ohnehin keinen Sinn, wenn ich mich dagegen sträuben würde, Kommissar Kubinke.“

      „Da haben Sie Recht.“

      „Warum fragen Sie dann?“

      Ich durchsuchte den Inhalt der Tasche schnell. Es waren ausschließlich persönliche Sachen. Kleidung vor allem. Ein paar Zeitschriften, Socken, Wäsche, ein paar T-Shirts und ein zusammengepferchtes Kleid aus einem Stoff, der das nicht ertrug. Sie hatte zweifellos in sehr großer Eile gepackt. Das war mehr als offenkundig.

      Und für diese Eile musste es Gründe geben.

      Die junge Frau hob jetzt das Kinn und sah mir geradewegs in die Augen. „Sie wollen also wissen, warum ich mich aus dem Staub machen wollte!“, sagte sie.

      „Wenigstens versuchen Sie mir jetzt nicht mehr etwas anderes einzureden.“

      „Hören Sie, Kommissar Kubinke. Ich habe Jimmy geliebt – aber er hatte Geschäftspartner, die ein äußerst unangenehme Auftreten hatten, wenn Sie verstehen was ich meine. Ich wollte keinem von denen begegnen.“

      Ich hob die Augenbrauen. „Wollten Sie nicht vielmehr uns aus dem Weg gehen?“

      Diesmal begegnete sie meinem Blick.

      „Und wenn schon! Bringt es mir Jimmy zurück, wenn ich Ihre Fragen beantworte?“ Ihr Tonfall bekam jetzt eine ungewohnte Schärfe. „Aber wenn irgendjemand von Jimmys Partnern herausbekommt, dass ich mit dem BKA geredet habe, dann fragen die sich gleich, ob ich Ihnen nicht irgendetwas verraten habe, was...“ Sie verschluckte den Rest.

      „Was wissen Sie über Talabanis Geschäfte?“, fragte jetzt Rudi.

      Jacqueline wandte den Kopf in seine Richtung.

      „Das ist es ja. Ich könnte Ihnen noch nicht einmal etwas darüber sagen, weil ich nie etwas davon mitbekommen habe“, behauptete sie. „Das bedeutet allerdings nicht, dass ein paar andere Leute davon überzeugt sein könnten, dass ich sehr wohl etwas darüber weiß und an die Polizei verraten könnte.“

      Rudi hob die Augenbrauen. Er gab sich keine Mühe, seine Zweifel zu verbergen. „Und das sollen wir Ihnen wirklich glauben?“, fragte mein Kollege.

      „Warum denn nicht? Jimmy hat mir nichts gesagt und ich habe auch nicht gefragt. Es reichte mir völlig, zu wissen, dass Jimmy jemand war, der die Taschen immer voller Geld hatte.“ Tränen rannen ihr über das Gesicht und ließen ihr Make-up schon wenig später wie ein Aquarell aussehen.

      „Haben Sie eine Ahnung, wer ein Motiv gehabt haben könnte, Herrn Talabani umzubringen?“, fragte ich.

      Sie schüttelte den Kopf.

      „Da kann ich Ihnen wirklich nicht weiterhelfen“, behauptete sie.

      Wahrscheinlich wollte sie uns auch gar nicht weiter helfen. Es fragte sich nur, ob das daran lag, dass sie selbst etwas mit dem Mord zu tun hatte oder ob sie wirklich Angst vor Talabanis Familie hatte.

      Ich schloss ihre Tasche und gab sie ihr. „Sie können gehen, aber wir brauchen Ihre Aussage noch schriftlich. Melden Sie sich in den nächsten Tagen im BKA. Wissen Sie, wo das ist?“

      „Um ehrlich zu sein, war ich noch nie dort, aber ich werde es schon finden.“

      „Wo können wir Sie erreichen?“

      „Bei meiner Schwester. Ich gebe Ihnen die Adresse!“

      „In Ordnung.“

      Rudi holte einen Notizblock hervor und reichte ihn ihr.

      Sie war zunächst etwas unschlüssig und streifte dann die Latexhandschuhe ab und warf sie in einen Papierkorb. „Ich bin gegen die Putzmittel allergisch“, meinte sie, so als glaubte sie, unbedingt noch erklären zu müssen, weshalb sie diese Handschuhe benutzt hatte.

      Anschließend nahm sie den Block und schrieb darauf mit zierlicher Handschrift die Adresse und Telefonnummer ihrer Schwester auf.

      Ich überprüfte die Telefonnummer.

      Eine gewisse Tyra Berentzen bestätigte mir, eine Schwester namens Jacqueline zu haben. Ich gab das Handy an Jacqueline weiter.

      Diese kündigte an, gleich bei ihr einzutreffen und für ein paar Tage zu bleiben. Was ihre Schwester sagte, konnte ich natürlich nicht verstehen. Aber Jacqueline sagte zweimal: „Später... Nein, später...“ Ich konnte mir schon denken, was da los war. Solange ich zuhörte, wollte sie auf die bohrenden Fragen ihrer Schwester offenbar nicht antworten und ich hatte mehr als nur ein unbestimmtes Gefühl, dass es sich mit Jimmy Talabanis schöner Freundin so verhielt wie mit der berühmten Spitze eines Eisberges, von dem neun Zehntel unter der Wasseroberfläche verborgen blieben.

      „Tja, das wär's dann“, meinte Jacqueline anschließend.

      „Wir werden uns sicher noch wiedersehen.“

      „Soll das ein Versprechen oder eine Drohung sein?“

      „Das hängt wohl ausschließlich von Ihnen ab.“

      „Wie auch immer...“

      Anschließend hatte es Jacqueline ziemlich eilig, zu verschwinden.

      Rudi machte keine Hehl daraus, dass er unzufrieden mit mir war. „Warum hast du sie so hart angefasst, Harry?“, fragte mein Kollege, nachdem Jacqueline Berentzen das Penthouse verlassen hatte.

      „Das fragst du im Ernst?“

      „Ja!“

      „Weil sie uns von vorne bis hinten angelogen hat, Rudi. Das sieht doch ein Blinder! Leider haben wir nichts in der Hand, um sie festzuhalten. Einen Putztick zu bekommen, nachdem der Lebensgefährte erschossen wurde, ist leider kein Straftatbestand!“

      Rudi atmete tief durch. „Harry, vielleicht stand СКАЧАТЬ