Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker страница 19

Название: Sechs Krimis: Ferienkiller

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200416

isbn:

СКАЧАТЬ eines Anwalts gehört, bei weitem überschritten hat“, warf Max ein. „Allerdings konnte man ihm nicht nachweisen, dass er eventuell mit Bilderentführern Absprachen getroffen hat, die ungesetzlich sind.“

      „Wenn Sie mich ganz persönlich fragen, kann man schon fast den Verdacht haben, dass Gallesco hin und wieder mit ihnen zusammengearbeitet und Millionen daran verdient hat!“, warf Dommacher ein. „Aber einer wie der ist wohl einfach zu clever für unsere Justiz. Alles, was bei ihm auf dem juristischen Kerbholz steht, sind ein paar Verstöße gegen die Parkordnung der Stadt Berlin und die Beleidigung eines Richters, für die er tatsächlich drei Tage ins Gefängnis ging, anstatt die lächerliche Ordnungsstrafe zu bezahlen.“ Dommacher grinste. „Er machte ein richtiges Happening daraus.“

      „Klingt nach einem komischen Vogel“, lautete Rudis Kommentar.

      „Ja, aber er dürfte noch sehr viel weiter verzweigte Kontakte bis in die Kunstmafia hinein besitzen, als Ihre Informanten, die Sie bisher um Unterstützung gebeten haben“ stellte Dommacher klar.

      „Nachdem Harry diese Nummer gefunden hat, haben wir ja auch einen ganz offiziellen Grund mit ihm zu sprechen“, erklärte Kriminaldirektor Bock. „Notfalls auch hier im Präsidium in einer Gewahrsamszelle, wenn es sein muss! Aber das hat Zeit bis Morgen.“

      Anschließend berichtete Meinhart Dommacher noch von seiner missglückten Verabredung mit Major Marenkov. „Ich habe inzwischen herausgefunden, dass tatsächlich ein Flug auf den Namen Marenkov gebucht war, aber dieser Marenkov hat den Flieger in Russland nie bestiegen. Der Platz wurde an jemand anderes vergeben.“

      „Und wer hat dann angerufen?“, fragte ich.

      Max Herter meldete sich daraufhin zu Wort. „Alle eingehenden Anrufe werden bei uns ja glücklicherweise aufgezeichnet. Ich habe die Aufnahme natürlich sofort Herrn Dommacher vorgespielt und er hat die Stimme identifiziert.“

      Kriminaldirektor Bock wandte sich an den Experten für die Bekämpfung der Kunst-Mafia. „Sie sind sich sicher, dass es die Stimme von Marenkov war? Ich wusste nicht, dass Sie ihn so gut kennen...“

      „Ich bin ihm tatsächlich auch nur einmal begegnet, aber wir hatten hin und wieder Telefonkontakt“, antwortete Dommacher. Er hob die Schultern. „Hundertprozentige Sicherheit gäbe nur ein Höhenkurvenabgleich dieses Anrufs mit der Originalstimme Marenkovs und selbstverständlich gibt es geschickte Stimmenimitatoren, aber...“ Er schüttelte entschieden den Kopf. „Das wäre doch absurd!“

      „Der Anruf könnte auch aus Audioschnipseln irgendwelcher Aufnahmen zusammen geschnitten worden sein“, wandte Max ein. „Das untersuchen gerade unsere Experten. Schließlich wäre es auch absurd, anzunehmen, dass Marenkov längst in der Stadt ist und Agent Dommacher zum Narren hält!“

      Kriminaldirektor Bock atmete tief durch. „Man kann auch mit gutem Willen noch nicht sagen, dass wir Licht in die Sache gebracht hätten, aber die nötige Geduld gehört eben auch zu unserem Job. Ich schlage vor, Sie machen jetzt Feierabend und morgen früh sehen wir weiter.“

      „Dann müssten auch schon einige Laborberichte vorliegen!“, war Jürgen recht zuversichtlich.

      „Hoffen wir’s“, murmelte Rudi. „Sonst drehen wir uns weiter im Kreis.“

      17

      Wir gingen am Abend noch zusammen mit dem Kollegen Dommacher zu unserem Lieblingsitaliener. Schließlich hatten wir alle einen Riesenhunger.

      Rudi und ich nahmen eine Pizza, Meinhart Dommacher hingegen nur einen Salat. „Ja, Sie als Ermittler im Außendienst haben Bewegung genug, um wie Scheunendrescher essen zu können, aber bei mir sieht das anders aus!“, sagte er und fasste sich dabei an den Bauch.

      „Wo sind Sie für Ihre Zeit hier in Berlin untergebracht?“, fragte ich.

      „Im Hotel. Ist mehr eine Pension als ein Hotel, aber es liegt immerhin im Spesenrahmen, den man mir zugesteht!“

      Eine Weile aßen wir einfach nur und keiner redete einen Ton. Der Tag war schließlich hart genug gewesen. Wenigstens am Abend muss man hin und wieder seine Gedanken sortieren, wenn man am Tag mit knapper Not der Laserzielerfassung eines skrupellosen Killers entkam.

      Es ärgerte mich noch immer, dass mir der Kerl mit der Tränengasgranate entwischt war. Aber wenn man es genau nahm, konnte ich mir noch nicht einmal hundertprozentig sicher sein, dass es sich tatsächlich um einen Kerl handelte.

      Ich versuchte mich zu erinnern und vergegenwärtigte mir noch einmal jenen Augenblick, als ich in das mit Tränengas verräucherte Zimmer stürmte.

      Da war nichts weiter als ein Schatten.

      Der vage Umriss eines Menschen.

      Mehr ließ sich aus den Bildern, die sich in mir eingebrannt hatten, einfach nicht herausholen, so sehr ich das auch versuchte.

      Rudi brach schließlich das Schweigen, indem er Dommacher noch mal auf sein fehlgeschlagenes Rendezvous mit Marenkov ansprach. „Seien Sie ehrlich Meinhart, was denken Sie, was steckt wirklich dahinter?“

      „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, gestand er. „Aber ich mache mir Sorgen.“

      „Weshalb?“

      „Marenkov wäre nun wirklich nicht der erste Ermittlungsbeamte, der seine Nase zu tief in Dinge gesteckt hat, von denen ein paar ehrenwerte Herrschaften der Ansicht sind, dass man sich da heraushalten sollte.“

      18

      Es war schon fast Mitternacht, als Kollege Meinhart Dommacher das Foyer seines Hotels betrat.

      Den Wagen hatte er auf einem nahen Parkplatz abgestellt.

      Der Portier begrüßte Dommacher und gab ihm seinen Schlüssel.

      „Guten Abend.“

      Dommacher nickte nur und unterdrückte ein Gähnen.

      Er ging die Freitreppe ins Obergeschoss empor und hatte wenig später Zimmer Nummer 14 erreicht.

      Die 14 lag neben der 12. Dommacher musste jedes Mal darüber schmunzeln, dass man die 13 in der Nummerierung der Zimmer als Unglückszahl einfach ausgelassen hatte.

      Er öffnete die Tür. Innen war es dunkel.

      Dommacher machte Licht.

      Das Zimmer war nichts Besonderes. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Kleiderschrank und ein klobiger Drehsessel aus Leder, von dem Dommacher den Eindruck hatte, dass der Hotelbesitzer nur nicht den Mut gehabt hatte, ihn auf den Müll zu werden.

      Der Sessel drehte sich.

      Ein Mann saß darin. In der Rechten hielt er eine Automatik mit Schalldämpfer, deren Lauf auf Dommachers Bauch zielte. Ein kaltes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Er schlug die Beine übereinander. Die Lederstiefel passten exakt zu seiner Jacke.

      Dommacher erstarrte zur Salzsäule.

      Im ersten Moment hatte er nach seiner Dienstwaffe greifen wollen, aber er hielt sich zurück.

      Seine СКАЧАТЬ