Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred Bekker
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Название: Sechs Krimis: Ferienkiller

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200416

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СКАЧАТЬ Stunden später traf Marenkov im Präsidium ein. Er hatte zunächst ein halbstündliches Gespräch mit Kriminaldirektor Bock. Anschließend führte Max Herter ihn in das Dienstzimmer, das Rudi und ich uns teilten.

      Marenkov trug einen doppelreihigen Anzug, aber die Krawatte hing ihm wie ein Strick um den Hals. Ich hatte gleich das Gefühl, dass dieser Business-Look nicht seine bevorzugte Kleidung war.

      Wir stellten uns kurz vor.

      „Nennen Sie mich Valerij“, sagte Marenkov mit einem kräftigen Händedruck. „Ich hoffe, dass wir gut zusammenarbeiten.“

      „An uns wird es sicher nicht liegen – und an dem Kaffee, den die Sekretärin unseres Chefs kocht, sicher auch nicht!“, versicherte Rudi.

      Marenkov hob die Hände.

      „Danke für Ihre Offenheit!“, sagte er akzentschwer. „Kriminaldirektor Bock hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, wie weit Sie in der Sache sind.“

      „Was wissen Sie über Bykow?“, fragte ich.

      Marenkov schien im ersten Moment etwas überrascht über eine so konkrete Frage zu sein.

      „Dass er einer der wichtigsten Kontaktpersonen der Kunstmafia gewesen sein muss.“

      „Es soll hier in Berlin jemanden geben, der von allen nur ‚Impressario’ genannt wird und der die Fäden zieht. Haben Sie davon auch gehört?“

      Marenkov lächelte verhalten.

      „Ehrlich gesagt, hatte ich bisher Bykow in Verdacht, dieser Mann zu sein – oder zumindest sehr eng mit ihm in Verbindung zu stehen. Aber inzwischen glaube ich das nicht mehr.“

      Ich hob die Augenbrauen. „Wie lautet denn Ihre Theorie dazu?“

      Marenkov zuckte mit den Schultern. „Ich denke, dass die etablierten Zweige des organisierten Verbrechens auch den Kunsthandel in ihrer Gewalt haben und längst als wunderbare Möglichkeit der Geldwäsche für sich entdeckten. Wenn Sie die Finanzen von Leuten wie Bykow überprüfen, verwette ich meinen Schlips dafür, dass Sie auf dieselben dubiosen Firmennamen in Liechtenstein, auf den Cayman-Inseln und in ein paar anderen Steueroasen stoßen, die Sie bereits aus Ihren Ermittlungen gegen Drogenringe kennen! Dort sollten Sie meiner Ansicht nach die Drahtzieher suchen.“ Er grinste breit und wirkte etwas gezwungen. „Aber wer bin ich, dass ich Ihnen sage, was Sie zu tun haben!

      „Ich nehme an, dass Sie bereits darüber aufgeklärt wurden, welche Befugnisse Sie hier haben“, sagte ich.

      Marenkov grinste. „Oder besser gesagt, welche Befugnisse ich hier nicht habe“, schnitt er mir das Wort. „Ich weiß, dass ich in diesem Land keinerlei Polizeibefugnisse besitze und beratend tätig bin und Sie brauchen auch keine Sorge zu haben, dass ich Ihnen und Ihrem Partner dauernd auf den Fersen klebe...“

      „Keine Sorge“, sagte ich.

      „Friedrich braucht Sie später unbedingt für seine Ermittlungen in Sachen Konten und Geldströme!“, ergänzte Max Herter.

      „Ich stehe zur Verfügung“, versprach Marenkov.

      „Wir werden uns heute um Maximilian Gallesco kümmern“, kündigte ich an. „Haben Sie den Namen mal gehört?“

      Marenkov überlegte kurz. Dann nickte er. „Ich glaube, das war ein Anwalt, der für Bykow tätig war. Aber nur kurzfristig.“

      „Sie sind aber gut informiert!“

      Marenkov bleckte die Zähne. „Darum bin ich noch am Leben!“

      21

      Wir fuhren zu Maximilian Gallescos Residenz. Wir boten Marenkov natürlich an, ihn im Porsche mitzunehmen. Rudi erklärte sich bereit, im Fond Platz zu nehmen, der bei diesem Hybriden auch nicht viel geräumiger war.

      Aber Marenkov lehnte ab und bevorzugte einen Wagen aus den Beständen unserer Fahrbereitschaft. Er entschied sich für einen unscheinbaren Toyota.

      Es stellte sich heraus, dass er schon öfter in Berlin gewesen war und sich hier hervorragend auskannte. Entgegen unseren Befürchtungen hatte er daher auch keinerlei Schwierigkeiten, sich an die Verkehrsverhältnisse in Berlin anzupassen.

      „Das Art Business ist ein globales Geschäft!“, meinte er dazu. „Gleichgültig, ob auf der legalen oder der illegalen Seite. Und die neureichen Gangster aus Moskau oder St. Petersburg lassen sich nun mal ganz gerne mit dem Privatflieger, nach Paris, Berlin oder sonst wohin fliegen, nur um ihrer Angebeteten in irgendeiner angesagten Boutique eine 600-Dollar-Jeans zu kaufen. Nebenbei besucht man dann ein paar Geschäftsleute...“

      „Ich verstehe“, sagte ich.

      Marenkovs Lächeln wurde spöttisch. „Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich meine Befugnisse während dieser Aufenthalte in Ihrem Land nie überschritten habe, falls Sie sich darüber Sorgen machen sollten.“

      Maximilian Gallesco residierte in einer Traumetage mit freiem Blick ins Grüne. Das Gebäude selbst glich einer Hochsicherheitsfestung. Überwachungskameras und bewaffnete Security Guards waren überall.

      Wir fuhren mit dem Lift in Gallescos Etage.

      Ein zwei Meter großer Bodyguard im dunklen Anzug öffnete uns. Er hielt einen Metalldetektor in der Rechten und wollte uns tatsächlich damit nach Waffen durchsuchen.

      Ich hielt ihm meine ID-Card unter die Nase.

      „Dieser Ausweis sollte auch für Sie vertrauenswürdig genug sein.“

      „Sie sind nicht angemeldet!“

      „Ich denke, dass sich Herr Gallesco trotzdem ein paar Minuten für uns Zeit nehmen wird.“

      „Der Terminkalender von Herr Gallesco ist sehr eng.“

      „Der unsere auch!“, mischte sich Rudi etwas ungehalten ein.

      In diesem Augenblick öffnete sich eine Tür.

      Zwei Männer traten hervor. Der eine war groß und hager, der andere kaum 1,60 m, mit einem sehr kurzen Hals, dessen vollen, grauen Haarschopf man einen Cäsar-Schnitt verpasst hatte. Er sprach mit durchdringender Stimme und seinem sehr harten Akzent. Offenbar war er ziemlich aufgebracht.

      „Wir besprechen alles weitere in den nächsten Tagen, Herr Zurcher!“

      „Ich will es hoffen!“, sagte Zurcher, der uns kurz musterte und dann mit seiner dünnen Aktentasche unter dem Arm die Wohnung verließ.

      „Herr Maximilian Gallesco?“, wandte ich mich an den Hageren.

      Dieser drehte sich zu seinem Leibwächter herum. „Was machen diese Leute hier, Angelo?“

      Ich hielt ihm meinen Ausweis entgegen.

      „Harry Kubinke, BKA! Dies sind mein Kollege Rudi Meier sowie Major Marenkov, ein Ermittler des russischen Innenministeriums, der uns berät. Wir würden gerne kurz mit Ihnen über Wladimir Bykow sprechen.“

      „Was СКАЧАТЬ