Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker страница 18

Название: Sechs Krimis: Ferienkiller

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200416

isbn:

СКАЧАТЬ Südafrika“, murmelte er.

      „Thränhart hatte also vor, ein neues Leben zu beginnen“, stellte ich fest. „Wahrscheinlich hat er gewusst, was auf ihn zukommt...“

      „Du meinst, dass irgendein Bluthund hinter ihm her war, der ihn ausschalten sollte?“, meinte Jürgen. „Wir haben uns mit verschiedenen Informanten getroffen, die uns bisher über diese Szene immer ganz zuverlässig informiert haben. Bykow war ihnen natürlich ein Begriff. Thränhart war ja wohl so etwas wie sein Handlanger.“

      „Und?“, hakte ich etwas ungeduldig nach. „Was redet man so in der Szene?“

      Jürgen zuckte mit den Schultern. „Nicht viel. Aber es scheint so zu sein, dass Bykow wohl ein paar Kisten voll wertvoller Ikonen wie Sauerbier angeboten hat. Er ist mit dem Preis so dramatisch in den Keller gegangen, dass da selbst jemand Misstrauen schöpfen müsste, der von der Materie gar nichts versteht.“

      „Und warum wollte ihm das Zeug niemand abkaufen?“, fragte Rudi. „Lass mich raten: Die bösen Gerüchte aus St. Petersburg sind schneller nach Berlin zurückgekehrt als Bykow mit seinem Flieger!“

      „Ja, so ähnlich“, bestätigte Jürgen. „Übrigens gehen unsere Informanten davon aus, dass sich der Markt bald wieder beruhigen wird – und der Strom von Kunstgegenständen aus Russland erneut zu fließen beginnt. Diese Enthüllungen über die Eremitage werden im Sand verlaufen. Ein paar Verurteilungen wird es vielleicht geben. Aber das ist eher symbolisch. Der Großteil der Beteiligten kommt glimpflich davon. Zumindest diejenigen, die irgendwelche mächtigen Schutzpatrone haben. Und dann beginnt alles von vorn, nur dass sich vielleicht die Namen einiger Mitspieler geändert haben. Und genau das ist der Punkt! Angeblich soll es hier in Berlin einen Mann geben, der von allen nur ehrfürchtig ‚der Impressario’ genannt wird. Er zieht schon länger die Fäden bei der Kunstmafia, aber nun sieht er wohl die Chance, lästige Zwischenhändler wie Bykow auszuschalten und zur beherrschenden Nummer des ganzen Business zu werden – nicht nur in Berlin, sondern global.“

      „Aber wer dieser Impressario sein könnte, hat dir nicht zufällig jemand verraten?“, fragte Rudi.

      Jürgen lächelte dünn. „Leider nicht. Aber vielleicht kommen wir da ja noch weiter.“

      „Fragen wir am Besten unseren Kollegen Meinhart Dommacher, was er darüber weiß“, schlug ich vor. „Mir macht er jedenfalls einen sehr kompetenten Eindruck.“

      Ich rieb mir die Augen.

      „Lass das besser bleiben!“, meinte Rudi

      „Du hast gut reden!“

      „Hör zu, du musst dich behandeln lassen, Harry.“

      Ich schüttelte den Kopf. „Halb so wild. Ich spüle das selbst oder frage Dr. Claus, wenn er hier ankommt.“

      „Erstens dauert das noch ein bisschen und zweitens ist Dr. Claus Gerichtsmediziner!“

      „Aber ein Arzt!“

      Rudi schnipste mit den Fingern und streckte die Hand aus. „Ich weiß, dass es dir schwer fällt, Harry, aber du gibst jetzt mir den Schlüssel für den Porsche und ich bring dich dorthin, wo du hingehörst. In die Ambulanz.“

      Ich seufzte.

      „Wenigstens hast du nicht ‚Dodge’ gesagt.“

      15

      Meinhart Dommacher war pünktlich im Café Number One. Dommacher kannte es gut.

      Es gehörte nicht zum eigentlichen Flughafengelände, lag aber ganz in der Nähe und eignete sich hervorragend als Treffpunkt.

      Zwar nannte es sich Café, weil der vorhergehende Besitzer dort tatsächlich ein klassisches Café etabliert hatte, aber inzwischen glich es eher einem französischen Bistro und wurde von einem Belgier aus Brüssel betrieben, der sich von den Gästen Jacques nennen ließ.

      Dommacher wusste zufällig, dass er in Wahrheit Antoine hieß, aber das konnten die wenigsten Gäste korrekt aussprechen, geschweige denn sich merken.

      Dommacher ließ den Blick über die Plätze schweifen. Es herrschte mittlerer Betrieb.

      Er bestellte sich einen Café au lait und wartete. Dabei blickte er immer wieder auf die Uhr.

      Schließlich griff er zum Handy und rief im Präsidium an. „Herr Marenkov scheint mich versetzt zu haben“, stellte er fest. „Jedenfalls glaube ich nicht, dass er noch auftaucht.“

      16

      Am frühen Abend trafen wir uns alle noch einmal im Besprechungszimmer von Kriminaldirektor Bock.

      „Wie geht es Ihren Augen und Lungen, Harry?“, sprach er mich an.

      „Ich werde es überleben, Chef!“

      „Unsere Experte untersuchen, was das für ein Granatentyp war. Ich schätze, bis morgen haben wir das.“

      Unser Chef hörte sich stirnrunzelnd an, was wir bisher als gesicherte Tatsachen vorlegen konnten.

      „Mit anderen Worten, es gibt im Fall von Herrn Bykow noch nicht einmal den Beweis dafür, dass er wirklich tot ist“, stellte er fest.

      „An die Möglichkeit einer Entführung habe ich auch schon gedacht“, gestand Jürgen. „Allerdings frage ich mich dann, an wen sich die Erpressung richten sollte. Schließlich besitzt Bykow keine zahlungskräftige Familie, die ihn auslösen könnte.“

      „Jedenfalls möchte ich nicht, dass wir länger dazu gezwungen sind, mehr oder minder tatenlos mit anzusehen, wie offenbar ein paar mächtige Herrschaften der Kunstmafia glauben, hier in Berlin schalten und walten zu können, wie sie wollen!“, stieß Kriminaldirektor Bock ärgerlich hervor.

      „Wir sollten die Laboruntersuchungen abwarten“, schlug Dommacher vor. „Dann sind wir mit Sicherheit schlauer.“

      „Einen kleinen Ansatzpunkt hätte ich vielleicht, dem sich noch lohnt nachzugehen“, meldete sich Max Herter zu Wort. Er wandte sich an mich. „Du hast mir ja unterwegs eine Telefonnummer durchgegeben.“

      „Richtig. Sie stand auf einem Zettel in einer von Bykows Jacken.“

      „Die Nummer gehört zu einem Handy, dessen Eigentümer ein gewisser Dr. jur Maximilian Gallesco ist.“ Max wandte sich an Dommacher. „Bei dem Namen sollte es bei Ihnen klingeln, Meinhart.“

      „Sie meinen den Anwalt Gallesco, der eine der dubiosesten Rollen in der ganzen Szene einnimmt?“

      „Genau den.“

      „Dieser Gallesco ist mir kein Begriff“, gestand Kriminaldirektor Bock. „Vielleicht könnte mich hier mal jemand aufklären, um wen es sich da handelt!“

      „Mit Vergnügen“, sagte Meinhart Dommacher. „Maximilian Gallesco ist eine Art Hobby-Kunsthändler, im eigentlichen Beruf aber Anwalt. In der Vergangenheit war er bei einigen zweifelhaften Transaktionen die treibende Kraft – insbesondere dann, wenn sogenannte „entführte“ Bilder gegen Lösegeld СКАЧАТЬ