Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane - Pete Hackett страница 18

Название: Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213430

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СКАЧАТЬ nannte, der im Duell und damit auch im Töten womöglich Befriedigung fand ... nein, Glenn begriff das nicht. Gewiss hatte er schon von solchen Leuten gehört. Aber dass es sie auch gab; das wurde ihm erst jetzt zur Gewissheit. Er fragte sich, ob das nun alles so entscheidend war. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, ein Mann müsste den Mut zu einem unvermeidbaren Kampf haben, und er musste sogar in der Lage sein, sich seiner Haut bis zum Äußersten zu wehren. Aber war das eine Kunst?

      „Ich habe schon zweimal gesagt“, erklärte Stratz, „dass du es nicht verstehst. Du bist wirklich nicht wie dein Vater. Eigentlich passt du auch nicht zu uns. Du machst so einen Spießereindruck. Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt, dass du uns noch Kummer machen wirst. Ich denke das jetzt noch. Aber vielleicht weißt du auch noch gar nicht, was wir wollen.“

      „Ich soll euch Kummer machen, aber warum denn?“, wunderte sich Glenn.

      Stratz trat dicht neben die Stange, auf der Glenn saß.

      „Du bist anders erzogen als wir. Du bist zwar ein Sohn von Harry Scott, aber mehr nicht. Du bist nicht wie er. Mir macht da keiner etwas vor. Mich hältst du für einen Verrückten. Deville für einen krummen Hund und Comers für einen Idioten. Gewiss, er ist ein Idiot. Und Deville ist krumm wie ein Hufeisen. Denk nur, ich wäre verrückt. Aber ich will dir auch von ihm, von deinem Vater etwas sagen: Wir alle sind ganz kleine Erdflöhe gegen ihn. Du denkst jetzt, er wäre bolzengrade und edel, dass es nur so trieft. Du hast ihn vorhin so angesehen, richtig stolz, so einen Vater zu haben. — Du dumme Spießerseele. Er ist ganz anders. Sicher kannst du stolz sein auf ihn. Aber nicht auf das, was du für fein hältst. Ich wollte, ich wäre sein Sohn. Aber du? Nein, du solltest dein Pferd satteln und wegreiten. Einfach ganz weit weg. Du bist hier auf dem völlig falschen Tanzboden. Hier nämlich, mein Junge, wird bald die Luft bleihaltig werden. Mann, ich wollte, es wäre endlich soweit. Aber dein Vater nimmt sich diesmal sagenhaft viel Zeit. Es gefällt mir nicht.“

      „Ich verstehe kein Wort.“

      Stratz lachte.

      „Mann, du wirst bald Augen machen wie Pfannkuchen so groß. Dann hast du verstanden. Aber du solltest darauf nicht warten. Reite jetzt! Reite, und kehr nie mehr um! Du träumst sicher von Frieden, von einem Ranchboss, der Harry Scott heißt. Du Narr! Nimm dein Pferd und reite! Morgen ist es bestimmt zu spät. Morgen gehörst du wirklich zu uns, auf Gedeih und Verderb.“

      „Verdammt, Jim, nun sag endlich, was wirklich gespielt wird! Ich begreife nichts!“

      Stratz lachte leise.

      „Frag ihn, frag ihn doch, deinen Vater! Vielleicht sagt er es dir.“ Glenn rollte sich eine Zigarette und bot auch Stratz Tabak an. Aber der lehnte ab. „Deinen getrockneten Pferdemist rauch besser selber. Hier, nimm mal diesen!“ Er hielt Glenn seinen Tabaksbeutel hin. Glenn griff zu und steckte seine Zigarette übers linke Ohr.

      „Warum soll ich wegreiten, Jim?“, fragte Glenn. „Ich habe vorher wie ein Hund gelebt, und jetzt ...“

      „Hör mal, Glenn, du darfst nicht alles so sehen, wie es im ersten Moment den Anschein hat.“ Er gab Glenn Feuer und zündete seine eigene Zigarette an. Eine Weile schwiegen beide, dann meinte Stratz: „Dein Vater ist kein kleiner Fisch. Keiner, der sich mit Kleinvieh abgibt. Wenn Harry etwas macht, dann bereitet er es monatelang vor. Das hier hat er vorbereitet. Ein Strich war falsch. Er konnte nicht voraussehen, dass in dieser Mannschaft ein paar Rebellen sind, die einen kleinen dreckigen Coup vorhatten. Nun, Old Mark Overback hat dieser Irrtum das Leben gekostet. Schade, jammerschade. Doch jetzt ist alles glatt. — Nimm dein Pferd und reite!“

      „Ich habe die Aufgabe, hier zu wachen.“

      „Zu wachen? Wartest du auf deine Freundin?“

      „Die Mannschaft der Straight I und Hattkinson ...“

      Stratz lachte.

      „Hattkinson vielleicht, aber nicht die Mannschaft. Ich sagte dir doch, dass Harry alles monatelang vorbereitet. Es kommt keine Mannschaft mehr. Reite hinaus zu den Herden, dort ist sie. Wie immer. Keiner von den Boys hebt eine Hand gegen Harry. Im Gegenteil, Glenn, ganz im Gegenteil.“

      „Das begreife ich nicht.“

      Diesmal lachte Stratz nicht. Ruhig sagte er: „Kannst du auch nicht. Aber dein Vater hat vorgesorgt. Wir sind schon eine Weile in dieser Gegend. Und einige aus der Mannschaft arbeiten mit uns. Die Jungs der Straight I sind alle mehr oder weniger unzufrieden. Ionu hat zu schlecht gezahlt. Nur weil er die Mannschaft auch im Winter behält, sind sie ruhig.“

      „Ich habe nie gemerkt, dass jemand unzufrieden war.“

      „Vielleicht haben sie es selbst erst gemerkt, als ihnen Harry sagte, dass sie von ihm von jetzt an den Lohn bekommen. Viel mehr als vorher. Sie sollten nur weiter ihre Herdenarbeit bei Ionu tun, sonst nichts. Das tun sie auch.“

      „Mit mir hat nie einer von euch gesprochen oder einer aus der Mannschaft.“

      „Nein, das sollte auch keiner, und sie haben sich daran gehalten, wie ich sehe. Im Gegenteil, sie haben sogar gehetzt. Dein Vater wollte dich dort weghaben. Du solltest zu uns kommen. Aber es war keine gute Idee. Gar keine gute.“

      „Warum seid ihr ausgerechnet zu Ionu gekommen?“

      „Weil Harry vor einiger Zeit Hirunda kennengelernt hat. Es sieht aus, als wollte er sie heiraten. Hoffentlich überlegt er es sich noch mal. Dass du auch gerade bei Ionu bist, hat Harry den letzten Anstoß gegeben. So ist das also.“

      „Und was wird weiter?“

      „Wir werden hier ein großes Fass aufmachen, mein Junge. Ein riesiges Fass, und Gold wird herauslaufen, massenhaft viel Gold. Dieses County ist reich. Und die Stadt auch. Man muss die Kuh melken, wenn Milch da ist. Hier ist welche.“

      Glenn gab es einen Stich.

      „Ist das alles wahr, was du sagtest?“

      Stratz trat seine Kippe aus und lachte leise.

      „Ich sagte doch, du solltest reiten!“

      Glenn kletterte von der Stange und sagte: „Bleib du einen Augenblick hier, ich werde mit meinem Vater reden. Ich will es von ihm hören.“

      „Vielleicht lässt er dich gar nicht mehr weg, Glenn. Du musst nicht denken, dass ich ihn schlecht machen will, aber es könnte sein, dass er dich wirklich nicht mehr gehen lässt.“

      Glenn zögerte. „Ich glaube nicht, dass er und ihr Banditen seid.“

      Stratz hob abwehrend die Hand.

      „Banditen! So ein Wort. Wir sind Leute, die gerecht denken, die nicht wollen, dass die einen alles und die anderen nichts haben. Du wirst sehen, es gibt bald in diesem County weder Arme noch Reiche. Wir nehmen den Reichen und geben den Armen. Wir sind die letzten Ritter in diesem verdammten Kontinent.“

      In Glenn war Misstrauen erwacht. Er glaubte solche Phrasen nicht. Er hatte überhaupt ein recht merkwürdiges Gefühl.

      Ohne noch etwas zu sagen, ließ er Stratz stehen, der leise vor sich hin lachte, und ging auf das Haupthaus zu. Deville lehnte an der Wand und schnarchte. Als Glenn an ihm vorbeiging, zuckte Deville zusammen und knurrte irgendetwas, schlief dann aber weiter.

      Glenn СКАЧАТЬ