Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane. Pete Hackett
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Название: Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213430

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СКАЧАТЬ kann Ihr Angebot nicht annehmen, Mr. McClellan, und zwar deshalb, weil ich weiß, welche Opfer es Sie kosten würde.“

      Sie traf ihn auf dem Punkt.

      „Madam, ich bin kein Junge mehr, aber wenn ich Ihnen sage, dass ich Ihnen auf ein Wort hin den Präsidenten der USA an einem Halsband ins Zimmer führe, dann dürfen Sie das glauben. Opfer? Was heißt das denn? Sie sollten mich nicht beleidigen!“

      Sie sah, dass es ihm alles bitterernst war. Der Texaner McClellan hatte ihr Hilfe versprochen, und er würde ihr helfen, selbst wenn sie es gar nicht mehr wollte. Und sie begriff auch, dass er sehr leicht zu kränken war. Deshalb nickte sie und sagte leise: „Ich danke Ihnen, Mr. McClellan. Ich nehme Ihr Angebot an. Und hoffentlich geht alles so, dass ich es nie ...“

      „Ich wünsche es Ihnen, Madam.“

      7

      Gegen Abend zog McClellan mit seiner Mannschaft ab. Und die Crew der Straight I war noch immer nicht gekommen.

      Deville saß unzufrieden und müde vor dem Haus. Corners schlief in der Bunk des Schlafhauses. Stratz lauerte wie ein hungriger Wolf im Haus herum. Er schien nur darauf zu warten, dass der Gefangene, der Mordschütze Clark, einen Fluchtversuch machen würde. Stratz lauerte überhaupt auf irgendetwas, das ihn zum Schießen veranlassen könnte.

      Deville dachte ähnlich, wenn es ihm auch nicht so aufs Schießen ankam wie Stratz. Ihm vielmehr ging es um Gewinn, um Beute. Die ganze Geschichte missfiel ihm deshalb, weil Harry Scott seines Erachtens nichts unternahm, was hier irgendetwas einbrachte. Deville war gewohnt, Geld zu sehen, einen Erfolg, und war er noch so klein, direkt in Augenschein zu nehmen.

      „Es läuft nichts“, grollte Deville mürrisch. Was ihn am meisten ärgerte, war die Tatsache, dass sich Harry Scott mit den Ionus zu verbrüdern schien. Nein, mochte Scott vorhaben, was er wollte, so etwas passte Deville nicht. Er war für klaren Tisch. Die Ionus sollten zum Teufel gehen. Eigentlich konnte er diesen Kerl schon verstehen, der auf Ionu geschossen hatte, nur die heimtückische Art missfiel Deville.

      Corners schlief und dachte gar nichts. Ihm wäre es sowieso völlig gleichgültig gewesen, was Harry Scott unternahm. Er war bereit, alles mitzumachen.

      Harry Scott saß mit Mrs. Ionu bei dem verwundeten Rancher. Seit einer Stunde schon verhandelten sie. Dann gingen Mrs. Ionu und Harry Scott in Ionus Büro und verhandelten weiter. Was gesprochen wurde, wusste außer ihnen niemand. Und Harry Scott war dabei, sein Ziel zu erreichen.

      Glenn wusste nicht, was sein Vater wirklich wollte. Er ahnte nicht einmal, dass Harry Scott ein Mann war, der nie ein Rancher und auch nie ein Ranchboss werden würde und wollte. Der Mann, den Glenn in ihm sah, war er nicht. Doch Glenn entdeckte solche Tiefen nicht an ihm. Er sah nur die Oberfläche. Ihm, dem komplizierte Gedankengänge fremd waren, der da ganz nach seiner Mutter geraten war, hätte auch nichts davon geglaubt, selbst wenn man es ihm auf den Kopf zu gesagt haben würde.

      Jetzt saß er draußen am Corral auf den Stangen und schob seine Wache. In zwei Stunden etwa würde ihn Corners ablösen, und er konnte endlich schlafen. Todmüde blinzelte er in die Prärie hinaus, die jetzt am Abend von einem leichten Dunst bedeckt war, der vom Boden aufstieg. Es war empfindlich kühl geworden. Noch erinnerten die Nächte an das raue Frühjahr.

      Glenn fragte sich, ob nun alles besser würde. Ob sein Vater wirklich diese Ranch führen konnte. Und er spann Träume, wie es wäre, wenn seine Mutter das noch erlebt haben würde. Aber dann entsann er sich auch dessen, was ihm seine Mutter und Mrs. Howard von seinem Vater erzählt hatten. Nichts daran war schmeichelhaft für Harry Scott. Nichts. Und so begriff Glenn den Widerspruch auch nicht, dass Mrs. Howard denselben Mann, den sie vorher verteufelt hatte, nachher wie einen lieben Freund bewirtet hatte.

      Glenn dachte an die Töchter Ionus. Sie sollten beide in der Stadt sein. Er fragte sich auch, wieso er nie etwas von einem Verhältnis zwischen Roy und Babs gemerkt hatte. Dann Roys Anstiftung zum Mord an Ionu. Gewiss, Roy war nicht gerade ein Vorbild an Mensch, doch einen Mord? Glenn verstand das alles nicht, konnte nicht begreifen, dass er zwischen Menschen gelebt hatte, die Mord und Totschlag planten. In der Mannschaft und seitens des Vormannes.

      Der einzige loyale Mann in Ionus Mannschaft schien der einbeinige Koch zu sein.

      Die Mannschaft kam auch nicht. Vielleicht hatte Roy auch hier seine Finger im Spiel. Und dann diese beiden Burschen, die es mit seinem Vater hielten, Mike und Dave.

      Eigenartig berührte Glenn die Tatsache, dass sein Vater den Eindruck machte, als erwarte er die Mannschaft Ionus gar nicht. Hätte er sich sonst mit einem Posten begnügt? Ja, es hatte sogar so ausgesehen, als wäre es ihm völlig egal, ob jemand Wache hält oder nicht. Nur der vorsichtige Deville wollte einen Posten haben.

      Glenn überlegte noch, ob es überhaupt Sinn hatte, hier zu dösen. Eine Mütze voll Schlaf wäre ihm lieber gewesen. Und dann diese Langeweile.

      Da sah er Stratz herankommen. Stratz, jünger als Glenn, ging wieder wie ein schleichendes Raubtier. Und ständig schwebten seine Hände in Nähe der Revolvergriffe.

      „Hallo, es scheint nichts zu kommen, wie?“, sagte er mürrisch. „Stinklangweilig, das alles.“

      „Hmm“, brummte Glenn und sah den Revolvermann an, der jetzt im Dämmerlicht klein und schmal wirkte.

      „Wir hätten sie wegputzen sollen. Alle.“

      „Warum, sie sind doch auch so fertig“, erwiderte Glenn, dem die Sache mit dem Erschossenen im Flur noch nachging wie ein Schatten.

      „Es ist einfacher“, meinte Stratz und schlug sich wie zur Bestätigung an die Revolver. „Ich lasse nicht gerne Reste.“

      „Reste?“, fragte Glenn verständnislos. „Aber es sind doch ...“

      Stratz lachte heiser. „Menschen, wolltest du sagen. Sicher, aber was für welche. Sie verraten ihren Boss, sie sind feige und killen von hinten. Dreck, Geschmeiß, das man ausrotten muss. Ein Mann kämpft von vorn und offen. Die aber waren wie Schlangen, wie Wolverine, die ihre Beute heimtückisch anfallen. Das sind keine Menschen.“

      „Du bist sehr unruhig, Jim“, sagte Glenn verwundert. „Warum tust du es so gerne, ich meine, zu schießen?“

      „Es ist mein Leben“, erwiderte er fanatisch. „Die Eisen, das Gefühl, sie in den Händen zu halten, und dann ... dann ...“

      „Dann?“, fragte Glenn.

      „Das verstehst du nicht“, entgegnete Stratz und wandte sich enttäuscht ab. „Es kann nur einer verstehen, der wie ich ein Künstler ist. Es ist eine Kunst, es ist eine Gnade, mit den Revolvern so umgehen zu können wie ich. Wie ein Arzt mit dem Skalpell.“

      „Der Arzt versucht zu retten, du versuchst auszulöschen.“

      „Ich sage doch, dass du es nicht verstehst. Aber dein Vater, Glenn, dein Vater wird es verstehen. Er hat es bestimmt auch so gefühlt, wie ich es fühle. Ah, es rieselt einem durch die Glieder. Es ...“

      „Du bist verrückt!“, sagte Glenn belustigt, weil er diesen starren Blick des Fanatikers nicht im Dämmerlicht sah. Weil er nicht wusste, dass Stratz wirklich so empfand und besessen war von der Sucht zu schießen, zu siegen, zu messen, ob er immer stärker wär, schneller als sein Gegner. Glenn hatte solche Männer СКАЧАТЬ