Название: Ist Frieden nicht möglich?
Автор: Martina Kleinlein
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Афоризмы и цитаты
isbn: 9783347054509
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Traurig genug, wie solche Zustände unbemerkt bleiben konnten! Eine gewisse psychologische Taktik wird sich dort erhalten haben, die Auffassung von besseren und schlechteren Menschen. Und oftmals bleibt den Ärmeren der Weg in bessere Verhältnisse versperrt, weil ihnen das nötige Geld für Bildung fehlt.
Zurück zu Amerika: Der ursprüngliche Drang nach Freiheit und Gleichheit hat die Sklavenbewegung gestoppt und hat sich in den USA in eine Vaterlandsliebe erweitert. Als wir die UNO besprachen, hatten wir über eine gewisse Art von Eigenliebe gesprochen, die Abhängigkeit eines Kindes von seinem Umfeld, in dem es gefallen möchte und hineinwächst. In den USA hat sich der Kreis der Familie auf das Vaterland vergrößert. Etwas für das Land zu tun, ein Held zu sein, ist den Amerikanern offensichtlich sehr wichtig, denn es kommt in sehr vielen Spielfilmen zum Ausdruck.
Dies ist eine neue Stufe der Liebe, nicht nur für sich selbst oder die Familie zu denken, sondern auch für das eigene Land oder wie die UNO für die ganze Welt. In Deutschland wird in der Nationalhymne von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gesprochen. Und Lincoln spricht in der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika vom Glück der Freiheit, Gerechtigkeit und von der Ruhe im Lande, womit er den Frieden meinte, den der Bund mit sich brachte. Denn Glück ist immer eng mit Frieden verbunden.
Aber nun stellt sich die Frage, wie frei lebt man im Kapitalismus wirklich. Ursprünglich ging man durch die Theorie des Trickle-down-Effekt davon aus, wenn die Reichen keine Steuern zahlen müssten, würden sie nicht auswandern und in anderen Ländern ihre Unternehmen gründen, sondern sie würden mit ihren Unternehmen zum Bruttosozialprodukt des Landes beitragen, indem mehr Arbeitsplätze geschaffen würden. Der Reichtum würde langsam zu den ärmeren Schichten durchsickern.
Aber laut der Trickle-down-Studie von Ha-Joon Chan8, Wirtschaftswissenschaftler, ist die allgemeine Wirtschaftslage in kapitalistischen Ländern schlechter geworden, weil die Reichen ihr Geld eben nicht wirtschaftlich investieren, sondern ungenutzt auf dem Konto horten. Dadurch kommt das Geld beim Arbeiter nicht an und es werden von den produzierten Waren nicht so viele gekauft. Das Volk verarmt immer mehr, die Mittelschicht schwindet.
Eine gewisse finanzielle Ungleichheit, bei der aber dennoch jeder nach seinen Bedürfnissen nach leben kann, wäre nach Dr. Thomas Piketty tolerabel.9 Wenn ich mir die Situation in Deutschland betrachte, kann jeder mit einer guten Idee ein Unternehmen gründen und kann dies mit Arbeit und Organisation bis zu einem gefragten Weltunternehmen erweitern. Und in den USA wird es genauso sein. Dies ist auch eine Art von Freiheit.
Sklaven gibt es heutzutage kaum noch, doch frage ich mich, wenn die Unterschicht arbeitet und trotzdem nur in Armut leben kann, ist das gerecht oder könnte es sein, dass die Gesetzgebung nicht mehr stimmt. Sind dies die neuen Sklaven der Gesellschaft? Arbeit muss entsprechend honoriert werden. Und dies ist wichtig, damit sich jede Person entsprechend ihrer Wünsche frei entfalten kann. Würden wir nur für den Lebensunterhalt arbeiten, hätten wir nicht mehr wie die Sklaven im alten Rom: nur ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung - für nicht mehr haben die Sklaven gearbeitet. Und was ist mit Bildung und Bewusstseinserweiterung, mit Selbstverwirklichung und bestimmten Wünschen, mit der Möglichkeit, gesund zu sein und bestimmten Krankheiten vorzubeugen? Ohne Geld geht nichts und zu alldem bringen uns Überarbeitung, Stress und die daraus entstehenden Krankheiten dazu, dass die persönliche Lebenserwartung verkürzt wird.
Die Lehre von Karl Marx als Ursprung des Kommunismus
Als Karl Marx sich über die Knechtschaft der damaligen Arbeiter bewusst wurde, versuchte er Ordnung in das neue kapitalistische System zu bringen. Die Arbeiter sollten Freizeit für Erholung und persönliche Entwicklung zur Verfügung haben, sollten nicht nur für einen Schlafplatz und Nahrung arbeiten. Die Liebe zum Volk gegen die Ungerechtigkeit der führenden Klasse, dies zeichnete Karl Marx aus. Er opferte Jahre seines Lebens, um sich mit diesem Thema zu befassen. Liebe als treibende Kraft kann Hindernisse überwinden und kann Lösungen finden.
Er schreibt in seinem Buch Das Kapital: „Zeit zu menschlicher Bildung, zu geistiger Entwicklung, zur Erfüllung sozialer Funktionen, zu geselligem Verkehr, zum freien Spiel der physischen und geistigen Kräfte, selbst die Feierzeit des Sonntags - und wäre es im Lande der Sabbatheiligen - reiner Firlefanz! Aber in seinem maßlos blinden Trieb, seinem Werwolfs Heißhunger nach Mehrarbeit, überrennt das Kapital nicht nur die moralischen, sondern auch die rein physischen Maximalschranken des Arbeitstages. Es usurpiert die Zeit für Wachstum, Entwicklung und gesunde Erhaltung des Körpers.“10
Und etwas darunter heißt es: „Sie (die kapitalistische Produktion) produziert die vorzeitige Erschöpfung und Abtötung der Arbeitskraft selbst. Sie verlängert die Produktionszeit des Arbeiters während eines gegebenen Termins durch Verkürzung seiner Lebenszeit.11
In seinem System sollten die Arbeiter gleichberechtigt am Kapital beteiligt werden. Niemand sollte mehr unterjocht werden. „Der Kommunismus nimmt keinem die Macht, sich gesellschaftliche Produkte anzueignen, er nimmt nur die Macht, sich durch diese Aneignung fremde Arbeit zu unterjochen!“12
Zu dieser Zeit gab es viele Kinder, die in den Manufakturen gearbeitet haben und weniger verdienten als die Erwachsenen. Karl Marx wollte diese Kinderarbeit verhindern: „Die bürgerlichen Redensarten über Familie und Erziehung, über das traute Verhältnis von Eltern und Kindern werden umso ekelhafter, je mehr infolge der großen Industrie alle Familienbande für die Proletarier zerrissen und die Kinder in einfache Handelsartikel und Arbeitsinstrumente verwandelt werden.“13
Frauen brachten Kinder zur Welt, die eine Art Altersvorsorge darstellten oder als familieninterne Arbeitskräfte benötigt wurden. Da viele durch Krankheiten starben, mussten die Frauen auch mehr Kinder zur Welt bringen. Karl Marx verglich die Frauen mit Gebärmaschinen und wollte sie schützen: „Der Bourgeois ahnt nicht, dass es sich eben darum handelt, die Stellung der Weiber als bloßer Produktionsinstrumente aufzuheben.“14
Da haben wir es wieder. Erst waren es die Sklaven, die als Arbeitskräfte unter unwürdigen Bedingungen ausgenutzt wurden, nun griff man zu Frauen und Kindern. Profitgierige Geschäftemacher hatten nun das Sagen. Karl Marx hatte sich erhofft: „Mit dem Gegensatz der Klassen im Innern der Nation fällt die feindliche Stellung der Nationen gegeneinander.“15
Er wollte nur eine Klasse: „Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle Produktion in den Händen der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die öffentliche Gewalt den politischen Charakter.“16
Wären dann nicht alle gleichberechtigt? Aber im gleichen Atemzug schreibt er:
„„Aber“, wird man sagen, “religiöse, moralische, philosophische, politische, rechtliche Ideen usw. modifizierten sich allerdings im Lauf der geschichtlichen Entwicklung. Die Religion, die Moral, die Philosophie, die Politik, das Recht erhielten sich stets in diesem Wechsel.
Es gibt zudem ewige Wahrheiten, wie Freiheit, Gerechtigkeit usw., die allen gesellschaftlichen Zuständen gemeinsam sind. Der Kommunismus aber schafft die ewigen Wahrheiten ab, er schafft die Religion ab, die Moral, statt sie neu zu gestalten, er widerspricht also allen bisherigen geschichtlichen Entwicklungen.“
Worauf reduziert sich diese Anklage? Die Geschichte der ganzen bisherigen Gesellschaft bewegte sich in Klassengegensätzen, die in den verschiedenen Epochen verschieden gestaltet waren. Welche Form sie aber auch immer angenommen, die Ausbeutung des einen Teils der Gesellschaft durch den anderen ist eine allen vergangenen Jahrhunderten gemeinsame Tatsache.“ 17
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