Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel
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Название: Shinobi - Der Weg der Schatten

Автор: Danny Seel

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: Shinobi

isbn: 9783347112254

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СКАЧАТЬ breiten Korridor, der sie zu einer Doppeltür am Ende des Ganges führte, die den Eingangskorridor vom Empfangsraum trennte, während jeweils eine Schiebetür zu ihrer Linken und Rechten zu sehen war. Vor dieser Doppeltür sah er einen eher kleinen Mann, der sie ausdruckslos aus den Augenwinkeln musterte.

      „Kann ich euch irgendwie helfen?“, fragte er.

      Yujiro verbeugte sich grüßend, bevor er antwortete. „Wir sind von unserer Mission zurückgekehrt, Saeki-san.“

      Der Mann nickte zufrieden. „Ach, ja, richtig“, murmelte er.

      Saeki machte dauernd kleine Besorgungen für Tanba und wartete wahrscheinlich, bis die Beratung zu Ende wäre, um den Jōnin wieder einmal über etwas zu informieren.

      Kaum waren ein paar Minuten vergangen, öffnete sich die Eingangstür, durch die Kojima herein humpelte. Er nahm Yujiro und die anderen mit einem flüchtigen Nicken wahr, bevor er den Empfangsraum betrat und die Tür hinter sich schloss.

      Schweigend warteten die vier Männer eine Viertelstunde lang, bis der Gemeinderat ein Ende nahm und die Doppeltür aufgemacht wurde. Saeki betrat das Empfangszimmer erst, nachdem es die meisten der Ratgeber verlassen hatten.

      Ein paar Minuten später öffnete sich die Schiebetür wieder und Saekis runder Kopf erschien.

      „Momochi-sama wünscht euch zu sehen.“

       9. Der Jōnin

      Etwas nervös betraten Suzaku, Rintaro und Yujiro den großen Empfangsraum, dessen Boden mit Tatami bedeckt war. Aufrecht saß der Jōnin auf einer Estrade am anderen Ende des Zimmers, während ein paar ältere Männer, darunter auch Kojima, seitlich hinter ihm knieten. Flüchtig nahm Yujiro das Gemälde eines Kirschbaums wahr, das an der Wand hinter dem erhöhten Boden hing und welches er zuvor noch nie gesehen hatte.

      Es muss neu sein, dachte er, als er und seine zwei Begleiter sich vor Momochi verbeugten und sich respektvoll auf dem Boden hinknieten. Dabei berührten sie die Strohmatten mit der Stirn, bevor sie sich aufrecht setzten, immer noch im Knien verharrend. Dann blieben sie still und warteten auf die Erlaubnis zu sprechen. Die alten Männer hinter Tanba beendeten ihren Wortwechsel und setzten unbewegte Mienen auf, als sie ihre Aufmerksamkeit schweigend den Hereingekommenen zuwandten.

      „Kiyonori-san“, vernahmen sie eine maßgebende Stimme. „Erstattet Euren Bericht.“

      Yujiro, dessen Nachname Kiyonori war, hob den Blick und richtete ihn auf den Jōnin. Momochi war zwar vermutlich gerade in seinen Sechzigern, dennoch machte sein Körper einen aktiven und energischen Eindruck. Er hatte sich in förmlicher Weise gekleidet, wobei seine grauweißen Haare ihm ein sehr kompetentes, wenn nicht weises, Aussehen verliehen.

      „Ich muss Ihnen mit Bedauern berichten, dass wir unseren Auftrag … nicht vollständig haben ausführen können“, erklärte Yujiro. Nervös schluckte er und wartete auf eine Antwort.

      „Wie bitte?“ Verärgert hob Tanba die Augenbrauen. „Erklärt mir das bitte ausführlicher.“

      „Nach einem Monat des Lauschens, der Spionage und Befragung, bekamen wir … äh … Schwierigkeiten und mussten fliehen, als wir von Dōshin entdeckt wurden. Aber–“

      „Heißt das, dass ich demnächst neue Agenten wieder schicken muss, um mir die benötigten Informationen zu verschaffen?“ Die Irritation des Jōnin war unüberhörbar. „Alles, was ihr zu tun hattet, war mir Auskunft über den Waffenhandel, den Lieferanten des größten Nahrungshändlers Nagahamas sowie die Rekrutierung von Kriegern zu verschaffen. Das würde uns den Handelsverkehr zwischen anderen Clans offenlegen und wir könnten somit leichter erkennen, wie sie zueinander stehen.“

      Momochi machte eine kleine Pause und strich sich nachdenklich über den Bart.

      „Mein Herr, wie ich schon sagte, wir sind nicht ergebnislos zurückgekehrt.“

      Hoffnungsvoll sah ihn Tanba an. „Sprecht weiter.“

      Froh darüber, dass er vielleicht den Jōnin noch besänftigen könnte, fuhr Kiyonori fort: „Wir haben uns Informationen über den Handel von Feuerwaffen und die Anheuerung von Kriegern verschaffen können.“

      Interessiert hörte ihm Momochi zu, als dieser ihm berichtete, was er in Erfahrung gebracht hatte.

      „Ist das alles?“, fragte Tanba.

      Der Gesichtsausdruck des älteren Mannes war unvorhersehbar. Unsicher zögerte Yujiro einen Moment und senkte den Blick.

      „Ja, Momochi-sama.“

      Nervös biss er sich auf die Lippen. Das Einzige, was er tun konnte, war zu hoffen, dass diese Informationen ausreichend wären. Ansonsten würde er sich mit einer schlechteren Stelle befriedigt geben müssen. Eine Stelle, die – wie der Jōnin einst gesagt hatte – sich nicht einmal in Iga befand.

      Kojima, der rechts hinter Momochi saß, beugte sich leicht vor und flüsterte dem Letzteren, der ihm aufmerksam zuhörte, etwas zu. Tanba nickte zustimmend. Er dachte einen kurzen Augenblick lang nach. Es war eines dieser Momente, in denen Yujiro sich wünschte die Gedanken seines Clan-Anführers lesen zu können. Der Jōnin verengte grübelnd die Augen und wandte sich schließlich an die drei Männer vor ihm.

      „Vielen Dank für eure Mühe. Ihr seid entlassen.“

      Kiyonori unterdrückte ein Seufzen der Erleichterung und versuchte seine Freude zu verbergen. Wortlos erhoben sich die drei und verbeugten sich noch einmal, doch Momochi hatte sich bereits umgedreht und ein Gespräch mit Saeki angefangen. Erleichtert verließen die drei das Anwesen und blieben still davor stehen.

      „Das ist gerade mal gut gelaufen“, meinte Suzaku optimistisch.

      Yujiro nickte zustimmend. „Das kannst du laut sagen! Doch jetzt ist es Zeit zum Abschied.“

      „Wieso? Was hast du denn jetzt vor?“, erkundigte sich Rintaro, während Suzaku sich die gleiche Frage stellte.

      Kiyonori lächelte müde. „Schlafen natürlich. Grüß deine Frau und Tochter von mir.“

      Rintaro nickte. „Das werde ich. Bis später.“

      Seine beiden Waffenbrüder schmunzelten belustigt zurück und verabschiedeten sich. Yujiro machte sich auf den Weg nach Hause. Im Dorf herrschte kaum Betrieb, denn beinahe alle waren mit der Ernte beschäftigt.

      Gedankenverloren schritt er auf sein Haus zu, ohne seine Umgebung richtig wahrzunehmen. Er wollte gerade die Tür aufschieben, als er einen Ausruf der Freude hinter sich vernahm.

      „Onkel Yujiro!“, rief ein erfreutes Mädchen und blieb vor ihm stehen.

      Ihr offenes, schwarzes Haar fiel ihr über ihren hellen Kimono, der wegen der Hausarbeit, die sie verrichtet hatte, eine Spur von Dreck aufwies. Hinter ihr kam ein kleiner Junge barfuß angelaufen, dessen verschwitzter Körper seine unerschöpfliche Energie preisgab und der die Begeisterung des Mädchens widerspiegelte.

      „Hey, beruhigt euch“, lächelte Kiyonori die Kinder an. „Ich war doch nicht so lange weg.“

      „Doch!“, widersprach ihm der Sechsjährige, dessen Gesichtszüge eine starke Ähnlichkeit mit denen seiner Begleiterin hatten. „Es ist ja schon ein ganzer СКАЧАТЬ