Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel
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Название: Shinobi - Der Weg der Schatten

Автор: Danny Seel

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: Shinobi

isbn: 9783347112254

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СКАЧАТЬ Bushi nickte nervös. Trotz dieser Reaktion hatte er einen entschlossenen Blick in den Augen.

      „Ich zähle bis drei, dann fange ich an.“

      Rintaro brachte sich in eine bequemere Position, um seine Arbeit leichter machen zu können.

      „Eins … zwei … drei!“, warnte er den Samurai und begann das Projektil durch seinen Fuß zu stoßen.

      „Aaaaaahhhhh!“

      Der Bushi schrie wie ein wild gewordener Bär auf und versuchte sich aus Yujiros und Suzakus Armen zu entreißen. Nur mit großer Mühe konnten sie den starken Samurai festhalten. Beinahe befreite er sich und sie mussten den Großteil ihrer Kraft anwenden, um mit der Stärke des Verwundeten mitzuhalten, die sich aufgrund seiner wahnsinnigen Schmerzen erhöht hatte.

      „Wie lange brauchst du noch?“, fragte Yujiro, während er den Mann wieder zu Boden drückte.

      „Haltet ihn besser fest! Ich bekomme den Pfeil sonst nicht raus!“, rief Rintaro, um die Schmerzensschreie des Verwundeten zu übertönen, als er das Projektil tiefer ins Fleisch des Bushi drückte. Jetzt brüllte dieser so laut, dass Rintaro schon glaubte, dass man ihn meilenweit hören konnte.

      Plötzlich brach das Pfeilende ab.

      „Nein!“, rief er aus.

      Dies erschwerte seine Aufgabe um das Dreifache. Das Geschrei des Samurai war beinahe unerträglich. Mit einem weiteren verzweifelten Versuch drückte Rintaro noch fester. Auf einmal hörte er das ekelerregende Geräusch von zerreißendem Fleisch.

      „Ich habe ihn herausbekommen! Er ist raus!“, schrie er aufgeregt auf. „Ich bin fast fertig!“

      Hastig zog er ein Tantō aus seinem Obi. Die Schreie des Bushi ignorierend, griff er nach dem Fuß des Verwundeten. Mit einer schnellen Bewegung schnitt Rintaro die Pfeilspitze ab, die seitlich aus der Sohle ihres Opfers herausragte. Dann begann er das, was vom Projektil übrig geblieben war, durch die Eintrittswunde aus dem Fleisch zu ziehen. Die Resistenz des Verwundeten schwankte, als er kurz vor dem Verlust seines Bewusstseins stand.

      „Ihr könnt ihn loslassen!“, rief Rintaro, der den Pfeil endlich vollständig herausgezogen hatte.

      Seine beiden Kameraden befolgten den Befehl nur zu willig. Doch sobald sie den Samurai losließen, schlug dieser Rintaro brüllend und aus Instinkt mit unmenschlicher Kraft ins Gesicht. Rintaro taumelte rückwärts, vom Schwung des Faustschlags angetrieben.

      „Meine Güte!“ Suzaku schien schockiert zu sein, als er zu seinem Waffenbruder rannte und ihm auf die Beine half. „Geht es dir gut?“

      „Na ja“, antwortete Rintaro, der sich das Kinn rieb und matt grinste. „Als Dankeschön habe ich etwas anderes erwartet.“

      Der Bushi beruhigte sich etwas, setzte sich auf und versuchte seinen Atem zu normalisieren.

      „Entschuldigung“, flüsterte er.

      Yujiro riss ein Stück seines Gewandes ab, um die Blutströmung zu stemmen.

      „Dies wird ein bisschen wehtun“, murmelte er und wickelte das Stück Stoff um den Fuß herum, das er schließlich mit einem kräftigen Knoten fixierte. Der Verwundete zuckte zwar auf, gab jedoch keinen Laut von sich. Sein vor Schmerz verzogenes Gesicht drückte deutlich aus, dass er von der ganzen Anspannung erschöpft war.

      Erst jetzt konnte Yujiro den Mann näher betrachten. Dieser hatte einen kurzen, dunklen Bart, welcher im Vergleich zu seinem Schnurrbart zu schütter vorkam. Aufgrund der wenigen Falten in seinem Gesicht schien er Anfang Vierzig zu sein. Doch die lange Narbe, die sich von seiner rechten Schläfe über die Wange zum Kinn zog, deutete auf einen erfahrenen Krieger hin. Yujiro bemerkte sofort, dass der Bushi entweder Glück gehabt haben musste oder sehr begabt mit dem Katana war, um den Schwerthieb, der diese Narbe hinterlassen hatte, letztendlich doch abgewehrt haben zu können. Denn wäre die Klinge etwas tiefer in sein Gesicht eingedrungen, hätte es ihm das Leben gekostet.

      Schließlich fragte einer der Shinobi indirekt: „Sie scheinen auf einer langen Reise zu sein …“

      „Ich muss einen kleinen Auftrag für meinen Herrn erledigen“, erwiderte der Samurai vage. Er versuchte sich zu erheben, und grunzte dabei schmerzvoll. Mit Yujiros Hilfe stand er langsam auf sein wackeliges Bein auf.

      „Koyama Kenzo zu euren Diensten!“ Er nickte dankbar und hatte ein frohes, jedoch auch schmerzverzerrtes Lächeln auf den Lippen aufgesetzt. „Ich danke euch sehr, dass ihr mir das Leben gerettet habt. Wenn die Etikette mir erlaubt hätte, mich vor euch zu verbeugen, ohne Unehre auf mich zu bringen, glaubt mir, ich hätte es getan.“

      „Außer uns ist ja niemand da, deshalb dürfen Sie sich doch ruhig–“, begann Suzaku, ohne nachzudenken.

      Irritiert stieß ihn Rintaro in die Rippen und warf ihm einen tadelnden Blick zu. Er wollte sich für diese rasche, unbedachte Bemerkung entschuldigen, als Koyama, der es mit Ausnahme eines kurzen Stirnrunzelns einfach ignorierte, vor ihm ans Wort kam.

      „Dürfte ich die Namen meiner Retter wissen?“

      Yujiro drehte sich um und schaute seine Gefährten unsicher an. Doch Rintaro schüttelte den Kopf.

      „Ich befürchte nicht“, beantwortete Yujiro die Frage, als er sich erneut an Kenzo wandte und dessen beeindruckende Narbe musterte. „Es tut mir leid, aber wir möchten anonym bleiben.“

      Der Verwundete nickte, sichtlich enttäuscht. „Könntet ihr mir dann bitte wenigstens sagen, wer ihr seid? Kriegsmönche schon mal nicht, da ihr die Kleidung der Komusō trägt, die sich in Kriege nicht einmischen. Was für Leute seid ihr?“

      Mit einem etwas schiefen Lächeln gab ihm Yujiro wieder einmal nicht die gewünschte Antwort. „Ich bitte um Verzeihung, doch das dürfen wir auch nicht preisgeben.“

      Kenzo gab auf, sich weiter nach ihrer Identität zu erkundigen und stellte stattdessen eine andere Frage: „Wie kann ich mich bei euch bedanken?“

      „Erzählen Sie einfach bitte niemandem von diesem Vorfall, dafür wären wir Ihnen dankbar“, antwortete Rintaro, bevor Suzaku etwas vorschlagen konnte.

      „Aber irgendwie muss ich mich doch bei euch für eure Hilfe revanchieren können“, widersprach Kenzo.

      „Nein, danke, jemandem das Leben zu retten, ist uns schon Belohnung genug.“

      Rintaro ließ Suzaku nicht zu Wort kommen, da er wusste, dass ihm bestimmt etwas Überflüssiges einfallen würde.

      Der Samurai seufzte. „Dann hoffe ich, dass sich unsere Wege noch kreuzen werden, damit ich die Chance bekomme, meine Schuld zu begleichen.“

      Die drei Männer verbeugten sich zum Abschied. „Möge Ihre Reise eine ruhige sein.“

      Bevor der Bushi etwas erwidern konnte, verschwanden seine Retter genauso schnell, wie sie erschienen waren.

       8. Nabari

      Izuya wachte auf und rieb sich die Augen. Das Erste, was er hörte, waren Kinderstimmen, die von draußen zu kommen schienen. Sich am Kopf kratzend, ließ er seine Augen zu der Tür seines Zimmers wandern, die um einen Spalt geöffnet war. Dadurch fiel sein СКАЧАТЬ