Название: Shinobi - Der Weg der Schatten
Автор: Danny Seel
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Контркультура
Серия: Shinobi
isbn: 9783347112254
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Izuya schmunzelte mit einer Mischung aus freudigen Erinnerungen und Verlegenheit.
„Davon habe ich noch nichts gehört“, meinte Natsuko interessiert. „Erzählt es uns doch.“
„Ach nein, ich glaube, darüber können wir euch doch ein anderes Mal berichten“, erwiderte Izyua in einem Ton, der sagte, dass er nicht die geringste Absicht hatte, etwas über diesen Vorfall zu erzählen.
„Wie ist die Ernte dieses Jahr? Es sieht doch eigentlich nicht schlecht aus“, fragte Yujiro, um das Thema zu wechseln.
„Ja, ich glaube, wir werden unser ganzes Dorf ein weiteres Jahr lang problemlos versorgen können“, antwortete Satoshi, der damit äußerst zufrieden zu sein schien.
Sie unterhielten sich noch eine lange Zeit, bis es völlig dunkel wurde und die Gäste das Haus verließen. Als Yujiro an diesem Abend ins Bett ging, dachte er kurz über das Vergangene nach. Der Abend war ziemlich ruhig und gesprächig verlaufen. Er ahnte schon – oder eher gesagt er wusste – dass er in den folgenden Wochen viel auf dem Feld würde arbeiten müssen.
11. Sawadas Auftrag
Der Schweiß trat auf Yujiros Stirn hervor und rann ihm übers Gesicht. Die Sonne brannte heiß auf ihn herab, ohne jegliche Gnade zu erweisen.
Verärgert blickte er empor. Obwohl er eigentlich die letzten Wochen des Sommers genießen sollte, wünschte er, sich unter dem Schatten eines Baumes niederlassen zu können. Er war ein Mensch, der die Kälte bevorzugte und war äußerst froh über den Strohhut, den er auf dem Kopf hatte, denn ohne ihn hätte er schon längst einen Sonnenstich bekommen. Die Arbeit war hart, besonders wegen der großen Ernte. Ein wenig ermüdet bückte er sich, um die Wurzeln des Reises abzuschneiden, und verband sie dann in kleine Bündel.
„Hier, für Sie, Kiyonori-san“, sagte eine weibliche Stimme.
Yujiro drehte sich um und sah eine Frau in einem hellgrünen Kimono vor ihm stehen, die einen Wasserkrug in der Hand hielt, welchen sie ihm ihm anbot. Dankbar nickte er und nahm das Gefäß an. Nachdem er es vollständig gelehrt hatte, reichte er es zurück.
„Danke“, entgegnete er und verbeugte sich.
Die Frau entfernte sich, um den Krug noch einmal zu füllen und ihn den anderen Arbeitern anbieten zu können. Kiyonori wischte sich den Schweiß von seinem Gesicht ab. Ein paar Meter von ihm entfernt arbeiteten Izuya, Suzaku und Kuro.
„Ich habe zufällig mitbekommen, wie Kojima-san und Momochisama miteinander gesprochen hatten“, begann Kuro mit Anzeichen von Aufregung in seiner Stimme. „Sie glauben, Oda Nobukatsu bereitet sich auf den Krieg vor. Tausende von Truppen sammeln sich an unseren Grenzen.“
Verwundert hob Izuya die Augenbrauen. „Scheint, als würde er eine Invasion planen. Bist du dir sicher, dass er es auf Iga abgesehen hat?“
Kuro schüttelte den Kopf. „Ich habe gehört, dass der Jōnin bereits Spione in die Burg geschickt hat, die Lord Nobukatsu gerade verstärkt und dass–“
„Lord Nobukatsu baut eine Burg an unserer Grenze?!“, unterbrach ihn Suzaku alarmiert.
Nochmals schüttelte Kuro den Kopf. „Noch schlimmer. Er hat den Veteranen Takigawa Kazumasa geschickt, um diese Festung mitten in Iga zu errichten und deren Vollendung ist schon in Sicht. Falls der Oda-Clan uns anzugreifen plannt, werden sie die Invasion von dort aus starten. Einen anderen Grund so tief in unser Gebiet einzudringen und dort eine Armee aufzustellen, haben sie bestimmt nicht“, vermutete er.
„Ist das denn nicht viel zu auffällig?“, wollte Suzaku wissen.
„Da kennst du diese Kriegsherren nicht so gut wie ich“, gab Izuya ihm als Antwort. „Die Interessen dieser selbstsüchtigen Tyrannen liegen in nichts Anderem als sich Geld und Ehre zu verschaffen. Sie halten uns doch für geringwertig, für unwürdige Bauern, die nichts anderes zu tun haben, als für sie zu schuften. Deshalb bin ich froh, dass Iga nicht von einem einzigen Menschen regiert wird.
„Ich nehme an dieser Daimyō will ganz Iga erobern, um noch mehr Land zu besitzen sowie um mehr Steuern eintreiben zu können. Da habt ihr’s doch. Nur mehr, mehr und nochmals mehr. Das ist das Einzige, was sie interessiert!“
Die anderen nickten zustimmend mit ernsten Mienen.
„Was hältst du eigentlich von all dem, Yujiro? Du hast bisher noch kein Wort gesagt.“
Alle Blicke richteten sich auf ihn. Dieser stand schweigend da und hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt.
„Ich weiß es nicht“, antwortete er nach kurzer Überlegung. „Würde Lord Nobukatsu es tatsächlich wagen, uns anzugreifen? Diese Vermutungen bringen uns nirgendwohin. Vielleicht will er von dort aus die nächste Provinz attackieren. Schließlich gehört uns Iga aus seiner Sicht nicht.“
Kuro zuckte nur mit den Achseln.
„Wir sollten lieber weiterarbeiten“, schlug Izuya vor und betrachtete den Himmel. „Es wird bald dunkel.“
Jeder wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Die Sonne schien kurz vor dem Untergang zu sein und es würde nun kälter werden. Lange hatte Yujiro nicht gearbeitet, als er einige Minuten später leise Schritte hinter sich vernahm.
„Guten Abend Kiyonori-san“, hörte er eine ältere, aber dennoch kräftige Stimme.
Er drehte sich um und erkannte Sawada. Sawada war ein Chūnin, der mehr Unterrichtsstunden in Ninjutsu, den Künsten, in denen Shinobi ausgebildet wurden, für die nächsten Generationen gab als alle anderen Chūnin in Nabari. Sie verbeugten sich voreinander.
„Guten Abend, Sawada-san. Was bringt Euch hierher?“
„Ich würde Sie gerne sprechen“, antwortete der Chūnin. „Unter vier Augen“, fügte er hinzu. „Hättet Ihr noch viel zu tun?“
Yujiro schüttelte den Kopf. „Ich werde nur noch bis zum Sonnenuntergang arbeiten. Ich habe nicht mehr viel zu erledigen.“
„Dann erwarte ich Sie in meinem Haus. Kommt, sobald Sie mit der Feldarbeit fertig sind.“
Kiyonori zeigte sein Einverständnis. „Dann sehen wir uns in etwa einer Stunde.“
Sawada nickte zum Abschied und entfernte sich. In der folgenden Zeit vor dem Sonnenuntergang konnte sich Yujiro gar nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Sawada wollte ihn sprechen? Was hatte er vor?
Seine Aufregung wurde größer und ging allmählich in Nervosität über. Als er mit seiner Arbeit fertig wurde, hatte er den starken Drang seiner Gewohnheit nachzugehen und ein Bad zu nehmen. Er verstaute die Sichel in seinem Obi und rieb sich den Arm, wobei sich sein Gesicht zu einer Grimasse verzog, sobald er seinen Gestank wahrnahm. Am liebsten würde er sich zuvor waschen, doch ein Befehl war ein Befehl. Schleunigst verabschiedete er sich von seinen Kameraden und machte sich Richtung Sawadas Haus auf.
Als er dort ankam, klopfte er an die Eingangstür.
„Entschuldigung, СКАЧАТЬ