Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel
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Название: Shinobi - Der Weg der Schatten

Автор: Danny Seel

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: Shinobi

isbn: 9783347112254

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СКАЧАТЬ habe auch eine Verkleidung für euch!“

      Aus den Körben nahm er zwei Komusō-Kleidungen heraus.

      „Die ganze verlorene Zeit hat sich gelohnt!“ Yujiro war entzückt. „Sie werden nach Bauern suchen, nicht nach Komusō. So können wir viel schneller nach Iga zurückkehren.“

      Beide fingen an, sich zu verkleiden.

      „Aus der Stadt können wir jedoch nicht heraus“, meinte Suzaku stirnrunzelnd. „Wie ihr wisst, stehen dort Wachen, die nach Ausweispapieren fragen und nach Leuten wie uns Ausschau halten. Und unsere gefälschten Papiere habe ich leider aus Versehen zurückgelassen, als ich meine Bauernkleidung für diese hier eintauschte.“

      Rintaro räusperte sich. „Hast du vergessen, dass Komusō keine Papiere brauchen?“

      Suzakus Miene erhellte sich. „Richtig!“, stieß er begeistert aus.

      „Nicht so laut!“, zischte Yujiro alarmiert und warf einen Blick aus der Gasse, als ob er damit rechnete, dass Dōshin um die Ecke auf sie warteten. „Wir sollten uns schleunigst auf den Weg machen.“

      * * *

      Eine Viertelstunde später schritten drei Komusō auf den Ausgang der Stadt zu. Einige Dutzend Meter vor ihnen befand sich ein Wärterhäuschen, in dem sich eine Truppe Bushi aufhielt. Diese kontrollierten die Ausweispapiere von all denen, die in die Stadt von Nagahama hinein oder aus ihr hinauswollten.

      „Verhaltet euch unauffällig“, riet Rintaro flüsternd, während er unruhig zusah, wie die Wachen die Papiere von einem Bauer verlangten.

      „Die Ausweispapiere!“, befahl der Samurai, als der Bauer sich ihm näherte. „Sind Sie etwa taub?“

      Der Bauer zitterte am ganzen Leib und schluckte nervös. Mit bebender Hand gab er der Wache die Papiere. Der Bushi betrachtete sie gelangweilt, wobei er den Bauer von Zeit zu Zeit musterte.

      „Scheint alles in Ordnung zu sein“, murmelte er. „Aber ich kann solche Bettler nicht ausstehen. Warum erlösen wir ihn nicht einfach von seinem Leid?“, fragte er, sich an die anderen beiden Wachen wendend, die neben ihm standen.

      Der Bauer schnappte nach Luft und seine Augen weiteten sich.

      „A-a-aber … das könnt ihr mir doch nicht antun!“, stammelte er vor Furcht.

      „Wieso nicht?“, fragte der Samurai mit einem spöttischen Grinsen.

      „Ich habe doch nichts getan!“, erwiderte der Bauer erschrocken.

      „Die Regeln sind folgende: Wir sollen alle Verdächtigen töten, deren Schuld wir zumindest annähernd beweisen können“, erklärte der Bushi und runzelte die Stirn, ohne genau zu definieren, dass „annähernd“ für ihn auch bedeutete, alle hinzurichten, die zu viel zu wissen schienen. „Scheint, als hätten Sie Recht.“

      „Oh, Danke! Habt Tausend Dank!“, freute sich der Bauer mit zwei tiefen Verbeugungen.

      Doch dann erschien ein heimtückisches Lächeln auf dem Gesicht der Wache. „Ich finde, Sie sehen äußerst verdächtig aus. Geben Sie mir Ihren Korb.“

      Zitternd tat der verängstigte Mann, was ihm befohlen wurde. Langsam begann der Samurai den Inhalt des Korbes zu durchwühlen. Mit einer hochmütigen Miene inspizierte er jeden Gegenstand, in der Hoffnung eine Schmuggelware zu finden.

      Plötzlich lächelte er boshaft. „Aha! Seht euch das mal an.“

      Er holte einen dunkelgrünen Kimono heraus, auf dem ein roter Kreis mit vier schwarzen Romben, die parallel aneinander lagen, abgebildet war.

      „Ihr seid ein Anhänger des Takeda-Clans! Ihr müsst doch wissen, dass die Takeda mit den Oda verfeindet sind. Hiermit verurteile ich Euch wegen feindlicher Unterstützung!“

      „Was?!“ Es sah aus, als würde der Bauer vor Angst in Ohnmacht fallen.

      Der Bushi schaute auf die grinsenden Gesichter seiner Gefährten. Sie nickten. Sobald der Bauer dies sah, fiel er auf die Knie.

      „Ich flehe euch an! Bitte lasst mich am Leben! Ich habe eine Familie, die ich ernähren muss! Habt Erbarmen!“

      Doch die Wachen waren nicht mehr umzustimmen. Gnadenlos zog der Samurai sein Katana aus dem Saya. In Todesgefahr versetzt, sprang der Bauer eiligst auf die Beine, um wegzulaufen.

      „Keine Chance! Es gibt keine Fluchtmöglichkeit!“

      Eine Wache stand bereits hinter dem armen Bauern und blockierte ihm den Fluchtweg.

      „Wir können doch nicht zusehen, wie ein unschuldiger Mensch hingerichtet wird!“, flüsterte Suzaku, der wegen seiner Jugend noch nicht vollständig seine Naivität losgeworden war.

      „Dagegen können wir nichts tun“, seufzte Rintaro.

      „Haltet ihn fest!“, befahl einer der Bushi.

      Mit Freude gehorchten die zwei anderen Wachen. Sie zwangen den Bauer wieder auf die Knie und senkten gewaltvoll seinen Kopf. Ohne sein Gejammer und Flehen wahrzunehmen, hob einer von ihnen sein Schwert hoch in die Luft. Die drei Komusō konnten nur zusehen, wie die Klinge auf den Hals des Bauern zusauste.

      Mit einem kurzen, schrillen Schrei wurde der Bauer enthauptet. Sein Kopf trennte sich von seinem Körper und rollte zu den Füßen seines Mörders. Mit einer Bewegung seines Katana, die von Schwertkämpfern oft angewandt wurde, um sich angeblich des Blutes des Opfers zu entledigen, warf der Letztere einige Tropfen des Bluts von der Klinge. Befriedigt lächelnd, steckte er sein Schwert wieder in die Scheide, ohne die Leiche des Bauern eines Blickes zu würdigen.

      „Jetzt sind wir dran“, flüsterte Yujiro und hoffte, sie würden nicht die nächsten Opfer sein.

      Die Wachen jedoch schenkten den drei Mönchen keine Beachtung. Es schien, als wären sie mit dem Tod des Bauern übermäßig zufrieden, um weitere Reisenden ernsthaft wahrzunehmen.

      „Halt, wartet!“

      Die drei Männer blieben abrupt stehen. Der Samurai, der den Bauer hingerichtet hatte, näherte sich ihnen. Sich an Suzaku wendend, deutete er mit dem Finger auf die Flöte, die ihm an der Hüfte hing.

      „Sie da! Ich möchte, dass Sie mir eine Melodie auf ihrer Shakuhachi vorspielen.“

      Etwas besorgt betrachteten Rintaro und Yujiro ihren Waffenbruder. Zwar mussten sie alle viele Jahre zuvor, als sie noch Kinder waren, die Shakuhachi, eine Bambusflöte, spielen lernen, da man es zeitweise für Identitätsvortäuschungen benötigte. Jedoch hatte Suzaku damals dem Flötenspiel nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, weil er gedacht hatte, dass es viel zu unwichtig wäre, sodass seine Fertigkeiten in diesem Bereich fraglich waren.

      „Wie wäre es, wenn stattdessen ich Ihnen vorspiele?“, schlug Rintaro freundlich vor. „Ich werde manchmal als der beste Shakuhachi-Spieler meines Dorfes bezeichnet.“

      „Nein!“, entgegnete der Bushi barsch. „Ich möcht’s von ihm hören. Ich führe hier gerade eine Kontrolle durch und keinen Wettbewerb.“

      Hoffnungsvoll schauten die beiden Suzaku an. Rintaro warf ihm einen aufmunternden Blick СКАЧАТЬ