Название: Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745207958
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"Schätze, dass ist jetzt unser Job, Mister!" Der kleine, dünne Mann nickte.
"Natürlich, Sir!"
Rogers ging zum Telefon auf dem Schreibtisch und wählte die Nummer der Polizei.
Sollte die Spurensicherung das Büro mal richtig unter die Lupe nehmen...
25
Als sich der erste Schrecken bei den Anwesenden gelegt hatte, nahm sich Bount die beiden Sekretärinnen zur Brust. Die eine war klein und brünett, die andere hochgewachsen, schlank und rothaarig.
"Ist irgendjemand hier heraus oder hereingekommen! Bitte überlegen Sie gut!"
Die Brünette schüttelte energisch den Kopf.
"Nein, ich habe niemanden gesehen!", meinte sie. Ihr Gesicht, das wenige Augenblicke zuvor noch eine frische, rosige Farbe gehabt hatte, war indessen bleich geworden.
"Aber irgendjemand muss hier gewesen sein!", beharrte Bount.
"Wann ist Mister Maldini denn heute ins Büro gekommen?"
"Etwa eine halbe Stunde, bevor Sie hier aufgekreuzt sind."
"Ist das seine übliche Zeit?"
"Ja. Meistens kommt er sogar noch früher. Er ist ein sehr hart arbeitender, fleißiger Mann. Ich meine, er war..." Mir kommen gleich die Tränen!, dachte Bount bei sich, aber konnte sich zurückhalten und ließ es nicht über die Lippen kommen.
"Moment mal!", meinte dann die Rothaarige. Bount horchte auf und sah ihr direkt in die Augen, in denen es jetzt verheißungsvoll blitzte.
"Ja?"
"Da war doch jemand in Mister Maldinis Büro?"
"Was Sie nicht sagen..."
"Ja. Ein Heizungsmonteur. An der Zentralheizung ist gearbeitet worden und es sollte jemand kommen, um zu überprüfen, ob sich Luft in den Heizkörpern gestaut hat. Das ist im Grunde etwas ganz Normales. Wissen Sie, wir haben nämlich Probleme mit der Heizung im Haus und deswegen war schon ein paar Mal jemand hier."
"Es war ein Mann?"
"Ja. Und er kam bevor Mister Maldini sein Büro betrat und verließ es wieder ein paar Sekunden, nachdem der Chef eingetreten war."
"Hat jemand von Ihnen Maldini danach noch einmal lebend gesehen?"
"Nein!", sagte die Rothaarige.
Und auch die Brünette schüttelte den Kopf. "Nein" meinte sie.
"Er hat auch nicht die Sprechanlage benutzt. Jetzt erinnere ich mich auch. Hatte der Man nicht so eine hässliche Narbe - mitten über das Gesicht?"
26
Eine halbe Stunde später war das Büro von Tony Maldini von einem halben Dutzend Polizisten bevölkert, die nach jeder noch so kleinen Spur suchten.
Rogers hatte indessen die Hornbrille verhört, die auf den Namen Ed Rolston hörte.
Aber Rolston hatte sich ziemlich zugeknöpft gegeben. Es war nicht viel bei der Sache heraus gekommen. Jetzt stand Rogers mit einer Kaffeetasse in der Hand da und nippte unlustig an dem Gebräu, dass ihm die Rothaarige aufgesetzt hatte.
Bount klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
"Nimm's nicht so tragisch, Toby!"
"Ah, du hast gut reden!"
"Ich weiß gar nicht was du hast, Toby! Immerhin kannst du hier jetzt endlich mal das unterste zu oberst kehren! Das wolltest du immer schon, nicht wahr? Einmal in Maldinis Heiligstem herumwühlen..."
"Ja, schon..."
"Na, also! Wenn das nichts ist! Und nun kann dir niemand Steine in den Weg legen! Mord ist ein Offizialdelikt, das in jedem Fall verfolgt werden muss! Es wird also keine Schwierigkeit mehr sein, jeden Durchsuchungsbefehl in dieser Sache zu bekommen, den du brauchst."
"So habe ich das noch nicht gesehen. Aber andererseits tappen wir jetzt völlig im Dunkeln, was hinter diesen Morden steckt. Eine Säuberungsaktion Maldinis in seiner Organisation scheidet jetzt wohl endgültig aus..."
"Ja, schließlich ist nicht anzunehmen, dass Maldini sich selbst liquidieren ließ."
"Wie dem auch sei, Bount. Einen Unschuldigen hat es jedenfalls nicht getroffen."
"Es wird jetzt wohl eine Reihe von Kämpfen um die Thronfolge in der Organisation geben."
"Ja, das ist zu befürchten", stimmte Bount zu. Als der Privatdetektiv sich dann zum Gehen wandte, runzelte Rogers die Stirn. "Was hast du jetzt vor?"
"Ich werde mir ein Taxi nehmen und zu Kostlers Beerdigung fahren", meinte er.
"Versprichst du dir davon etwas?"
Bount zuckte mit den Schultern.
"Kann ich noch nicht sagen. Aber da muss irgendein entscheidender Faktor sein, den wir noch nicht kennen. Irgendeine Gemeinsamkeit zwischen den Opfern. Und Kostler hat eine Schlüsselstellung auf der Liste."
"Wieso?"
"Weil er offensichtlich herausfällt. Alle außer ihm waren vermutlich auf die eine oder andere Weise in der Unterwelt aktiv. Nur Kostler nicht. Seine zweifelhafte Zeit liegt schon sehr lange zurück."
"Cummings hat mir gesagt, dass es da einen geklebten Brief gab..."
"Ja, Toby. Und das ist auch so einer Merkwürdigkeit. ENDLICH HABE ICH DICH GEFUNDEN, DU RATTE. Könnte nach Maldini klingen, so dachte ich mir erst. Schließlich hat Kostler ihm in grauer Vorzeit mal kräftig auf die Füße getreten, so kräftig, dass kein Syndikatsboss der ganzen Welt so etwas durchgehen lassen könnte, ohne seine eigene Position zu gefährden. Aber wenn der Kerl mit der Narbe sowohl Kostler wie Maldini umgebracht hat, muss etwas anders dahinterstecken!"
27
Bount Reiniger ließ sich von einem Taxi zurück zu seinem Büro in der 5th Avenue bringen. Von dort fuhr er dann mit seinem eigenen Wagen hinaus in Richtung Long Island, wo auf einem Methodistenfriedhof Larry Kostler zur letzten Ruhe gebettet wurde.
Er würde nicht mehr pünktlich kommen, aber das störte Bount nicht besonders. Die Predigt interessierte ihn ohnehin nicht sonderlich, eher schon, wer sich auf dieser Beerdigung alles einfand.
Vielleicht konnte das irgendwelchen Aufschluss geben, auch wenn er da nicht allzu zuversichtlich war.
Und dann musste er unbedingt mit Geraldine Kostler sprechen. Nach wie vor hatte er das dumpfe Gefühl, dass sie ihm etwas Entscheidendes vorenthielt.
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