Название: Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745207958
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"Was ist mit dem Killer?", fragte Bount unvermittelt.
"Du meinst den mit der Narbe!"
"Ja."
"Fehlanzeige!"
"Was?"
"Ja, in den Polizeiarchiven gibt es nichts über einen Killer mit einer solchen Narbe!"
"Das ist seltsam..."
"Tut mir leid, aber es ist so! Ich habe ihn in die Fahndung gegeben. Ein Phantombild ist an die Presse gegangen. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus."
"Hoffentlich! Dieser Mann ist schließlich nicht gerade unauffällig, was seine äußere Erscheinung angeht. Irgendjemand muss ihn ja sonst noch gesehen haben! Schließlich muss der Kerl irgendwo schlafen, er muss sich ernähren..."
"Täusch dich da nicht, Bount! Auch mitten in New York kann man wie ein Eremit leben! Ich hoffe nur, dass dieser Stadtstreicher dir nicht einen Bären aufgebunden hat!"
Bount schüttelte energisch den Kopf.
"Nein, daran glaube ich nicht."
Bount seufzte.
Dass der Killer mit der Narbe nicht in den Archiven zu finden war konnte einerseits bedeuten, dass dieser Mann bisher noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten war. Und das würde die Suche nach ihm nicht gerade erleichtern.
Die andere Möglichkeit war, dass er seine Narbe noch nicht allzulange hatte...
23
Tony Maldini residierte im Johnston Building, einem gigantischen Büroturm, den ein Versicherungskonzern hatte bauen lassen.
Drei Etagen hatte Maldini gemietet - und um das bezahlen zu können, musste schon einiges auf den Tisch blättern. Seinen Geschäften konnte es also nicht allzu schlecht gehen. Als Reiniger und Rogers mit dem Aufzug in den zwanzigsten Stock gekommen waren, versperrten ihnen zwei bärenhafte Gorillas den Weg, die nicht die Absicht zu haben schienen, sie weiter vor zu lassen.
Rogers zeigte seine Marke, aber das beeindruckte sie wohl nicht allzu sehr.
Der eine bleckte nur angriffslustig die Zähne und blickte verächtlich auf den Captain herab.
"Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl, Mister?"
"Wir sind mit Mister Maldini verabredet!"
"Davon wissen wir nichts!"
"Dann schlage ich vor, Sie fragen mal eben kurz Ihren Boss!", mischte Bount sich ein. "Schätze, dann ersparen Sie uns und Ihnen einigen Ärger!"
Die Kerle wechselten einen Blick und schienen einen Augenblick nachdenken zu müssen. Dem äußeren Anschein nach schienen sie über jede Menge Muskeln zu verfügen, aber um ihre geistigen Gaben schien es nicht ganz so gut bestellt zu sein. Dann kam ein kleiner, hagerer Mann mit einer unwahrscheinlich dicken Hornbrille.
"Wer ist das?", fragte er die beiden Gorillas.
"Polizei. Die wollen zum Chef."
Die Hornbrille kam näher und wandte sich an Reiniger.
"Rogers?"
Bount deutete neben sich.
"Nein, das hier ist Rogers! Ich begleite ihn nur." Die Hornbrille nickte den Gorillas zu. "Das geht schon in Ordnung, Leute. Der Boss erwartet diese Gentlemen bereits!"
"Na endlich!", brummte Rogers.
"Lässt du dich eigentlich immer so behandeln, Toby?", zischte Bount dem Captain zu, woraufhin dieser nur etwas Unverständliches vor sich hin knurrte.
"Wenn sie mir bitte folgen würden, Gentlemen!", meinte die Hornbrille.
Der kleine Mann rückte sich die Krawatte zurecht und ging dann vorne weg.
"Ein paar nette Mitarbeiter haben Sie da aber!", meinte Bount sarkastisch.
"Sie müssen schon entschuldigen!", erwiderte die Hornbrille eilfertig. "Sie sind etwas ungehobelt, aber sie verstehen ihr Fach..."
Bount grinste.
"Das glaube ich Ihnen aufs Wort."
Sie gingen durch eine Tür, dann eine weitere, kamen durch ein Vorzimmer mit zwei Sekretärinnen und dann standen sie schließlich vor jener Tür, die zum Büro des großen Tony Maldini führte.
Die Hornbrille drücke auf den Knopf an der Sprechanlage.
"Mr. Maldini? Rogers ist da!"
Keine Antwort.
"Sollen wir hereinkommen, Mister Maldini?" Immer noch keine Antwort.
Die Hornbrille schien ratlos zu sein und runzelte die Stirn.
"Mister Maldini..."
"Ist er auch bestimmt in diesem Büro?", fragte Bount eine der Sekretärinnen.
"Aber sicher doch!", beeilte diese sich. "Und wenn er herausgekommen wäre, dann hätten Lucy und ich ihn ja wohl sehen müssen, oder?"
Bount zuckte mit den Schultern.
"Einen zweiten Ausgang gibt es nicht?"
"Nein."
"Da stimmt etwas nicht!", meinte die Hornbrille.
"Sehen wir mal nach!", murmelte Bount entschlossen.
24
Sie traten durch die Tür und Bounts Rechte ging instinktiv zum Schulterholster, als er Maldini mit einem kleinen, runden Loch mitten in der Stirn hinter dem protzigen Schreibtisch sitzen sah.
Bounts Blick ging durch den Raum, aber es war ihm schon nach wenigen Augenblicken klar, dass hier schon alles gelaufen war.
So ließ er dann die Waffe wieder sinken.
"Scheint, als kämen wir zu spät", murmelte Bount. Langsam näherten sie sich dem Schreibtisch. Maldini blickte ihnen mit starren, toten Augen entgegen.
"Oh, mein Gott!", stöhnte die Hornbrille. Und dann waren auch die beiden Sekretärinnen
hereingekommen und stießen jeder einen Laut der Verwunderung und des Schreckens aus.
"Verflucht!", schimpfte Rogers.
Und er hatte allen Grund dazu.
Es war sicher nicht Trauer um einen Verbrecher, auf dessen Konto vermutlich auch der eine oder andere bezahlte Mordauftrag ging. Es war wohl eher die Tatsache, dass er jetzt völlig СКАЧАТЬ