Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
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Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

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СКАЧАТЬ standen uns so nah gegenüber, dass ich die frische Erde, in der er wahrscheinlich gerade gegraben hatte, stark an ihm roch. Obwohl. Seltsam – als ich auf seine Hände schaute, waren sie blitzsauber.

      Ich streckte ihm den Brief entgegen. »Das nächste Mal können Sie ihn sich selbst bei der Post abholen.« Okay, normalerweise war ich eher schüchtern, aber unfreundlich sein? Das konnte ich auch!

      Als hätte er Angst, ich könnte ihn wieder einstecken, riss mir der Gärtner den Brief aus der Hand. »Der ist für mich!« Seine Worte knurrte er so undeutlich, dass ich mir nicht sicher war, ob er nicht etwas anderes gesagt hatte.

      Er ließ den Brief in der Brusttasche seiner grünen Latzhose verschwinden, als hätte es ihn nie gegeben. »Wagt es ja niemals, einen meiner Briefe zu öffnen! Und nun empfehlt euch gefälligst! Na los, raus hier! Mein Gewächshaus ist kein passender Ort für unartige Blagen, wie ihr es seid!« Der Gärtner wedelte mit einer Hand Richtung Tür. Es war die gleiche Handbewegung, mit der man lästige Fliegen verscheuchte.

      Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und stapfte davon. Die Jungs folgten mir schweigend im Gänsemarsch.

      Draußen warf ich Mats einen fragenden Blick zu, aber er kam mir zuvor: »Siehst du? Ich hatte dich ja gewarnt!« Mats wurmte es anscheinend immer noch, dass ich ihn vorhin aufdringlich genannt hatte.

      »Pfff! Normalerweise bedanken sich Leute, wenn man ihnen ihren Kram hinterherschleppt«, beharrte ich, obwohl sich langsam, aber sicher Zweifel in meinem Kopf auftaten.

      Warum war es überhaupt verboten, das Gewächshaus zu betreten? Was stellte sich der Alte so an?

      »Kooomm!« Benno reichte es und er zog Mats am T-Shirt, damit er endlich mit ihm Basketball spielte. »Du hast es versprochen! Und Versprechen muss man halten.«

      »Na gut, Kumpel!« Mats strubbelte Benno durch die Haare und winkte mich hinterher.

      »Ich komm gleich nach«, versuchte ich, mich rauszureden, und verdrückte mich eilig, bevor einer der beiden protestieren konnte. Als die Jungs außer Sichtweite waren, huschte ich zurück zum Gewächshaus und überlegte, wie ich mich seitlich an den beschlagenen Scheiben entlangschleichen konnte. Vielleicht entdeckte ich ja etwas, das Willems komisches Verhalten erklärte.

      Zwischen dem Gewächshaus und der Villa Evie lagen bestimmt fünfzig Meter, aber zum Glück wucherte der Garten wild vor sich hin. Hecken und Büsche schoben sich ineinander und taten ihren Teil, dass ich zwischen ihnen verschwand. Ich kniete mich in ein Versteck aus Ästen und Blättern und wartete. Mitten im wuchernden Unkraut hatte ich Zeit, an den Scheiben hinauf zur Dachspitze zu sehen. Die Sonne spiegelte sich im Glas und warf mit Lichtfunken um sich. Zugegeben, das alte verschnörkelte Glashaus war, trotz all des Rosts daran, wirklich schön.

      Drinnen war es jetzt völlig still, also traute ich mich näher heran. Ich schlich an der Wand des Gewächshauses entlang zur Hinterseite. Leider wuchsen die Büsche dort viel zu dicht, sodass ich nicht nah genug herankam. Außerdem waren die Glasscheiben komplett beschlagen. Wie feucht musste die Luft dadrin wohl sein? Absolut nichts konnte ich von außen erkennen.

      Aber eine Sache fiel mir auf, als ich mich noch näher an die Scheiben drückte. Es war ein Geruch, der mir bekannt vorkam und der aus den Ritzen kommen musste. Ein Duft, der kräftig nach Erde und noch irgendetwas anderem roch. Etwas Unnatürlichem. Jetzt fiel es mir wieder ein! Nicht nur Willem hatte danach gerochen, sondern auch die verkleidete Frau, die ihn besucht hatte …

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      4. Kapitel

      Auch am nächsten Tag klingelte es wieder an unserer Tür. Aber noch bevor sich irgendjemand in meiner Familie über den schrillen Ton der Klingel beschweren konnte, rief Benno lauthals: »Für miiich!«, und riss fröhlich die Haustür auf.

      Tja, und da war er wieder. Offensichtlich wollte Mats nun endlich unsere berüchtigte Villa von innen sehen und ließ sich zuallererst von einem stolzen Benno das Kinderzimmer vorführen.

      Wieso war ihm das so wichtig? Konnten ihm die Gerüchte um unser Haus nicht völlig egal sein? Dass es hier nicht wirklich Geister oder Hexenmeister gab, musste ihm doch klar sein.

      Vorsichtig lugte ich durch die offene Kinderzimmertür und beobachtete Benno dabei, wie er seine Dinosaurier- und Piratenbücher auf dem Boden ausbreitete. Wenigstens schien Mats meinen kleinen Bruder ehrlich zu mögen, trotzdem bemerkte ich genau, wie er in die anderen Räume schielte.

      »Und?« Ich lehnte mich an den Türrahmen. »Bist du jetzt enttäuscht, dass die Villa Evie doch nur irgendeine alte Bruchbude ist?«

      Mats sah auf. »Äh … nö. Und nur irgendeine alte Bruchbude ist sie ganz sicher nicht.«

      »Nicht? Was denn dann? Wieso interessierst du dich so wahnsinnig für das Haus?«

      Jetzt war Mats derjenige, der nicht wusste, was er sagen sollte. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich sehen, wie er angestrengt nach einer Erklärung suchte. »Also … sooo wahnsinnig interessiere ich mich gar nicht. Nur so wie alle anderen in der Stadt auch.«

      »Na ja, Leon interessiert sich eher mäßig für die Villa, oder?«

      Benno ließ seine Dinobücher los und stand auf. »Ich hab eine gute Idee! Wir spielen noch mal Hausentdecker, ja?«

      Mats sah erleichtert aus. Ob das daran lag, dass Benno meine Fragen bremste, oder daran, dass er jetzt endlich das gesamte Haus gezeigt bekam, konnte ich schwer sagen. Andererseits, wenn es ihm so wichtig war, die Villa zu sehen, warum eigentlich nicht? Konnte mir ja egal sein, welchen Quatsch er sich dabei zusammenspann.

      Also nickte ich. »Na dann spielen wir Hausentdecker, bevor Mats noch vor Neugierde platzt.«

      Natürlich haspelte Mats irgendwas davon, dass er nicht platzen würde und schon gar nicht vor Neugierde, aber Benno zog ihn längst am Arm hinter sich her und hörte nicht weiter zu.

      Als Erstes führte mein Bruder den Speiseaufzug vor. Dort hatte er ein paar seiner Kuscheltiere hineingesetzt und ließ sie hoch- und runterfahren. Benno zeigte im Vorbeigehen, dass sich im Treppengeländer die geschnitzten Blumen drehen ließen, und präsentierte die alten Einbauschränke, die es in fast jedem Zimmer gab. Die Schränke waren für ihn ein Riesenspaß, sie versteckten sich nämlich in den Holzvertäfelungen. Man musste nur auf einen senkrechten schmalen Spalt im Holz achten. Dann wusste man, dass sich dahinter die Wand öffnen ließ und wie von Zauberhand einen Schrank, groß wie eine Abstellkammer, erscheinen ließ.

      In den Dingern konnte man so gut Verstecken spielen, dass man kaum eine Chance hatte, sich gegenseitig zu finden. Benno und ich hatten es an unserem ersten Tag einmal versucht, aber schnell wieder aufgegeben. Es hatte Benno dann doch keinen Spaß gemacht, mich eine gefühlte Stunde lang zu suchen. Außerdem gruselte er sich selbst so sehr in den dunklen Schränken, dass er jedes Mal absichtlich in seinem Versteck kicherte, damit er da schnell wieder rauskonnte.

      Mats sah sich alles ganz genau an. Fast ein bisschen zu genau. Es fehlte nur noch, dass er sich Notizen machte und jeden Raum fotografierte. Deshalb beendete Benno seine Hausführung auch erst, als wir auf der Aussichtsplattform ankamen. Es war ein runder Raum in einem verglasten Turm auf dem Hausdach. Von hier blickte man weit über die Dächer.

      In der Wand entdeckte ich eine rostige Kurbel. Ich griff danach und drehte sie. Erst quietschte es entsetzlich, aber dann machte mein Herz einen Satz. Wahnsinn, СКАЧАТЬ