Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
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Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

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СКАЧАТЬ Haustür. Wer war es wohl diesmal? Ich öffnete die Tür und schaute in das Gesicht einer Frau, die freudestrahlend einen Gugelhupf vor sich hielt. »Ja bitte?«

      »Einen schönen guten Tag«, trällerte sie. Hinter mir kam Ma an die Tür. Zum Glück.

      »Ich wollte Ihnen ganz herzlich zum Einzug gratulieren!« Die fremde Frau drückte Ma den Kuchen in die Hand und reckte ihren Kopf in unseren Flur hinein. Offensichtlich versuchte sie, mit einem Blick so viel wie möglich von der Villa Evie in sich hineinzusaugen.

      »Ich bin Silvia Norman von schräg gegenüber, das gelbe Haus.« Sie zeigte hinter sich auf irgendeins der Häuser, aber jetzt, da Ma da war, nutzte ich die Chance, mich schnell wieder zurück zu den Kisten zu schleichen. Benno war nämlich gerade damit beschäftigt, zwischen den Kartons herumzutoben, und schaffte es, unser Durcheinander in ein noch größeres Chaos zu verwandeln.

      Plötzlich kam mir eine Idee.

      »Wollen wir Entdecker spielen?«, schlug ich Benno vor, um ihn davon abzuhalten, alles noch kurz und klein zu treten. Und weil ich so vielleicht endlich herausfinden konnte, woher diese seltsamen Düfte kamen, die sich über jeden Zentimeter des Hauses gelegt hatten. Ob sie irgendetwas mit den Geheimnissen zu tun hatten? Mir ging einfach nicht aus dem Kopf, wie Hanne darüber gesprochen hatte. Sie hatte ihre Stimme gedämpft, wie jemand, der einem etwas Verbotenes erzählt.

      »Hausentdecker?«

      »Au ja!« Benno war sofort Feuer und Flamme.

      »Dann los!« Ich verstellte meine Stimme, damit sie tief und schaurig klang. »Heute suchen und entdecken wir den geheimen Schatz der Villa Evie!«

      »Jaaa!« Benno hüpfte vor lauter Aufregung über ein neues Spiel hoch und runter.

      »Also gut.« Ich winkte ihn vom Flur durch die Küche. »Unsere Hausentdeckertour startet im Erdgeschoss!«

      Hinter der Küche lag das frühere Esszimmer. In Zukunft würde hier aber kein Esszimmer mehr sein, sondern Mas Arbeitszimmer. An den Wänden stapelten sich schon die endlosen Bücher und Aktenordner zum Thema Epochen, historische Stilelemente und anderem alten Dekokram.

      Ma freute sich riesig auf ihr erstes eigenes Büro und begrub den Esstisch unter ihren Pinseln, Schabern und Lappen. Ein ganzes Esszimmer brauchten wir eh nicht und wir vier an einem so langen Tisch beim Abendessen? Das konnte ich mir sowieso nicht vorstellen. Wir aßen zwar immer gemeinsam, darauf bestand besonders Pa, aber es war jedes Mal laut und wuselig und das ging am besten an unserem kleinen, runden Tisch. Pa hatte ihn in der Küche aufgebaut und genau da gehörte er auch hin. Manche Dinge durften sich einfach nicht verändern, weil sie einem dieses besondere Zuhausegefühl gaben.

      Ich zog Benno weiter in die Diele, die uns an der Treppe vorbei in den Salon führte. Der Raum war so groß wie drei normale Wohnzimmer zusammen. Unsere kleine Couch mit den zwei Sesseln wirkte hier drin wie eine Puppenhauseinrichtung.

      Eine Schiebetür aus buntem Glas führte in die Bibliothek. Alles in diesem Raum war aus Holz. Die Wände, die geschnitzten Bücherregale und das Parket. Selbst die Decke war mit quadratischen Holzplatten verkleidet. Bücher über Bücher reihten sich hier aneinander. Die Bibliothek hatten meine Eltern, genau wie ein paar andere Räume, mitsamt der ganzen Einrichtung gekauft. Ich strich mit den Fingern über ein paar der ledernen Buchrücken. Die meisten Titel waren aus goldenen Buchstaben gedruckt worden und auf fast allen stand etwas, das mit Pflanzenkunde, Aromen oder Düften im Allgemeinen zu tun hatte. Ich wischte mir den Staub von den Händen. Die Villa Evie war echt eine Reise in die Vergangenheit.

      Zwischen zwei Lesesesseln stand ein alter Globus und mittig im Raum führte eine gusseiserne Wendeltreppe ins zweite Stockwerk. Benno interessierte sich nur für die Weltkugel, die fast so hoch war wie er selbst.

      »Guck mal, Luzie!«, rief er. »Eine Riesenkugel mit Beinen.«

      Ich lachte und ging zu Benno hinüber. »Das ist ein Globus und er steckt in einem Ständer.«

      »Was ist ein Glubos?«

      »Globus nennt man das Ding und es zeigt unseren Planeten in miniklein.«

      »Aber die Kugel ist nicht mini, sondern fast so groß wie ich!«, protestierte Benno.

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      »Stimmt! Aber wenn unsere Weltkugel so groß wäre wie du, dann könnten wir auf der Erde keine Häuser bauen. Und darauf herumlaufen könnten wir auch nicht.«

      Benno drehte ratlos am Globus und ich versuchte, ihm zu zeigen, wo wir uns darauf befanden. Nur leider war das unmöglich. Der Globus war nämlich gar keine Miniaturweltkugel, sondern etwas völlig anderes. Es waren überhaupt keine Kontinente darauf eingezeichnet, sondern etwas, das aussah wie ein Grundriss aus Pflanzenbeeten.

      Was war das denn? So etwas hatte ich ja noch nie gesehen! Einige Pflanzen waren als Symbole auf der Kugel hervorgehoben. Ich versuchte, die Zeichnungen zu verstehen, aber Benno fand die komische Kugel dann doch langweilig und sprang die Stufen der Wendeltreppe hinauf.

      »Komm!«, rief er, also folgte ich ihm. Gemeinsam klirrten wir beim Besteigen der metallenen Treppenstufen um die Wette.

      Im ersten Stockwerk hatten wir doppelt so viel Platz. Hanne bewohnte ja nur das halbe Erdgeschoss, der erste Stock gehörte komplett zu unserem Teil der Wohnung.

      Ich hatte keinen richtigen Überblick über die vielen verwinkelten Zimmer. Bei der Hausbesichtigung hatte Hanne uns hauptsächlich die »hübschen Details« der Villa gezeigt, wie sie es nannte: einen Speiseaufzug, verschnörkelte Türklinken, geschnitzte Blumen und Blüten auf allem, was aus Holz bestand, eine runde Badewanne, die auf vier silbernen Löwenfüßen stand, und so weiter und so fort.

      Ich überlegte, wo der Speiseaufzug noch mal gewesen war, vielleicht passten Benno und ich ja hinein und konnten dann damit aus Spaß ein bisschen Fahrstuhl fahren?

      Wieder schrillte die Türglocke.

      »Das ist das Erste, was hier repariert werden muss!«, meckerte Pa durch den Flur. »Davon kriegt man ja einen Hörsturz.«

      Benno lugte durch das Treppengeländer nach unten. »Wer ist daaaa?«

      »Ein Junge von nebenan. Er sagt, er heißt Mats!«, rief Pa zurück.

      Ich stockte. Wieso war der denn hier? Hatte Leon wirklich recht gehabt und Mats wollte jetzt von mir durch die Villa Evie geführt werden?

      »Komm doch rein!«, trällerte Pa im nächsten Moment. »Luzie freut sich bestimmt, wenn sie hier so schnell Anschluss findet. Sie tut sich ja immer etwas schwer damit. Sie ist nämlich etwas schüch…«

      »Hör auf!«, rief ich, so laut ich konnte, und beeilte mich, nach unten zu kommen, damit Pa mich nicht noch mehr blamierte. Das war nämlich neben der Musik sein zweites Spezialgebiet. Darin war er sogar einsame Spitzenklasse.

      Unten hielt Mats uns zwar einen Basketball entgegen, sah mich gleichzeitig aber mit todernster Miene an. Was sollte das denn jetzt? Nach zusammen Spaßhaben sah das ja nicht gerade aus.

      »Können wir rausgehen?«, fragte er.

      »Klasse Idee!« Pa lehnte am Türrahmen, klatschte in die Hände und versuchte, trotz seiner ausgebeulten Cordhose und dem Vollbart so lässig auszusehen, СКАЧАТЬ