Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
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Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

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СКАЧАТЬ Benno schon jubelte, lächelte ich verkniffen und wünschte Pa zusammen mit seinen Sprüchen an den Nordpol.

      »Eigentlich waren wir gerade dabei, das Haus zu erkunden«, rechtfertigte ich mich.

      Als Pa aus dem Zimmer ging, verdunkelte sich Mats’ Miene noch mehr. »Es ist aber wichtig!«

      »Meinetwegen«, seufzte ich und folgte ihm.

      Draußen lehnte ich mich misstrauisch gegen die Hauswand und schaute Mats und Benno zu, wie sie ihre erste Runde dribbelten. Benno himmelte Mats an, wie es nur kleine Jungs taten, wenn sich ein größerer für sie interessierte. Alles, was Mats sagte oder tat, war für Benno sofort Gesetz.

      »Und?«, fragte ich schließlich, als Mats den Ball unter dem Korb auf und ab hüpfen ließ. »Was war jetzt so wichtig?«

      »Ich will dich warnen«, sagte er knapp und da war er wieder: dieser ernste Blick.

      Ich runzelte die Stirn. »Warnen … wovor?«

      »Das Haus, in das ihr gezogen seid, ist …« Mats stockte kurz. »Hast du denn noch gar nichts bemerkt? Es gibt haufenweise Gerüchte über die Villa Evie – und ich glaube, ihr solltet davon wissen.«

      Ich verschränkte meine Arme und sah ihn an. »Und was für Gerüchte genau, bitte?« Langsam glaubte ich Leon. Mats machte wirklich den Eindruck, als ob er von einer »Gruselvilla« besessen war.

      Seine dunklen Augen fixierten mich, bevor er die Stimme dämpfte. »In der Schule haben sie mal erzählt, dass die Villa früher das Versteck eines Geheimbundes war. Irgendein Alchemisten-Orden, der sich heimlich versammelt hat, um giftige Pflanzentränke zu brauen. Andere meinen, dass ein Hexenmeister gefährliche Zaubertränke von hier in alle Welt verschickt hat und deshalb ein Fluch auf der Villa liegt. Manche glauben sogar an Geister, die im Haus herumspuken, und so Zeug. Die ganze Stadt … alle hier kennen unheimliche Geschichten über die Villa Evie. Außer euch wär niemand freiwillig da eingezogen. Nicht mal wenn Frau van Velden das Haus verschenkt hätte.«

      Mir fiel die Kinnlade runter. Das also hatte Mats’ Bruder mit »Gruselvilla« gemeint? Hier sollte es ernsthaft spuken? Das war doch völliger Schwachsinn!

      Neben mir fing Benno langsam an zu quengeln, weil er weiterspielen wollte, aber ich ignorierte ihn.

      »Deshalb bekommen wir so oft Besuch? Alle wollen gucken, ob sie einen Geist finden?« Ich konnte nicht anders und prustete los.

      Mats nickte, lachte aber nicht mit. »Ganz genau. Ich meine … klar, die Leute hier sind alle bloß neugierig, aber …« Er nahm einen tiefen Atemzug. »Die alte Hanne hat früher nie jemanden einfach mal so ins Haus gelassen. Nie! Ihr seid die Ersten. Das sollte euch doch zu denken geben.«

      »Na ja, wir sind ja auch die neuen Hausbesitzer.« Ich schmunzelte, verkniff mir aber einen Kommentar dazu, dass Mats selbst ein gutes Beispiel für die neugierigen Leute hier war. »Also für mich klingt das nach abergläubischem Quatsch oder einfach nur nach schwer gelangweilten Nachbarn.«

      Was in dieser winzigen Stadt auch kein Wunder war, fügte ich in Gedanken hinzu.

      Hinter mir quietschte etwas und ich drehte mich um. Am Gartenzaun bremste der Postbote mit seinem Fahrrad und winkte uns zu.

      »Post für die Villa Evie!«

      Ich ging zu ihm rüber und nahm eine Postkarte und einen Umschlag mit ausländischen Briefmarken und Stempeln entgegen. Ich überflog den Namen, der fein säuberlich in schwungvollen Buchstaben auf den Brief geschrieben worden war. »Hier wohnt aber kein Daan de Bruijn.«

      »Aber die Adresse stimmt«, erwiderte der Postbote.»Gebt Willem den Brief. Wie immer. Der nimmt alles für diesen Herrn de Bruijn entgegen. Der meint, er kennt den.«

      »Willem, der Gärtner?«, fragte ich sicherheitshalber.

      Der Postbote trat wieder in die Pedalen. »Genau, Willem Boer! Gebt ihm einfach den Brief.«

      Ich sah dem Postfahrrad hinterher und drehte erst mal die Karte um. Vorne war ein Foto von einem menschenleeren weißen Strand und einem türkisblauen Meer drauf. Sofort bekam ich gute Laune und las.

      Hi, Landei! Wie wohnt es sich denn so im neuen Schloss? Benimmt sich der Butler und kocht die Köchin auch gut? Ich will alles wissen! Ich bin schließlich schon seit einer Woche hier und will endlich hören, wie es dir geht. Meld dich doch mal und schick mir ein paar Angeberfotos vom Schloss. Ich vermiss dich! Mona

      Ich kicherte über Monas Art, mit der sie seit Wochen versuchte, mir den Umzug leichter zu machen. Natürlich wusste sie längst, dass die Villa mehr Bruchbude als alles andere war. Glücklich drehte ich ihre Karte in meiner Hand und lief um das Haus herum zum Gewächshaus. Wenn man Willem irgendwo traf, dann wahrscheinlich dort. Aber heute war er nirgends zu sehen und die Tür zum Gewächshaus war geschlossen. Ein knallgelbes Schild mit der Aufschrift Betreten verboten! hing sperrig darüber. Ich ging trotzdem darauf zu und griff nach der dunkel angelaufenen Messingklinke. Die Glasscheiben des Gewächshauses waren dampfig beschlagen, weshalb man nicht ins Innere sehen konnte. Hinter mir knirschten Schritte im Kies.

      Dann hörte ich Mats’ Stimme: »Du solltest da echt nicht reingehen.«

      Ich drehte mich um und funkelte ihn an. »Hat dir schon mal jemand erklärt, was das Wort aufdringlich genau bedeutet?«

      Mats hob abwehrend die Hände. »Ich bin nur an meiner Umwelt interessiert.«

      Ich verzog das Gesicht und drehte mich wieder dem Gewächshaus zu. Von mir aus sollte dieser Nervtyp eben zugucken, wie ich einen Brief ablieferte. Ich drückte auf die Türklinke und betrat das Glashaus. Feuchte Luft schlug mir entgegen. Puh, war es hier drin schwül! Zwischen unzähligen Pflanzenbeeten standen Kübel mit Bäumen und exotischen Gewächsen. Weiter weg reihten sich auf langen, hüfthohen Tischen grüne Pflänzchen. Für einen Moment war ich fast geblendet von den Tausenden Blüten um mich herum. Wie ein magischer Regenbogen breiteten sie sich unter dem Glasdach aus. Noch nie hatte ich so viele fremde Blumen und knorrige Gewächse auf einmal gesehen. Kurz fühlte ich mich wie in einem verzauberten Märchenwald.

      »Hallo?«, rief ich durch die Pflanzen, die an manchen Stellen fast bis zu meinen Schultern wuchsen. »Willem Boer? Sind Sie da?«

      Als ich die ersten Schritte in den Gang machte, fielen meine Augen auf ein paar Pflanzenbeete, in denen kleine violette Blumen wucherten, die flach über die Erde rankten.

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      Ich wollte mich ihnen gerade entgegenbücken, als mich plötzlich jemand lauthals anbrüllte: »Was zum Henker erlaubt ihr euch!«

      Vom anderen Ende polterte der Gärtner in schweren Stiefeln auf mich zu. Über seiner Schulter trug er eine Harke. Die Art, wie er sie trug, erinnerte mich an einen Baseballspieler. Instinktiv wich ich ein paar Schritte zurück und stolperte geradewegs in Mats hinein, der auf einmal hinter mir stand.

      »Verschwindet, ihr Lausebälger!«

      Lausebälger? Echt jetzt? Wer redete denn bitte heute noch so?

      »Sie … sie hat einen Brief«, kam Benno mir zu Hilfe. Mein kleiner Bruder war uns also auch hinterhergeschlichen.

      Der СКАЧАТЬ