Название: Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745208139
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Dave atmete auf und entspannte die Waffe.
Jay setzte sich und blickte den beiden nach. Er sah sie ins Bett des Gila River zurückreiten und konnte dann nur noch ihre Köpfe und die flachen schwarzen Hüte, die sie trugen, sehen.
„Wenn wir Glück haben, kommen sie hierher nicht mehr zurück“, sagte er. „Ich glaube, Tetley nimmt an, wir wollten eine Stadt oder gar San Angelo zu erreichen versuchen. Er wird die Wege nach Duncan und anderen erreichbaren Orten kontrollieren.“
„Dann wird er in der kommenden Nacht aber nicht auf seiner Ranch sein.“
Jay schüttelte den Kopf.
„Wenn er uns am Nachmittag noch nicht hat, muss er wissen, dass wir noch in der Nähe oder durch seine Reihen geschlüpft sind. Dann wird er bestimmt umkehren.“
Dave legte sich nieder und schob den Colt in den Hosenbund.
Jay Durango sah die Hüte der beiden Tetley-Reiter verschwinden. Da ließ er das Geäst ganz los und legte sich ebenfalls.
„Wie weit mag es von den Pferden bis zur Ranch gewesen sein?“, fragte Dave, ohne sich zu bewegen.
„Vielleicht zwei Meilen. Mehr sicher nicht.“
„Wenn ich den Leithengst erwische, kommt die ganze Herde hinter mir her. Vorausgesetzt, es ist eine Herde.“
„Es wird sicher eine sein. Und der Wächter wird Proviant haben, Dave.“
*
Der Mann saß am Feuer und hatte den Pferden im Korral den Rücken zugekehrt.
Plötzlich drang Hufschlag an seine Ohren. Er griff nach dem Gewehr, das neben ihm lag und repetierte es.
Aus der Dunkelheit tauchte ein Reiter auf.
„Halt!“, schrie der Mann.
„Ich bin es, Jago!“
„Komm näher.“
Der Reiter trieb das Pferd wieder an und ritt weiter auf das Feuer zu. Seine Gestalt wurde deutlicher. Schon erreichte der Flammenschein sein Gesicht. Da ließ der Wächter das Gewehr sinken und setzte sich wieder.
„Was ist los, Jago? Ich sollte schon heute morgen abgelöst werden.“
„Der Teufel ist los.“ Der Cowboy glitt aus dem Sattel und lockerte den breiten Gurt unter dem Leib des Tieres. „Tetley war mit der Mannschaft unterwegs. Schon die ganze Nacht.“
„Ich weiß. Während der Nacht kam Al hier vorbei. Sie haben überall gesucht, aber offenbar nicht mehr finden können.“
„Eben. Sie haben noch den ganzen Tag gesucht. Jetzt sind sie auf der Ranch - müde und ausgebrannt.“
„Ohne Durango und Harmon gefunden zu haben?“
„Ja. Tetley hofft jetzt nur noch, dass sie doch noch in der Nähe sind und versuchen werden, Sean, Zattig und Rule in ihre Gewalt zu bringen.“
„Oder sie versuchen, San Angelo zu erreichen“, sagte der sitzende Wächter. „Der Boss kann seine Ranch nicht einpacken und fortreiten. Hat er nicht daran gedacht? Richter Douglas wird ihn hier immer antreffen können.“
„Daran scheint er nicht zu denken“, sagte Jago Kidd, nahm seinem Pferd den Sattel ab und warf ihn zu Boden. Dann hängte er die Fenz aus und trieb das Pferd in den Korral hinein. Er hängte die Fenz wieder ein und setzte sich neben den anderen Mann.
„In der Kanne ist noch etwas Kaffee“, sagte der Wächter. „Es wundert mich, dass du allein gekommen bist.“
„Wieso?“
„Vielleicht sind Durango und Harmon hier in der Nähe und wollen Pferde an sich bringen.“
Jago Kidd stand langsam auf und blickte sich suchend um. Aber die Dunkelheit verbarg alles, was weiter als fünfzig Schritte entfernt von ihm war. Jago setzte sich wieder.
„Daran habe nicht mal ich gedacht“, gestand er kleinlaut und heiser. „Ich glaube nämlich nicht, dass sie zu Fuß nach San Angelo wollen.“
„Und Duncan? Dort könnten sie schon sein.“
„Dorthin hat der Boss zwei Männer geschickt. Dort dürfen sie sich nicht sehen lassen.“
Der andere stand auf und zog seinen Gurt in die Höhe.
Jago blickte ihm fast ängstlich nach, als er die Fenz aushängte und das Lasso vom Pfahl nahm, um sein Pferd zu fangen. Als der Mann mit dem Tier aus dem Korral kam, schloss Jago Kidd die Fenz wieder.
Der andere hob seinen Sattel auf und legte ihn auf den Rücken des Pferdes, um ihn festzuschnallen.
„Wie denkst du eigentlich darüber?“, knurrte Jago Kidd.
„Worüber?“
„Über Durango und Harmon - über Sean - und über das, was wir tun, Saul? Du musst doch eine Meinung haben.“
„Meine Meinung ist Tetley. Er denkt für mich, das weißt du doch. Ich habe nur daran zu denken, dass ich hier einen Job, eine Bunk, mein Essen und ein paar Dollar jeden Monat habe. Und an noch etwas.“
„An was?“, fragte Jago Kidd gespannt.
Der andere Cowboy grinste ihn an.
„Daran, dass es mit Pferden einfacher als mit störrischen Rindern ist.“
Jago Kidd ließ die angespannte Schultern sinken.
„Und sonst denkst du an nichts?“, fragte er lauernd.
„Nein, an nichts, Jago. Aber du denkst natürlich, der Boss hätte immer recht. Ich habe es einfach. Ich denke nicht.“ Der Mann schwang sich in den Sattel.
Jago Kidd fiel ihm in die Zügel und zog den Kopf des Pferdes nach unten.
„Ist noch etwas?“, fragte der andere.
„Du denkst, der Boss wäre im Unrecht, nicht wahr? Du meinst, er dürfte sich nicht vor Sean stellen.“
„Ich denke überhaupt nicht. Lass das Pferd los, Jago. Er hat dich doch nicht etwa geschickt, um mich ausfragen zu lassen? Ich mache meine Arbeit und halte die Klappe. Mehr kann er von mir nicht verlangen. Los, lass das Pferd los!“
Jago Kidds Pland fiel von den Zügeln. Der andere trieb das Tier durch ein Zungenschnalzen an. Schnell verschwand er in der Nacht.
Das Heulen eines Wolfes schallte an Jago Kidds Ohren. Er drehte sich im Kreis und sah die Pferde, die sich ängstlich zusammendrängten und schnaubten. Aber das interessierte ihn nicht. Jago Kidd dachte an die beiden Gegner, die hier in der Nähe sein konnten.
Er hockte sich am Feuer nieder und blickte auf das Gewehr, das der andere Cowboy vergessen СКАЧАТЬ