Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2. Johanne T. G. Joan
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Название: Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2

Автор: Johanne T. G. Joan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: II

isbn: 9783347094499

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СКАЧАТЬ mitfühlenden Pilatus wiederfand, der den vermeintlichen Jesus vor seiner Kreuzigung ebenso zur Flucht verhelfen wollte, um ihn vor den Juden zu retten. Eine Besonderheit, die Carlucci ein weiteres Mal bestätigte, dass die meisten entdeckten Evangelien neben Korrekturen aller Art, die je nach Absicht des Finders stattgefunden hatten, ein aus authentischen Manuskripten kunterbuntes zusammengewürfeltes, gemischtes, mit eigenen Beiträgen verunstaltetes und mit Angaben aus dem Neuen Testament ergänztes Konstrukt darstellten.

      Der Grund dafür, dass der Begriff „Christus“, den Carlucci vermisste, in einigen authentischen Schriften nicht vorkam, würde sich ebenfalls klären. Doch in diesem Fall dauerte es wiederum Jahre, bis es ihm auch aus diesem Evangelium gelang, die Spreu vom Weizen zu trennen.

      Carlucci versuchte weiter Zusammenhänge herzustellen und der Entstehungsgeschichte der Schriften auf den Grund zu gehen. Zunächst musste er herausfinden, in welchem Verhältnis die Schriften von L. Dowling und H. Spencer Lewis zu einander standen. Im Gegensatz zu H. Spencer Lewis hatte L. Dowling vermutlich den ganzen Schriftnachlass, den er vorgefunden hatte, nach eigenen Korrekturen veröffentlicht, denn seine Veröffentlichung ist bei weitem umfangreicher als das Werk von H. Spencer Lewis.

      Die Vermutung, dass L. Dowling ein unverfälschtes Originaldokument aus demselben Ort wie auch H. Spencer Lewis entnommen hatte, wurde immer wahrscheinlicher, je mehr Carlucci sich mit dem Manuskript beschäftigte. Obwohl das Evangelium von L. Dowling viele Parallelen mit den kanonisierten Evangelien aufwies, entsprach der Heiland aus seinem Fund nicht dem, den uns die Kirche lehrte, sondern einem Jesus, der ebenfalls die Vollkommenheit einschärfte und der sehr große Ähnlichkeit mit dem Essener-Täufer aufwies. Vor allem zeigten aber alle Sinn-Abweichungen aus den Originaltexten des „Aquarian Gospels“ gegenüber den Schriften aus dem Neuen Testament ausnahmslos die Handschrift des Verschwörers, der ein einziges Ziel anstrebte: Die Zerstörung des Bewusstseins einer Welt-Bruderschaft in der Art, wie der Essener Täufer sie lehrte. Noch eine Eigentümlichkeit, die den Verdacht ein weiteres Mal festigte, dass L. Dowling wie auch Spencer Lewis aus einer „irdischen“ Quelle geschöpft hatte.

      Sicherlich waren die Abweichungen zu den Evangelien des Neuen Testaments für L. Dowling, der ein Christ war und den Essener Täufer nicht kannte, ein Dorn im Auge. Carlucci war sich mittlerweile sicher, dass L. Dowling nicht in einem Zeitraum von vierzig Jahren das Evangelium auf medialem Weg empfangen hatte, sondern vierzig Jahre benötigt hatte, um das wahre Evangelium mit den Evangelien aus dem Kanon kompatibel zu gestalten, mit anderen Worten, um es zu sabotieren. L. Dowling widerfuhren die gleichen Fehler, wie auch dem Autor des Barnabas-Evangeliums, der aus der Unwissenheit über die Hintergründe der römischen Verschwörung in seinem Werk sowohl Originale als auch deren dazugehörige Fälschungen in ein und das gleiche Evangelium zusammenführte.

      Im Gegensatz zu H. Spencer Lewis hatte der Kollege L. Dowling offensichtlich die Hintergründe seines Glaubens nicht ganz verstanden. Dass zum Beispiel sein neuer „Jesus“ ein Gelehrter war und kein Analphabet; dem gelehrte Jünger folgten, und der ein Herz für

      Tiere hatte; der das Opfern von Tieren verabscheute, der behauptete, dass niemand für die Schuld eines anderen sühnen kann; dass jeder Mensch seine eigene Schuld begleichen muss; ein Jesus, der die Reinkarnation lehrte und nicht zuletzt den Christus als den unsichtbaren Geist Gottes offenbarte, den Jesus selbst lehrte – kurz, dass er im Widerspruch stand zu dem Jesus aus dem Neuen Testament.

      Ebenso war die Tatsache, dass der heilige Mann bereits zu seinen Lebzeiten seine Apostel zu den Heiden sandte nicht mit den Evangelien aus dem Neuen Testament in Einklang zu bringen, denn dadurch wäre ersichtlich gewesen, dass die Jesus-Apostel das Evangelium für die Heiden, das erst durch die Darbietung Paulus, der es im Auftrag des Geist des verstorbenen Jesus predigte, ja bereits kannten, eine Tatsache, die den Auftritt von Paulus ganz und gar überflüssig machte und wodurch man mutmaßen könnte, dass der 13. Apostel oder der Apostel schlechthin sich offensichtlich sein Evangelium der Gnade völlig aus den Fingern gesogen hatte.

      Ein Jesus, der das Kommen des unsichtbaren Christus lehrte, der im Herzen eines jeden Menschenkindes schlummert, und darauf wartet, erweckt zu werden; ein Jesus, der im Ausland lehrte, stellte die „Heilige Schrift“ auf den Kopf, denn die Evangelisten behaupteten, dass Jesus nur zu den Juden gesandt war und nicht zu den Heiden – dafür war ja Paulus zuständig. Und noch weniger durfte er die Vollkommenheit lehren, denn für die Gnade war er schließlich gekreuzigt worden.

      Carlucci vergegenwärtigte sich nochmals, dass der Jesus aus dem Aquarian Gospel den Christus nicht als einen Menschen darstellt, sondern als ein Bewusstsein, als den auferstandenen Geist Gottes im Menschen, nachdem der Sünder sein niederes Selbst überwunden hat.

      Wenn aber der Christus kein Mensch war, wer war dann Jesus?

      Warum war in den wichtigsten Evangelien der Essener und auch im dem Buch „Das unbekannte Leben Jesu“ überhaupt nicht von Christus die Rede?

      „Weil der Name Christus viele Synonyme hat“, beantwortete sich Carlucci die Frage.

      „Im Friedensevangelium heißt der Christus „Geist Gottes“; in dem Evangelium „Das unbekannte Leben Jesu“ wird Christus mit dem „Reich des Himmels“ bezeichnet; im „Barnabas-Evangelium“ mit dem „Gesandten Gottes“. Die vielen Bezeichnungen und Namen des Propheten, der Logo, der das Gesetz Gottes in Worte fasste; der Bote, der Vorbote, der Lehrer, der Meister sorgten ebenfalls für Verwirrung, denn auch diese Begriffe wurden teilweise falsch eingesetzt. In der ganzen Vermischung von Begriffen wie Gott, der Herr, der Meister, der Christus, der Vorbote, der Lehrer, der Messias oder der Gesandte kannte sich schließlich niemand mehr aus.“

      Erst dann aber verstand Carlucci, wer dieser Christus war, nämlich der Christus, an dessen Existenz die Menschen nicht glaubten, weil sie ihn nicht sehen konnten, dieser Christus, der göttliche väterliche Teil im Menschen, der vergebens darauf wartete, vom Menschen wahrgenommen zu werden, der durch die Sünde der Menschen gepeinigt und begraben wurde und durch die Wiedergeburt der Taufe und durch das Erlangen der ursprünglichen Reinheit in einem Leben im Einklang mit den Geboten Gottes die Auferstehung aus seinem Grabe erfährt.

      „Wenn man genau hinsah“, so grübelte Carlucci „dann erkennt man in dem Aquarian Gospel“, dass der Auftrag Johannes des Täufers, den Christus anzukündigen, seine Wege zu ebnen, dem Auftrag des Aquarian Gospel-Jesus entspricht, der selbst von der Existenz des Christus zeugt. Der Prophet ist der Überbringer der göttlichen Botschaft, der Bote Gottes. Der Gesandte Gottes ist der Christus selbst. Ein Christus der viele Namen hat, wie:

      • das Reich Gottes

      • der Prinz des Friedens

      • das Königreich der Himmel

      • der Gesandte Gottes

      • der König

      • der Geist Gottes

      • der Heilige Geist

      • Messias

      • der Sohn Gottes, wobei diese Bezeichnung auch auf Wiedergeborenen im Geiste zutrifft.

      Ein Mischmasch an Terminologie, die in jedem Evangelium für Verwirrung und Verdrehung der wahren Botschaft gesorgt hatte.

      Auf einen Nenner gebracht vermitteln alle authentischen Evangelien das Bestreben nach Vollkommenheit und das Überwinden des niederen Selbst.

      Carlucci notierte seine Überlegungen erneut:

      1. Im „Friedensevangelium“ und „Heliand“ ist die Rede der Wiedergeburt über die Taufe und das Einhalten der Gebote, die СКАЧАТЬ