Название: Doc Savage - Das vergessene Imperium
Автор: Kenneth Robeson
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Научная фантастика
isbn: 9783745212587
isbn:
Der Fahrer schloss seinen Bus ab. Johnny wandte sich an ihn.
»Kann ich hier irgendwo ein Taxi mieten?«, fragte er und verwendete einfache Worte, weil er sich voller Ungeduld auf den Weg machen wollte.
»Nicht zu dieser Stunde«, hieß es.
»Zeigen Sie mir die Richtung zur Anstalt Wyndmoor.«
»Wyndmoor? Das wäre im Norden, wie die Krähe fliegt.«
Johnny dankte dem Mann und machte sich mit langen Schritten forsch auf den Weg.
Wie sich herausstellte, flogen schottische Krähen nicht auf besonders geradem Weg. Johnny zumindest war gezwungen, Hügel zum umschreiten und einmal eine Wasserfläche, die wahrscheinlich ein Loch war – wie die Schotten ihre Seen nannten.
Jenseits des Lochs erreichte Johnny die römische Ruine, wie er genau wusste. Johnny kannte das römische Britannien besser als die moderne Version.
Dort hielt er inne. Nicht, weil er sich ausruhen musste – im Gegenteil. Obwohl er sich den Anschein eines Gelehrten gab, war seine Ausdauer legendär. Hätte es keine andere Möglichkeit gegeben, so wäre es möglich gewesen, dass der skelett-dürre Archäologe die lange Reise von London nach Stirling zu Fuß absolviert hätte, wobei er nur angehalten hätte, um etwas zu sich zu nehmen – und auch nicht allzu oft für diesen Zweck.
Johnny Littlejohn hatte einen anderen Grund, an der zerfallenen Ruine zu verweilen. Er war auf seine Weise so etwas wie ein Psychologe.
Der entflohene Patient, der vielleicht ein Verrückter war, vielleicht aber auch nicht, war genau in dieser Ruine aufgefunden worden. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass das Erste, was er nach der Flucht aus einer einjährigen Gefangenschaft tun mochte, war, genau an diese Stelle zurückzukehren.
Während er in den verlorenen Überresten dieses nördlichsten Punkts des römischen Caledoniens herumtrampelte – eine abgetragene Reihe von Gebäudefundamenten, die von Rhododendronbüschen und duftendem purpurfarbenem Heidekraut überwuchert waren –, erkannte Johnny Anzeichen für ein kürzlich aufgeschlagenes Lager.
Johnny vergrub den halb aufgegessenen Hasen mit dem Schuh und setzte seine Suche fort.
»Crepusculeszenz ist imminent millenial«, murmelte er.
Was, hätte es jemand mit einem Wörterbuch gehört, bedeutete, dass nur noch ein paar Stunden bis Sonnenaufgang fehlten. Zwei Stunden ohne Licht. Aber auch zwei Stunden, in denen es unwahrscheinlich war, dass ihm jemand in die Quere käme. Wenn die örtliche Polizei immer noch mit der Jagd auf den entflohenen X-Man beschäftigt war, dann läge sie wahrscheinlich in tiefem Schlaf, und sie hätte ihre Suche auf das erste Licht verschoben.
Johnny ergriff die Gelegenheit und holte aus einer Manteltasche eine winzige Aufzieh-Taschenlampe heraus, die er gewohnheitsmäßig bei sich trug. Er zog sie auf und drückte auf den Einschaltknopf.
Ein außerordentlich heller Lichtstrahl erschien, der kantige Schatten in der alten römische Feste erzeugte. Johnny hielt den Strahl dicht am Boden und setzte seine Suche fort.
Geräusche von Schritten ertönten. Johnny hielt inne, stellte ihre wahrscheinliche Richtung fest und folgte ihren Spuren.
Der Mond kam hinter einer Wolke hervor und warf zusätzliches Licht.
Ziemlich unerwartet traf er auf die schlafende Gestalt.
Sogleich dämpfte der schlaksige Archäologe das Licht. Er hielt den Atem an. Er hatte Glück. Die schlafende Gestalt war vom Lichtschein nicht geweckt worden.
Johnny legte eine Hand über die Linse und schaltete das Licht erneut ein. Seine Hand glühte wie ein winziger Korb voller Knochen mit einer brennenden Kohle in der Mitte.
Der karminrote Strahl goss ausreichend Licht auf die Züge des Mannes. Aber Johnnys Augen glitten kaum darüber. Er sah das Gewand an, das kaum als Bedeckung für die lange Gestalt des schlafenden Mannes ausreichte.
»Ich werd' noch superamalgamiert!«, explodierte es aus Johnny.
Er konnte nicht anders. Das Gewand hatte diesen Effekt bei ihm. Die Fluch – oder was im Rahmen des Vokabulars an Zungenbrechern bei dem Archäologen als Fluch durchging – entfuhr ihm, bevor er den Ausbruch hätte verhindern können.
Die Gestalt in der goldenen und weißen Tunika schoss aus ihrem Schlaf auf, wie von einer Feder getrieben.
Er sprang in der Dunkelheit hoch und packte die einzige Lichtquelle – den warmen Glanz von Johnnys nahezu fleischloser Hand.
»Warte!«, platzte Johnny heraus, und die Überraschung gewann die Oberhand über seine Verteidigungsinstinkte.
Aber es gab kein Warten. Der Mann in der Tunika schlug um sich. Johnny hatte beide Hände um seine Taschenlampe gelegt, also war sein Kinn ungeschützt.
Ein kräftiger Schlag prallte von der Kinnspitze des knochigen Archäologen ab und warf ihn zurück. Da ließ er die Taschenlampe los – und das intensive weiße Licht fiel ihm in die Augen.
Johnny blieb auf den Beinen, aber er musste fast drei Meter zurückstolpern, bevor er seine Daddy-Langbeine wieder entwirren konnte.
Bis dahin rannte die seltsame Gestalt geduckt inmitten der Ruinen.
»Warte!«, rief Johnny.
Die Gestalt wand sich weiter rennend ihren Weg.
Aus einem Einfall heraus rief ihn Johnny erneut an.
»Siste, viator!« Bleib stehen, Reisender!
Das hatte den gewünschten Effekt. Die Gestalt blieb abrupt stehen und stand wachsam in der Dunkelheit da.
In Johnny erhob sich Aufregung, und er rief ihn erneut an.
»Homo X es?« Bist du X-Man?
»Metho Regulus sum! Quis es?« Ich bin Metho Regulus. Wer bist du?
Bevor der hagere Archäologe antworten konnte, störte das Geräusch eines Automobils, das über tiefe Furche sprang und ratterte, die Nacht.
Johnny wandte sich um – und die blitzenden Frontscheinwerfer eines Autos blendeten ihn heftig.
Er warf einen knochigen Arm über die Augen und wich vor der allzu großen Helligkeit zurück. Ungelehrtenhafte Verwünschungen ausstoßend, blinzelte Johnny weiterhin, bis er wieder normal sehen konnte.
Als die Flecken in seinen Augen nicht mehr so groß wie Planeten waren, durchsuchte er die Heide, wohin die Gestalt in der Tunika wohl geflohen war.
Von dem Mann war keine Spur zu sehen. Johnny wollte ihm folgen, und er schaltete die Taschenlampe wieder ein. Er war schnell. Aber der andere СКАЧАТЬ