Название: Chronisches Erschöpfungssyndrom - Heilung ist eine Option!
Автор: Gwendolin Reinicke
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783347106116
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Ein weiterer Weg ist die Aufnahme in die Immundefektambulanz der Charité Berlin, welche inzwischen aber nur noch Menschen aus Berlin und Umgebung aufnimmt. Nach Angaben der Website gibt es auch ein paar Privatärzte, die sich mit CFS auseinandergesetzt haben und Patienten behandeln. Mir persönlich ist leider keiner bekannt, aber meine Lektorin hat mir den Hinweis auf eine tolle Ärztin in Mooskirchen, Österreich gegeben. Dr. med. univ. Elke Schäfer hat sich auf Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Borreliose spezialisiert und verhalf meiner Lektorin zu einer CFS-Diagnose. Ihre Website lautet www.dr-schaefer.com.
Gibt es Krankenhäuser oder Kliniken, die ME/CFS behandeln?
Bis jetzt gibt es keine Einrichtung, die ME/CFS im herkömmlichen Sinne behandelt. Wie oben schon genannt, ist die Berliner Charité eine Anlaufstelle für Menschen aus Berlin oder Umkreis. Weitere Anlaufstellen sind das Universitätsklinikum Erlangen und die Kinderpoliklinik der TU München, welche allerdings nur Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre aufnimmt. Das Angebot hält sich also sehr in Grenzen.
Wo finde ich Informationsmaterial für meinen Arzt?
Die Seite www.mecfs.de stellt Fachinformationen zur Verfügung, welche durch ein Login eines Arztes angefordert werden können. Des Weiteren stellt die Charité auf ihrer Website unter Charité Fatigue Centrum www.cfs.charite.de Informationsmaterial zum Download zur Verfügung.
„Deine Leistung bestimmt nicht deinen Wert oder dein Existenzrecht. Du darfst einfach sein!“
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT
Ich kann mir gut vorstellen, dass es den Einen oder Anderen sehr interessiert, was die Wissenschaft über ME/CFS herausgefunden hat. Deshalb möchte ich euch hier einen kleinen Überblick über die Forschungsergebnisse verschaffen, die unter anderem auf der Seite www.mecfs.de gelistet sind.
EBV im Verdacht/ Studie der Charité Berlin
In Artikeln und Beiträgen liest und hört man immer wieder, dass der Epstein-Barr-Virus (EBV), auch bekannt als Mononukleose oder Pfeiffersches Drüsenfieber, als möglicher Auslöser in Frage kommt. Die Charité Berlin untersuchte diesen Zusammenhang in einer Studie2, da sich herausstellte, dass viele Patienten in Folge einer EBV-Infektion CFS bekamen.
Dafür wurden 92 CFS-Patienten mit 50 gesunden Patienten verglichen, um herauszufinden, wie sehr sich die Immunabwehr gegen den EBV unterscheidet. Es zeigte sich, dass der Anteil der durchgemachten EBV-Infektionen bei beiden Gruppen ähnlich war und dass die Immunantwort von CFSlern nicht so stark von der gesunden Kontrollgruppe abwich wie erwartet. Allerdings stellte sich heraus, dass CFSler eine erhöhte Reaktion gegen einen Teil des EBVs zeigten: das Protein EBNA-6, welches verschiedenen menschlichen Enzymen nicht unähnlich ist. Das wiederum ist laut der Studie ein interessanter Hinweis, da dieses Protein möglicherweise eine Rolle im Zucker-Energiestoffwechsel (Glykolyse) spielt und eine gestörte Glykolyse wiederum spielt laut anderen Studien eine Rolle bei CFS. Lest euch die Studie vollständigkeitshalber gerne noch mal auf der Website www.mecfs.de unter dem Verzeichnis Wissenschaft und Forschung durch. Die Studie wurde am 12. Juni 2017 in der internationalen Online-Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.
2009 – Medikament in Aussicht
2004 wurde eine schwer betroffene CFS-Patientin, die Lymphdrüsenkrebs hatte, mit dem künstlich hergestellten Antikörper Rituximab behandelt, welcher gesunde B-Zellen nachbilden und zerstörerische Autoantikörper verdrängen soll. Durch die Einnahme von Rituximab verbesserten sich die Fatigue und die Muskelschmerzen der Patientin. Auch bei weiteren Patienten verbesserten sich die Symptome, woraufhin man 2009 in Norwegen eine klinische Studie3 zu dem Medikament veranlasste. Es handelte sich dabei um eine einjährige sogenannte doppelblinde Studie, in der weder Ärzte noch Probanden darüber Bescheid wussten, ob es sich um ein Placebo oder das echte Medikament handelte. 30 ME/CFS-Patienten wurden getestet. 2011 wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Bei 67% hatten sich die Symptome signifikant verbessert.
Daraufhin folgte die „Open-Label-Studie“, in der jeder der 29 Patienten das Medikament erhielt. Hierbei lag die Verbesserungsquote bei 64%. Infolge dieser Ergebnisse vermutete man, dass es sich bei CFS um eine Autoimmunerkrankung handelt, da es, wie für eine Autoimmunerkrankung typisch, ein paar Monate dauerte, bis der Körper die „schlechten“ Autoantikörper abbaute und aus dem System schwemmte.
Leider waren die Ergebnisse einer weiteren umfassenderen Studien an verschiedenen Krankenhäusern in Norwegen nicht signifikant genug und deshalb wurde Rituximab nicht als ein für CFS wirkendes Medikament zugelassen.
September 2017 – Ursachen und Zusammenhänge
In einem Symposium über die molekularen Grundlagen von CFS trafen sich 2017 Forscher einiger renommierter Universitäten der USA. Es wurde über das Verständnis und die Zusammenhänge bestimmter Wirkmechanismen von CFS diskutiert.
Dazu gehören:
- Ron Davis, Stanford University: Der massive Energiemangel veranlasst den Wissenschaftler zu intensiven Untersuchungen der Mitochondrien, die im Normalfall im Zellinneren für die Energieerzeugung sorgen.
- Auch die genetische Disposition wird thematisiert.
- Laut Robert Naviaux, von der University of California, San Diego, gelten Infektionen als Auslöser für CFS.
Zitat: „Es sind nicht die Stressoren [z. B. Erreger] selbst, sondern die Unfähigkeit, mit ihnen fertig zu werden und im Anschluss zu verheilen.“
- Prof. Mark Davis, Immunologe an der Universität Stanford, hatte nach Feststellung erhöhter T-Zellen-Aktivität die Vermutung, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.
- Prof. Mario Capecchi von der University of Utah fand bei einer Studie an Mäusen den Zusammenhang zwischen Immunsystem und Gehirn heraus.
Dezember 2017 – Biomarker entdeckt
Der amerikanische Professor für Biochemie und Genetik Ron Davis, dessen Sohn selbst schwer an CFS erkrankte, forscht an der Stanford University an CFS. Er nennt sein Projekt „The END ME/ CFS Project“. Er untersuchte in seiner Studie4 mithilfe eines Elektronenmikroskops das Blut von CFSlern und verglich es mit dem Blut gesunder Probanden. Er fand heraus, dass sich das Blut zuerst nicht voneinander unterschied. Als er allerdings Salz als Stressor hinzufügte, zeigte sich, dass der Wechselstromwiderstand bei CFS-lern kontinuierlich anstieg. Bei dem Blut gesunder Probanden passierte nichts. Dieser Unterschied ist laut Davis ein einzigartiger Indikator um ME/CFS Patienten eindeutig identifizieren zu können.
In einem bildgebenden Verfahren konnte man erkennen, dass die Zelle eines CFSlers ihre Struktur verliert und regelrecht zerfällt.
2020 - Studie Universität Würzburg
Auch an der Universität Würzburg wurde eine sehr ähnliche Studie5 durchgeführt, welche sich mit den Zusammenhängen des Humanen Herpes Virus-6 und dem Aktivitätsniveau der Zellen von CFSlern auseinandersetzte. In der Studie ist die Rede von einem verminderten Stoffwechsel der Blutzellen. Sehr vereinfacht bedeutet dies so viel wie dass der Energiestoffwechsel in den Mitochondrien gestört ist und diese dadurch nicht in der Lage sind ausreichend Energie zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren wurde ein Experiment durchgeführt in welchem die Zellen eines gesunden Probanden in das Blutserum eines CFSlers gesetzt wurden. Auch hierbei erlangten СКАЧАТЬ