Shinobi - Dem Untergang geweiht. Danny Seel
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Название: Shinobi - Dem Untergang geweiht

Автор: Danny Seel

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: Shinobi

isbn: 9783749736225

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СКАЧАТЬ das Eingehen von Risiken so oft wie möglich vermieden werden sollte, wobei man allerdings trotzdem nicht vor Gefahren zurückschrecken darf, wenn die Erfolgschancen hoch sind.

      „Vergesst auch nicht, dass kein Feigling oder Wagehals ein Shinobi sein kann. Von einem Shinobi wird der Mut verlangt, seine Furcht zu überwinden, sowie ein gutes Urteilsvermögen, das ihm Bescheid gibt, wann es sich lohnt, ein Risiko einzugehen.“

      Er machte eine Pause und blickte auf seine beiden Schüler. Sie schienen das Meiste verstanden zu haben, denn sie bekamen ähnliche Aussagen oft vom Chūnin Sawada, ihrem – sowie seinem ehemaligen – Lehrmeister, zu hören.

      „Kluge Worte!“

      Alle drei drehten sich um und erblickten einen jungen, gutaussehenden Mann, der schmunzelnd auf sie zukam.

      „Guten Morgen, Kiyoshikun. Gratuliere dir! Gut, dass du vorbeikommst“, begrüßte ihn Yujiro mit einem Nicken.

      Kiyoshi, der einen spaßigen Charakter hatte, jedoch auch sehr formell sein konnte, wenn es die Situation verlangte, verbeugte sich vor seinem Onkel als Gruß.

      „Nach der Zeremonie werdet Ihr Euch aber auch vor mir verbeugen müssen“, scherzte er mit einer Anspielung auf ein bevorstehendes Ereignis.

      „In deinen Träumen!“, schüttelte Kiyonori lächelnd den Kopf.

      „Alles Gute zum Geburtstag!“, gratulierte ihn Akemi.

      Kiyoshi nickte bloß als Dank.

      „Wie viel Glück du hast“, murmelte Taiki und blickte seinen Cousin mit leichter Bewunderung an. „Jetzt hast du ja all den Unterricht hinter dir und musst nicht mehr lernen!“

      Kiyoshi zuckte mit den Schultern. „Dafür muss ich aber ab und zu kleine Aufgaben für Momochisama erledigen. Außerdem möchte er mir bald einen echten, gefährlichen Auftrag geben.“

      Yujiro kratzte sich am Kinn. „Vielleicht möchtest du den Unterricht eine Minute lang übernehmen …“

      Kiyoshis Augen weiteten sich ein wenig und er trat einen Schritt zurück. „Nein, danke. Ich mag ein ausgebildeter Shinobi sein, doch für so etwas bin ich noch nicht bereit.“

      „Wie du willst. Da du jedoch schon da bist, könntest du mir einen kleinen Gefallen tun.“ Bevor sein Neffe widersprechen konnte, wandte sich der Chūnin bereits an Taiki. „Ich möchte, dass du jetzt aufmerksam zusiehst und dir Kiyoshikuns Reaktionen merkst. Er wird dir zeigen, wie man sich in einem Kampf zu verhalten hat.“

      Während der Junge nickte, bekam Kiyoshi Zweifel, ob es auch eine gute Idee gewesen war, hierherzukommen.

      „Akemichan, du wirst jetzt alle erlernten Schläge und Tritte auf deinem Cousin üben, der dein Sparringspartner sein wird.“

      „Ähm … Onkel“, unterbrach ihn Kiyoshi. „Ich kämpf’ doch nicht gegen eine Frau.“

      Akemi räusperte sich und warf ihrem Cousin einen missfallenden Blick zu. „Ich komme mir viel älter vor, wenn du mich als eine Frau bezeichnest und–“

      „Verzeih mir bitte meinen Fehler, verehrte Cousine“, unterbrach Kiyoshi sie mit einer Spur von Ironie. Er schien bereits verstanden zu haben, worauf sie hinauswollte, denn er hob neckend eine Augenbraue, als er weitersprach. „Doch du kannst nicht leugnen, dass man dich als eine junge Frau betrachtet.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, wandte er sich wieder an seinen Onkel, der dem Wortwechsel amüsiert zugehört hatte. „Wie dem auch sei, ich werde nicht gegen ein Mädchen kämpfen.“

      Yujiros Augen funkelten herausfordernd. „Dann verteidige dich nur. Irgendwelche Einwände?“

      Sein Neffe dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. Als er zu Akemi blickte, bemerkte er ihre Unentschlossenheit, sagte jedoch nichts.

      „Fangt an!“

      4. Der Nachhilfeunterricht

      Kiyoshi trat einen Schritt zurück und nahm eine Kampfstellung ein. Gebannt ließ er seinen Sparringspartner nicht aus den Augen.

      Vorsichtig näherte sich Akemi ihrem Gegner. Dann schlug sie zu. Während ihr Cousin gelenkig zur Seite auswich, bereitete sie sich bereits auf einen konsekutiven Angriff vor, nach seiner Brust zielend. Mühelos wehrte Kiyoshi den Schlag ab.

      Plötzlich sprang sie hoch und versuchte ihm einen Halbkreistritt ins Gesicht zu versetzen. Kiyoshi ließ sich sofort zu Boden fallen, als er spürte, wie ihn ihr Fuß verfehlte, und konnte sich mithilfe einer Rückwärtsrolle in Sicherheit bringen. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde war er wieder auf den Beinen und wartete bewegungslos auf einen weiteren Angriff. Seine Cousine blieb einen Moment lang stehen. Er konnte ihr aus dem Gesicht lesen, dass sie ihre nächste Attacke bereits vorplante.

      Auf einmal griff sie ihn mit einem Hagel von Faustschlägen an. Kiyoshi blockierte, duckte sich und wich aus, um ihnen zu entkommen. Die ganze Zeit saß Taiki gefesselt da und folgte den beiden gebannt mit den Augen. Manchmal feuerte er seine Schwester an, doch sie hörte ihn nicht. Sie war so auf ihre Aufgabe konzentriert, dass sie seine Rufe nicht einmal wahrnahm.

      Nach einem fehlgeschlagenen Versuch, ihren Cousin niederzustrecken, versuchte sie ihn mit einem schnellen Seitwärtstritt zu erwischen. Dieser jedoch duckte sich direkt unter ihrem Bein und zog sich wieder zurück. Akemi wollte gerade einen neuen Angriffsversuch starten, als ihr Onkel dazwischen ging.

      „Genug! Gut gemacht, alle beide.“ Er nickte ihnen anerkennend zu.

      „Onkel Yujiro“, begann Akemi. Ihre Stimme hörte sich ein wenig perplex an. „Wieso konnte ich keinen einzigen Treffer landen? Ich habe jede meiner Attacken vorgeplant.“

      Kiyonori lachte leise vor sich hin, aber auf eine sympathische Weise. „Akemichan, da haben wir ja die Antwort zu deinem Problem.“

      „Wie meint Ihr das?“

      „Du sollst nicht denken. Nur handeln.“

      Verständnislos blickte sie ihn an. „Ich bitte um Verzeihung, aber ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“

      „Deine Handlungen und Reaktionen sollen instinktiv sein, nicht vorgeplant. Das kommt mit der Zeit, wenn du jeden Tag ununterbrochen trainierst …“ Als sie immer noch nicht zu verstehen schien, wandte er sich an seinen älteren Neffen. „Kiyoshikun, wie wär’s, wenn wir die letzte Prüfung deiner Ausbildung demonstrieren?“

      Sein Neffe hob beunruhigt seine Augenbrauen. „Seid Ihr Euch sicher, dass es eine gute Idee ist?“

      Der Chūnin nickte. „Knie dich hin.“

      Etwas widerwillig befolgte Kiyoshi den Befehl. Sobald Yujiro sein Ninjatō, sein gerades Kurzschwert, aus der Scheide zog und sich hinter Kiyoshi stellte, schnappte Taiki nach Luft. „Was machen Sie, Onkel?“

      „Seht zu und lernt. Ich werde mit meinem Schwert auf Kiyoshikun zuschlagen. Da er mir den Rücken zuwendet, kann er sich nicht auf seine Augen verlassen und ist also vollständig auf seinen Instinkt angewiesen.“

      Akemi weitete sich die Augen. „Warten Sie, das ist doch lebensgefährlich!“

      „Das Leben eines Shinobi ist lebensgefährlich“, СКАЧАТЬ