Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland страница 38

СКАЧАТЬ seit vier Jahren. Ich habe sie auch in den letzten Monaten unterstützt, als sie blank war, weil sie kein anständig bezahltes Engagement fand. Sie war auch oft bei mir. Kurz und gut, eines Tages hat sie bei mir etwas gefunden, und damit versuchte sie mich zu erpressen. Ich habe …‟

      Ich beugte mich zu ihm herab. „Fukas, Sie haben also wieder damit angefangen, nicht wahr?“

      „Ich ... ich ...“

      „Okay, wir reden jetzt nicht darüber. Sprechen Sie weiter!“, forderte ich ihn auf, denn es war mir klar, dass er wieder mit Rauschgift gehandelt hatte, und die Collins schien ihm auf die Schliche gekommen zu sein.

      „Sie wollte, dass ich ein Ding bei einem Dirigenten drehe, der Einfluss auf eine Revue hat. Dort wollte Betty unterkommen.“

      „Sie reden von Boulanger? Weiter!“

      Er starrte mich verwirrt an, weil ich das schon herausbekommen hatte. Dann fuhr er fort: „Ich sollte Boulanger ein bisschen Angst machen. Na, und im Notfall ...“

      Es klopfte. Bevor ich noch etwas sagen konnte, trat ein Polizist ein. Er war vorhin schon dagewesen und kannte mich. Er salutierte und sagte: „Sir, ich soll Ihnen vom FBI-Hauptquartier eine wichtige Meldung übergeben.“

      Er reichte mit einen Zettel. „Ich habe es aufgeschrieben“, ergänzte er und warf einen vielsagenden Blick auf Higgins und Fukas.

      „Sehr gut. Danke, Sergeant!“

      Er grüßte und ging. Ich öffnete den Zettel. Darauf stand: „Mr. Boulanger an Herzschlag verstorben. Überanstrengung des Kreislaufs. Erwarten Sie dringend bei FBI. Meldung angenommen: Sergeant Donald Erlander.“

      Auch das noch. Nur gut, dass der Sergeant es nicht gesagt, sondern aufgeschrieben hatte. Fukas durfte das zu allerletzt wissen.

      Ich tat, als sei nichts weiter passiert und fragte: „Sie sprachen von einem Notfall, Fukas. Was sollten Sie tun, wenn Boulanger sich keine Angst machen ließ?“

      „Ihn erpressen. Er war mein Kunde. Sie wissen ja, was ich meine.“

      „Er war süchtig? Wollten Sie das sagen?“

      Er nickte dankbar, weil ich nicht weiter auf seinen verbrecherischen Handel einging. „Aber es kam nicht dazu. Boulanger bot mir eine Viertelmillion, wenn ich die Collins —so sagte er — zur Hölle schickte.“

      „Wann war das?“

      „Vor etwa zwei Stunden.“

      „Nicht früher?“

      „Vielleicht auch früher. Es war nicht lange nach dem Verhör bei Ihnen. Eine Viertelstunde später vielleicht.“

      „Sie waren bei ihm?“

      „Er rief mich an. Er ruft immer an, wenn er etwas braucht. Ich war gerade wieder zurück.“

      „Was sagte er?“

      „Er sagte: Sie bekommen 250 000 Dollar, wenn Sie das Weib zur Hölle schicken. Wie, ist mir egal. Morgen Mittag muss ich in der Zeitung davon lesen oder es sonst wie erfahren, dann zahle ich es Ihnen sofort aus. In bar.“

      „Und das haben Sie geglaubt?“

      Er sah mich voll an. „Natürlich.“

      „Also vorsätzlicher Mord, Sie Narr!“

      „Ich wollte mit dem Geld verschwinden, für immer.“

      „Und was taten Sie dann?“

      „Ich habe meinen Anwalt aus dem Bett getrommelt, als ich erfuhr, dass sie verhaftet war.“

      „Zur Vernehmung festgenommen“, sagte ich verbessernd.

      „Ich bat meinen Anwalt, sie gegen Kaution freizubekommen. Er sagte, das ginge nicht vor acht Uhr morgens, aber da riet ich ihm, er sollte doch den Dringlichkeitspassus anführen, von wegen medizinischer Aufsicht bei Kranken, und so. Ich weiß nämlich, dass Betty ein schweres Leiden hat. Darauf ist der Anwalt eingegangen, und es hat geklappt. Ich ließ ihr vom Anwalt sagen, dass ich sie hier erwarte, weil ich ihr etwas sein Wichtiges zu sagen hätte. Na, den Rest kennen Sie ja.“

      Ich stand auf, öffnete die Tür und rief einen der beiden Cops. „Bringen Sie Fukas zum Polizeihospital. Er ist verhaftet. Den Haftbefehl reiche ich binnen zwei Stunden nach.“

      Der Beamte nickte, winkte seinem Kollegen, und ich ging nach draußen. Tom Higgins kam mir nach und sagte: „Ich hab’s doch gleich gesagt, dass er Geld dafür bekommen sollte, oder bekommen hat.“

      Ich wartete mit der Antwort, bis Fukas abgeführt war, dann erwiderte ich nachdenklich: „Sie wissen eine Menge Dinge, Tom. Vielleicht sagen Sie mir auch, woher?“

      Er lächelte, steckte sich eine Zigarre an, und paffte ein paar Wolken zur Decke. Dann sagte er spöttisch: „Sehen Sie, Rex, Sie können doch nicht überall die Rosinen herauspicken. Lassen Sie mir meine Quellen, ich hab’ sie mir schwer genug erarbeitet. Aber damit Sie mich nicht für unkollegial halten: Ich rate Ihnen, sich mit dem überfahrenen Sievers zu beschäftigen. Er ist nämlich verschuldet gewesen und hat dann ...“

      „... vier Tage vor dem Unglück alle Schulden abgedeckt. War es das?“ Ich griente ihn an, und diesmal lachte er nicht. „Das wissen Sie also!“

      „Ja, und woher stammt Ihre Nachricht vom bezahlten Mord?“

      Er zögerte mit der Antwort, entschied sich aber dann doch für eine Erklärung und erwiderte: „Ehrlich gesagt, es war ein Bluff. Aber ich glaube, Sie lachen mich aus, wenn ich behaupte, dass ich das im Gefühl gehabt habe.“

      „Nein. Ich muss sagen, ich hatte das nicht im Gefühl, weil Fukas bisher einen Mord nicht verübt hatte. Er und Boulanger müssen diese Collins sehr gehasst haben. Oder anders gesagt: Sie muss beiden hart zugesetzt haben. Aber schließlich geht es hier um mehr. Ein Mann wurde an einer Brücke überfahren, die zerstört worden ist. Es geht um den Unfall — oder war es ein Mord? — und es geht um die Brücke. Es sieht wie ein Unfall aus, das mit Sievers. Ich muss erst den ärztlichen Bericht lesen. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Und aufs Schlafen habe ich zunächst ohnehin verzichtet.“

      „Man sieht’s Ihnen außer dem Stoppelbart nicht einmal an. Aber ich bin auch noch von gestern übrig. Ich denke, uns würde eine Tasse kochend heißen Kaffees ganz schön wieder auf die Plattfüße stellen, wie?“ Er nahm die Zigarre aus dem Mund und grinste wie ein Lausejunge.

      Da räusperte sich jemand an der Zimmertür. Der einbeinige Hausmeister.

      „Ich hörte, dass Sie sich in heißem Kaffee ertränken wollen“, sagte er und feixte. „Da kann ich Ihnen schon behilflich sein. Und meinen Motormäher kann ich Ihnen auch leihen, damit Sie Ihren Vorgarten auf englisch trimmen können. Kommen Sie!“

      Der Alte war in Ordnung. Während wir mit ihm zum Lift gingen und er auf seinen Krücken neben uns humpelte, bedankten wir uns bei ihm für seine Hilfe.

      „Ach, meine Jungs waren eben doch besser auf Zack. Da merkt man, dass man nicht mehr zwanzig ist und der eine Knochen in Okinawa liegt.“

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