Название: Eisblumen
Автор: Karl Eitljörg-Scholz
Издательство: Автор
Жанр: Контркультура
isbn: 9783962298715
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Heute hat er es zum größten Camper-Vermieter an der Ostküste gebracht und betreut Kunden auf der ganzen Welt, die mit seinen Jeeps, Campern und Wohnmobilen die endlosen Straßen Australiens, oft unter Entbehrungen und Gefahren eines wahren Abenteuers zuliebe, befahren.
Auch sein zufriedener Kundenkreis in Europa kann sich sehen lassen und werden jährlich persönlich von Mark besucht, um die Mietverträge für das gewünschte Kontingent für die nächste Saison abzuschließen.
Und ebenso besucht Mark fallweise auch ein spezielles Reisebüro in Innsbruck, das sich auf Angebote für Reisen in den Südpazifik spezialisierte.
Natürlich wird bei dieser Gelegenheit auch Bozen, die geliebte Heimatstadt seines Vaters aufgesucht. Im Geiste sieht er ihn in den Gassen mit leeren Taschen schlendern, auf der Suche nach Arbeit. Bis eines Tages der Entschluss reifte, auf nach Australien! Und Südtirol hatte einen guten Tiroler weniger.
So begann an diesem Sommertag in Bozen eine herzliche Verbundenheit und echte Freundschaft. Alle Jahre wieder kam Mark und nahm sich genügend Zeit, um mit Martin so manche unvergessliche Tour in die Berge zu unternehmen. Die Liebe dazu hatte er wohl von seinem Vater.
Was hatten sie nicht in den Berghütten, in fröhlicher Runde mit Martins Bergkameraden, Spaß, nach manch kühnen Touren auf den Almen und Gipfeln der Dolomiten.
Obwohl zehn Jahre älter als Martin, verfügte er über eine glänzende Kondition, war trittsicher und schwindelfrei und für jeden Spaß zu haben.
So entwickelte er sich im Laufe der Jahre zum liebgewonnenen australischen Freund. Besonders auch, als er bei einem seiner Besuche von seinem Vater ein altes, schon vergilbtes Foto mitbrachte, das Vater mit Bergkameraden vor einem morbiden Berggasthof zeigt.
Mark hat natürlich keine Ahnung, woher diese Aufnahme stammen könnte. Jetzt wo er mit seinen Freunden in den Bergen herumgekommen ist, würde er nur zu gerne diese Stelle kennenlernen. Und bald war man sich einig. Das alte Schutzhaus auf dem Schlern war des Rätsels Lösung.
Ein herzliches Wiedersehen wird es geben mit Mark in Cairns, an der Ostküste mit dem gewaltigen Barrier Riff, das größte der Welt mit gewaltigem Ausmaß von über 1000 km Länge gegen Süden.
Mark hatte Martin bereits gebeten, ihm am Riff Tauchunterricht zu geben. Da kennt er sich aus wie Martin in seinen Bergen. Und auch einen Trip mit dem Jeep in die Pampa Australiens werden sie sich als Seelenfreunde nicht entgehen lassen.
Es wird ein schwerer Abschied sein, wenn er dann Australien gegen Westen, nach Indonesien, verlassen wird.
Mit der Singapore Airlines wird er via Jakarta in Singapur zwei Tage Stopp einlegen. Ganz deutlich hat sich Singapur in letzter Zeit zur Drehscheibe für den fernöstlichen Markt von Nepal-Trekking-Fans entwickelt. Ja und auch Südtirol bekam dies ebenso immer merkbarer zu spüren. Über Kontaktadressen, die höchst interessant erscheinen, verfügt er ja über den italienischen und deutschen Alpenverein zur Genüge.
Der Neunstundenflug mit der Qatar Airways nach Islamabad in Pakistan wird es dann in sich haben. Aber die Vorfreude, seinem ersehnten Ziel näher zu rücken, wird die Strapazen der verschiedenen Zeit- und Klimazonen bald vergessen machen.
Auch in Islamabad wird er ein bis zwei Tage im Marriott Hotel Station machen. Einfach ein Muss, sich hier wieder umzusehen.
Als in den turbulenten 1960er Jahren die damalige Hauptstadt Karatschi der vollkommen neu aus dem Boden gestampften Planstadt Islamabad ihre Rolle abgeben musste, hatte wohl niemand geahnt, welche rasante Entwicklung diese faszinierende Stadt nehmen wird.
Auf 500 m Seehöhe in einer grünen Oase gelegen und in einem faszinierend geplanten Stadtbild tummeln sich heute über 600.000 Einwohner.
Noch eine Flugstunde und er wird endlich auf dem Karakorum Highway angekommen sein. Erschöpft, jedoch glücklich und voll motiviert, seine ausgeklügelten Programmpunkte abzuhandeln.
Lange schon hat er sich diesen Flug mit der lokalen Linie Pakistan International Airlines im Geiste ausgemalt und den damaligen Anflug in die Stadt Skardu auf 2300 m Seehöhe im Morgengrauen nicht vergessen.
Skardu, inmitten der majestätischen Achttausender, dem K2 und Broad Beak, Gasherbrum und Masherrbrum, mutet wie ein hochalpines Amphitheater an. Der Sonnenaufgang taucht den Südostgrad des K2 in ein leuchtendes, magisches Licht und die Gasherbrum-Gruppe mit ihren Achttausendern im Hintergrund noch im diffusen Morgenlicht reckt ihre umnachteten Gletschergipfel erwartungsvoll der Morgensonne entgegen.
Ein Eindruck, der sich in sein Herz gebrannt hatte und nicht loslassen will.
In Skardu am Karakorum Highway, Zentrum und Ausgangspunkt für viele Trekkingtouren und Himalaya-Abenteuer, wird er Hannes Becker, einen bayrischen Alpinisten und Experten für Logistik, Trekkings, Basislager und Besteigungen, einen angekündigten Besuch abstatten und einige Nepal-Drinks nehmen.
Seit Jahren mit Martin in Verbindung, ist er der Mann in Skardu. Mit ihm wird es möglich sein eine Plattform zur weiteren Ausbildung und Besteigungen im Karakorum zu ermöglichen. Von hier aus wird er mit dem Jeep die steinige Straße über Bungi zum Karakorum Highway nehmen.
Vorbei am legendären Nanga Parbat nach Chilas, seiner romantischen Lieblingsstadt mit dem aufregenden, rauen Flair und sich im ruhigen Shangrila Resorthotel Chilas für unbestimmte Zeit einquartieren, um Zeit zu finden. Auch die zehntausendjährige Kulturgeschichte am Karakorum Highway will studiert sein.
Und auch den bekannten Chinesen Mr. King Kung Sun, mit dem größten Ausstattungsmarkt im Umkreis, wird er wieder Guten Tag sagen.
Auch wenn der gute Mr. King einstweilen schon in die Jahre gekommen ist, führt er seinen Laden perfekt. In Qualität und Preis unschlagbar in typischer chinesischer Art. Das hat zu einem riesigen Shop mit zwei Hektar Ausmaß geführt. Man könnte ihn ruhigen Gewissens den „Tante-Emma-Laden“ Karakorums bezeichnen. Vom Kletterhelm und Gurt, Steigeisen, Eispickel, Eisschrauben, Seile und Schraubkarabiner bis zur Stirnlampe, Literatur usw. findet man bei ihm alles. Einfach eine Auswahl, die das Alpinherz höher schlagen lässt.
In Zeit und Terminplanung vorgesehen ebenfalls ein Besuch des Hunza-Tales. Ein Erlebnis in diesem Raum der besonderen Art und kein Geheimnis, dass hier die ältesten Menschen des asiatischen Raumes leben und durch ihre außergewöhnliche Gesundheit die höchste Lebenserwartung haben. 110- und 120-jährige Menschen in den Familien sind keine Seltenheit. Ja, sogar bis 150 Jahre weiß man Fälle. Welche unbekannte Energie ermöglicht dies alles? Natürlich hat es schon auch seine Auswirkung, dass dieses Tal, von Siebentausendern eingekesselt und jahrhundertelang von der Außenwelt praktisch abgeschottet, gelernt hat, mit einfachster Ernährung auszukommen.
Gemüse, Weizen, Hafer und Gerste, von Umwelteinflüssen verschont, garantiert gesündeste ballaststoffreiche Ernährung, verbunden mit viel Schlaf. Elektrizität, Kerzen oder Öllampen kennen sie nicht. Man steht mit der Sonne auf und geht mit der Sonne zu Bett. Man trinkt Gletscherwasser und atmet reinste Himalaya-Luft.
Wie war das doch damals, bei seinem letzten Aufenthalt im Hunza Tal.
Ziyan Notariu, der junge Guide, den er durch eine Trekking Tour mit einigen Touristen kennenlernte, überredete ihn einfach, einige Tage sein Gast zu sein. Dies war eine willkommene Gelegenheit, das karge Leben der Hunzukutz mitzumachen.
Morgens gab es Ziegenmilch, einfache Trockenfrüchte, vor allem Aprikosen und Hunzabrot aus Gerste, Hafer und etwas Weizen, gewürzt mit Himalaya-Salz.
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