Kung Fu Toby. H. H. T. Osenger
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Название: Kung Fu Toby

Автор: H. H. T. Osenger

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783967526837

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СКАЧАТЬ hatte er eine kleine Münze.

      Ein Händler sprach ihn an. »Werter Herr, habt doch die Güte und betrachtet meine Spiegel. Sie sind von erlesenster Qualität und doch nicht teuer. Aber seht selbst!« Der Mann hatte einen dünnen Schnurrbart, dessen Enden bis weit über das Kinn reichten. Er zeigte Zhao ein Grinsen voller Goldzähne. Zhao warf einen Blick auf den Spiegel aus poliertem Metall, den der Händler hoch hielt und betrachtete darin sich selbst. Er war groß, schlank und sportlich. Er hatte das markant gut geschnittene Gesicht eines jungen Kämpfers. Seine Kleidung war schlicht und tiefschwarz. Er sah gut aus. Und er war ein Held.

      »Eure Spiegel sind wirklich prachtvoll«, antwortete Zhao höflich. »Aber egal, wie günstig sie sind, ich benötige keinen.« Und damit ging er weiter. Er hörte noch, dass der Händler ärgerlich vor sich hin grummelte, aber das kümmerte ihn nicht.

      Es war Zeit, die anderen zu finden. Denn in dieser Welt hatte Zhao Freunde. Er traf sie jede Nacht, die er hier verbrachte, und gemeinsam erlebten sie Abenteuer. Wo mochten Weng und Lim sein?

      Er bog in eine kleine Seitengasse ab, in der viele Gewürzhändler ihre Läden hatten. Die ausgefallensten Düfte wehten ihm hier um die Nase. Es roch nach Kräutern und Knoblauch, es roch sauer, süß und scharf. Er bemerkte Düfte, für die ihm keine Namen und keine Bezeichnungen einfielen. Jeder Händler rief ihm zu, er möge sein Geschäft betreten und zu ihm kommen, nur er habe die wirklichen guten Waren, die anderen böten nur billigen Schund feil. Während sich die Geschäftsleute so an Eigenlob und Schimpfkanonaden auf die Konkurrenz überboten, entdeckte Zhao seine Freunde. Der vierschrötige Weng, der ein langes, gerades Schwert am Gürtel trug, prüfte den Knoblauch eines Händlers. Der Händler hatte gerade mit einem Messerchen eine Zehe abgeschält und hielt sie Weng unterwürfig hin, dabei grinste er Beifall erheischend. Der schmale und drahtige Lim stand schmunzelnd daneben und sah zu, wie sein kompakt gebauter Freund die Knoblauchzehe entgegen nahm und hinein biss.

      »Nun sagt selbst, edler Herr«, sagte der Händler, »das ist der beste und frischeste Knoblauch, den Ihr jemals gekostet habt, stimmt es nicht? Er ist zart und dabei doch so aromatisch.«

      Weng kaute mit Genuss, dann fragte er: »Wie viel willst du für drei Knollen haben?«

      Der Händler hob drei Finger, behielt jedoch seine unterwürfige Haltung bei. »Nur drei Dong, edler Herr!«

      Weng machte ein zufriedenes Gesicht und holte einige Münzen aus einer kleinen Tasche, die an seinem Gürtel hing.

      »Macht also im Ganzen neun Dong, edler Herr!«, sagte der Händler, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Ein Preis, der wirklich günstig ist.«

      Lim begann schallend zu lachen, während Weng erbost die Augenbrauen in die Höhe zog. »Was sagst du da? Ich habe nach dem Preis für drei Knollen zusammen gefragt, da sind drei Dong in Ordnung. Aber das Stück drei Dong, das ist Wucher!«

      Die Händler ringsum beeilten sich, Wengs Meinung lautstark zu teilen, überschütteten den Geschäftsmann, bei dessen Laden Zhaos Freunde standen, mit Flüchen und forderten Weng auf, zu ihnen zu kommen.

      »Aber, Herr!«, jammerte der Händler, »bei dieser Qualität ist der Preis wahrlich nicht zu hoch. Ich selbst habe mehr oder weniger diesen Preis an den Bauern zahlen müssen, der ihn mir lieferte. Herr, ich kann ihn Euch nicht billiger verkaufen, Ihr ruiniert einen armen Mann.«

      »Wenn du deinen Knoblauch nicht günstiger verkaufen kannst, dann behalte ihn.« Entschlossen ging Weng, da er gerade Zhao entdeckt hatte, an dem Händler vorbei. Lim folgte ihm. Beide Männer zeigten ein freundliches Lächeln, als sie auf ihren Freund zugingen. Sie begrüßten sich mit einer Verbeugung, dann schlugen sie sich leicht auf die Schultern.

      »Du stinkst!«, sagte Zhao breit grinsend zu Weng. Der zeigte sich durch das Kompliment des Freundes nicht im Geringsten beeindruckt.

      »Ach, weißt du«, sagte Weng, »ich habe gehört, dass Knoblauch schlank macht. Wenn ich ein wenig danach rieche, ist mir das egal.«

      Die drei lachten herzlich. Dann fragte Zhao: »Was machen wir heute Abend?«

      Lim antwortete leise: »Mir wurde zugetragen, dass heute fünf Fremde in der Stadt sind, die nach Ärger aussehen. Ich will ja nicht behaupten, dass diese Straßen und Gassen jemals sicher waren, aber diese fünf Gestalten müssen extrem nach Wut und Zorn riechen.«

      »So, schau mal einer an!«, murmelte Zhao. »Und wo sollen sich die befinden?«

      »Sie wurden zuletzt im Hafenviertel gesehen«, sagte Lim.

      »Dann machen wir uns doch auf den Weg dorthin«, schlug Zhao unternehmungslustig vor.

      Er wusste genau, woher Lim seine Informationen bekam. In dieser Stadt gab es viele Bettler, die alle in einer Triade organisiert waren. Sie hielten nicht nur die Hand auf, sondern auch Augen und Ohren. Und ein Mann, der ihnen als spendabel bekannt war, konnte sich darauf verlassen, von diesen Bettlern alles berichtet zu bekommen, was sich in der Stadt zutrug. Die drei Freunde standen mit den Bettlern auf gutem Fuß, da sie immer etwas spendeten, aber vor allem diese Männer nicht herablassend, sondern freundlich behandelten.

      Sie näherten sich einer etwas breiteren Straße, die genau so dicht bevölkert war wie die anderen. Plötzlich entstand weiter vor ihnen ein großer Trubel. Die Menschen liefen vor etwas davon oder zur Seite der Straße, suchten Schutz in Hauseingängen, Kneipen und Geschäften. Über das panische Geschrei der flüchtenden Leute hörten sie eine laute und raue Männerstimme rufen:

      »Aus dem Weg! Platz für Mo Deng, den edelsten Herrn der Stadt! Weg da! Platz für Mo Deng!«

      In Sekunden war die Straße leer bis auf ein Dutzend Bewaffnete, die vor einer Sänfte marschierten. Der vorderste der Männer ließ eine Peitsche knallen. Er sah Furcht erregend aus: Ein kahl rasierter Schädel bis auf den Punkt genau in der Mitte. Dort wuchs Haar, das er zu einem langen Zopf gedreht hatte, der seitlich am Kopf herunter hing. Ein Schnurrbart, dessen Enden lang und geflochten waren und fast bis zur Brust hingen. Und er war über und über mit Muskeln bepackt. Kein Wunder, dass die unbewaffneten Bürger vor diesem Unhold Reißaus genommen hatten. Hinter der prachtvollen Sänfte marschierten weitere Söldner.

      Der Mann mit der Peitsche sah nun auf die drei Freunde. Grimmig ließ er erneut das Leder durch die Luft zischen. »Nun, wie steht es mit euch? Wollt nicht auch ihr die Straße räumen für Mo Deng, den Fürsten?«

      Weng murmelte leise: »Mo Deng, der Kopf der Triade der Opiumschmuggler! Der heuert immer die grausamsten Söldner an!«

      Lim antwortete ebenso leise: »Keine Bange, die können wir schaffen. Die Frage ist nur, ob wir das heute tun wollen. Eigentlich haben wir anderes vor.«

      Die Krieger, allen voran der mit der Peitsche, gingen weiter die Straße entlang. Sie warfen Zhao, Weng und Lim drohende Blicke zu. Das Leder der Peitsche zuckte bösartig durch die Luft. Dann erkannten die Söldner den ganz in Schwarz Gekleideten. Der mit der Peitsche zögerte kurz, sein Schritt wurde langsamer. Er ging wieder schneller, während die gefährliche Waffe in seiner Hand ein Eigenleben zu führen schien. Wie eine bösartige Schlange zog sie ihre blitzartige Bahn im Raum vor dem Söldner. Peitsche und Krieger näherten sich den Freunden immer mehr. Bald musste die Waffe treffen und ihnen die Haut von den Knochen reißen.

      Da machte Zhao blitzartig einen Satz nach vorn und packte das Ende der Peitsche, als sie gerade zurückgezogen wurde. Ein kräftiger und geschickter Zug und Ruck, und der Krieger, der den Griff hielt, landete im Staub der Straße. Vor Wut brüllend erhob er sich, legte die Hand an den Knauf seines Schwertes und wollte es СКАЧАТЬ