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СКАЧАТЬ Verhaltens, dass irgendetwas nicht stimmte; das aber vermutete ich nicht. Ich strafe euch nicht, weil ihr ehrlich wart und alles gebeichtet habt! Es wäre falsch, euch als Folge eurer Ehrlichkeit bestrafen zu wollen. Ist das wirklich alles? Habt ihr nichts mehr auf dem Gewissen?“

      „Nur, dass wir dein Benzin, dein Öl und deine Reifen vergeudet haben. Nichts mehr.“

      „Dann steht auf!“

      Er gab jedem von uns einen Kuss (was er sehr, sehr selten tat, nur bei ganz besonderen Anlässen kam das vor) und erklärte, die Sache sei erledigt, er wolle nichts mehr davon hören.

      Kann man sich vorstellen, wie beschämt und gleichzeitig dankbar wir waren? Wie haben wir unseren Vater respektiert und geliebt, dass er so gerecht war! Obwohl etwas Scham vor ihm geblieben war, war der Bann der bösen Atmosphäre im Raum gebrochen. Wir konnten Vater wieder in die Augen schauen – und er uns. Am Tisch hatten wir wiederum Appetit, wie es sich bei Jungen gebührt. Als Vater wiederum auf die Jagd ging, konnten wir ihn wieder begleiten. Und abends war alles wieder harmonisch und normal. Er spielte mit uns Dame nach englischer Art, baute seine „Hühnerfallen“ und legte uns tüchtig herein – früh lernten wir also an praktischen Beispielen, dass Schuld und Sünde geistig und geistlich trennen und dass Vergebung diese Trennung heilt. Später lernten mein Bruder und ich, dass das gleiche Prinzip zwischen Gott und uns gilt. Schuld und Übertretung der guten Gesetze Gottes trennen uns und schließen uns aus Seiner Gemeinschaft aus, genauso wie Schuld und Übertretung der Gesetze, die Vater mit Recht aufgerichtet hatte, uns von Vaters Gemeinschaft ausschlossen. Aber Vergebung nach einer echten Beichte entfernt diese Entfremdung. So lernten wir früh die Prinzipien hinter der Frohen Botschaft – obwohl wir erst später diese Botschaft persönlich kennenlernten –, nämlich dass ein „In-sich-gehen“, ein „Sich-selbst-ehrlich-prüfen“ und ein Bekennen mit der Absicht, die Ursache der Trennung gründlich zu hinterfragen, die erste Stufe zur Versöhnung mit einem gerechten, aber auch liebenden Gott darstellt.

      Ich glaube, dass, wenn wir in späteren Jahren über diese Begebenheit mit Vater gesprochen hätten, er sich nicht mehr daran erinnert hätte. Vergeben war für ihn auch vergessen. Sonst besaß Vater ein gutes Gedächtnis – solange eine Übertretung nicht ins Reine gebracht worden war!

      2. Das Zeitalter der Öllampen ist vorbei!

      Eine meiner frühesten Erinnerungen ist das Putzen von angeschwärzten Öllampengläsern. Bis zum Jahr 1921 hatten viele Dörfer in England kein Elektrizitätsnetz, deshalb brauchte man Kerosinlampen. Für die großen Zimmer verwendete man Öllampen. Diese Lampen gaben ein schönes weißes Licht, bei dem man gut lesen konnte. Die gewöhnlichen Öllampen besaßen einen langen Docht aus Stoff, der ins Kerosin getaucht und oben angezündet wurde. Eine Schraube regulierte die Größe der Flamme. Solche Lampen entwickelten ein etwas gelbes Licht und durch Rauchentwicklung wurden ihre „Glasschornsteine“ schmutzig und schwarz. Jeden Samstag wurden alle Lampen und ihre Glasschornsteine geputzt, was viel Arbeit bedeutete. Die Lampen hatten den Nachteil, dass sie immer sehr nach Kerosin rochen.

      Mein Vater entschied im Jahre 1921, dass Elektrizität auf dem Gut und im Hause viel Arbeit sparen würde und auch nicht viel teurer käme als die Ölwirtschaft mit der ständigen Gefahr des Brandes im alten Farmhaus. Es existierte damals fast kein öffentliches Elektrizitätsnetz im Lande – die Städte besaßen Strom, wir auf dem Land nicht. Vater kannte den Chefelektriker des großen Krankenhauses, Mr. Philips, das einen eigenen Generator besaß. Im gleichen Krankenhaus arbeitete ein Zimmermann, Mr. Cox, der bei der Installation des Generators geholfen hatte. Mr. Cox war spindeldünn und witzig. Mr. Philips war dick, trug einen großen Schnurrbart und war introvertiert. Vater kaufte die ganze elektrische Anlage und richtete alles in einem umgebauten Stall ein.

      Ich war gerade sechs Jahre alt geworden und interessierte mich für all diese elektrischen Arbeiten. Ich beobachtete, wie Mr. Philips und Mr. Cox die großen Akkumulatoren auf Holzbänken einrichteten. Dann verdrahteten sie das Haus und das Gut mit Bleikabeln. Es faszinierte uns kleine Jungen, wie die Birnen im Generatorhaus bei der Einfüllung von Schwefelsäure in die Batterien sofort aufglühten. Die Zähler auf dem sehr großen Armaturenbrett in einem getrennten Haus zeigten sofort 110 Volt an.

      Als ich acht oder neun Jahre alt war, übergab mir mein Vater die Wartungsaufsicht dieser ganzen Anlage. Jede Woche wurden die Batterien neu aufgeladen. Ich lernte den großen Ölmotor zu bewältigen, obwohl ich nur ein Kind war. Zum Anlassen verwendete ich Mr. Philips‘ Methode, ich stand auf einem Schwungrad (mein Gewicht war leider nicht das von Mr. Philips) und drehte so den Motor rückwärts. Dann reichte ich mit dem linken Arm zum Einlassventil, um im entscheidenden Augenblick Kerosin einzulassen. Im Bruchteil einer Sekunde musste man vom Schwungrad herunterspringen, sonst hätte man eine raketenähnliche Reise zum Mond angetreten, und zwar durch das Dach des Motorenraumes! In späteren Jahren bauten mein Bruder und ich ein elektrisches Zündungssystem ein.

      Wir benutzten dann Benzin, um den Motor anzulassen. Nach einigen Minuten war der Motor warm genug, und man konnte auf Kerosin umschalten. Auf diese Weise vermieden wir die Explosionen im Auspufftopf, die durch das Auskühlen des Ballons verursacht wurden.

      Diese Tätigkeit als Chef der elektrischen Anlage auf dem Gut übte ich aus, bis mein Bruder und ich ins Internat gingen. Als ich später in Oxford und in Reading Student war, übernahm ich diese Arbeit wieder. Man lernt allerlei Praktisches bei einer solchen Beschäftigung. Mein Bruder und ich hatten alle beide einen Hang zum Ingenieurwesen und neben der elektrischen Anlage bastelten wir viel an Autos herum. Wahrscheinlich hing diese Liebe zum Maschinenwesen mit Mutters Familie zusammen.

      INTERNAT

      1. Das Internat

      Zwischen 1922 und 1930 besuchten Walter und ich die Schule in Wallingford. Wir fuhren jeden Tag mit einer Kleinbahn dorthin. Andere Jungen von den umliegenden Ortschaften nahmen den gleichen Zug, sodass die Bahnfahrt eine fröhliche Gemeinschaftsfahrt wurde. Aber meine Mutter, die Lehrerin war, war vom Standard der Lehrerschaft dort in Wallingford nicht so sehr begeistert. Ich galt in Wallingford zum Beispiel als zu dumm, um Latein zu studieren, und musste deshalb Buchführung lernen. Mutter probierte mit mir Latein aus. Offenbar glaubte sie den Schulberichten und Zeugnissen nicht. Das Gleiche galt für Mathematik und Chemie. Mein Bruder und ich galten in der Schule als hoffnungslose Fälle, aber bei Mutter lernten wir offenbar ganz gut.

      Vater und Mutter besprachen die Lage und überlegten, ob ein Internat die Lösung wäre. Mutter war der Meinung, dass der Direktor der Schule in Wallingford kein Mensch war, der Kinder unter sich haben sollte. Denn er wurde sehr leicht wütend und bezeichnete uns regelmäßig als unaussprechliche Affen, statt seine Lehrertätigkeit auszuüben. Wir hatten noch dazu einen dünnen, mageren, chronisch schlecht gelaunten Chemielehrer namens Hyslop. Er trug eine Pincenez-Brille, sah sehr asketisch und auch furchterregend aus. Neben Chemie lehrte er uns Physik. Nach einem Jahr seines Unterrichts hatte ich schier nichts gelernt. Meine Noten in seinen Fächern waren schlecht und die meines Bruders noch schlechter. Wir verstanden den Mann einfach nicht.

      a) Mutters Gespräch mit dem Lehrer

      Meine Mutter suchte eines Abends Mr. Hyslop auf und fragte ihn nach meinem Können. Der Lehrer gab einen positiven Bericht über mich: Ich sei immer höflich, aufmerksam, entgegenkommend und so weiter und so weiter.

      „Warum schneidet denn mein Sohn in den Prüfungen so schlecht ab?“, fragte meine Mutter, die Lehrerin, den Lehrer.

      „Das ist ein Mysterium“, antwortete er, es sei ihm unerklärlich.

      Das war meiner Mutter zu viel. Sie kündigte der Schule – es handelte sich um eine Privatschule; der Staat hatte damals im Schulwesen noch kein Monopol. Sie entgegnete ihm, er und der Direktor seien offenbar СКАЧАТЬ