Название: Zieht euch warm an, es wird heiß!
Автор: Sven Plöger
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная прикладная и научно-популярная литература
isbn: 9783864897733
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Fazit: Der Anteil jedes einzelnen Menschen am Klimaproblem scheint winzig und ist für das Auge unsichtbar, aber in der Summe zerstören wir mit diesen kleinen Beiträgen unsere Lebensgrundlagen. Deswegen müssen wir etwas ändern. Jetzt. Und weil wir jeden Tag beweisen, dass wir das freiwillig nicht schaffen – aus Bequemlichkeit im Privaten und Mutlosigkeit im Politischen – brauchen wir neben umweltfreundlicher Technologie auch neue Regeln, die unser Verhalten austricksen oder es robust korrigieren und die wir von der Politik einfordern oder selbst politisch erarbeiten müssen. Wir würden einen kleinen Teil unserer Freiheiten zurückschrauben und unseren Vertretern das Mandat übertragen, den großen Rahmen so zu setzen, dass uns allen – besonders auch unseren Kindern – weiterhin ein gutes und sicheres Leben möglich ist. Was wir brauchen, ist eine Art neuer Gesellschaftsvertrag mit einem Lebensstil, der zu diesem Satz passt: Der Planet braucht uns nicht, sondern wir brauchen ihn!
Den Klimawandel verstehen
Wetter ist nicht gleich Klima
Mit der im ersten Buchteil geschaffenen Einordnung steht uns jetzt eine Art Weltbild unseres Erdsystems zur Verfügung, in das wir uns und unser Verhalten bereits eingebettet haben. Im Folgenden wollen wir uns die Zusammenhänge im Klimasystem rein naturwissenschaftlich zu Gemüte führen. Beginnen wir bei den Grundlagen: Der Begriff Klima beschreibt die »Gesamtheit der Wettererscheinungen an irgendeinem Ort der Erde während einer festgelegten Zeitspanne«. Klima ist zunächst also nichts anderes als gemitteltes Wetter an einem Ort. Die World Meteorological Organization (WMO) hat dabei festgelegt, dass der Mittelungszeitraum mindestens 30 Jahre umfasst, der Dauer einer menschlichen Generation. Dieser Zeitraum reicht aus, um genügend Daten zu liefern, die eine längerfristige Veränderung, also einen Trend etwa bei Temperatur oder Niederschlag, erkennen lassen.
Das Wort selbst stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet in etwa »Neigung«. Gemeint ist damit, ob die Sonne in steilem oder flachem Winkel auf die Erdoberfläche trifft und diese entsprechend mehr oder weniger stark erwärmt. Denn bei einem flacheren Winkel verteilt sich die gleiche Energiemenge über eine größere Fläche. Hieraus ergeben sich übrigens auch unmittelbar die verschiedenen Klimazonen der Erde. Weil die Erdachse geneigt ist – derzeit um 23,5 Grad – ändern sich diese Auftreffwinkel zudem im Verlauf eines Jahres. So entstehen die Jahreszeiten und eine scheinbare Bahn der Sonne zwischen dem nördlichen (23,5 Grad nördlicher Breite) und dem südlichen (23,5 Grad südlicher Breite) Wendekreis. Dadurch steht die Sonne bei uns im Winter 47 Grad (2 mal 23,5 Grad) tiefer als im Sommer: Wir bekommen viel weniger Sonnenenergie pro Fläche ab – es wird kälter.
Zu der zeitlichen Mittelung von Wetter an einem Ort kommt aber in Erweiterung des ursprünglichen Klimabegriffs auch noch die räumliche Dimension hinzu. Wenn man Wettererscheinungen über größere Naturräume mittelt, spricht man vom Regional- oder Mesoklima, bei Kontinenten oder gar dem ganzen Globus vom Makro- oder Erdklima beziehungsweise vom globalen Klima. Diese Begriffe werden jedoch oft vermischt, sodass in diesem Buch bei der Verwendung des Begriffs Klima immer das zeitliche und räumliche Mittel gemeint ist, andernfalls wird darauf hingewiesen.
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