Butler Parker Classic 45 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Classic 45 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Classic

isbn: 9783740966102

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СКАЧАТЬ verschwanden in einer Seitengasse.

      Parker holte seine zwiebelförmige Taschenuhr aus der Westentasche seines Anzuges und ließ den Sprungdeckel aufklappen. Auf der Innenseite dieses Sprungdeckels befand sich ein Spezialspiegel, in den er nur hineinzusehen brauchte, um feststellen zu können, was sich hinter seinem Rücken abspielte. Nein, die beiden Teenager blieben verschwunden!

      Parker hielt weiter auf das Palm-Beach-Refugium zu, in dem er mit seinem jungen Herrn abgestiegen war. Er sah bereits die oberen Stockwerke des großen Hotels.

      Aus einem Patio trat eine einfach gekleidete Frau, die ein kleines, weinendes Kind an der Hand führte. Die Frau mühte sich ab, die Tränen dieses kleinen Mannes zu stoppen. Für Parker hatte sie keinen Blick.

      Der Butler schritt an ihr vorüber und wollte schon darauf verzichten, wieder seine Zwiebeluhr hervorzuholen. Doch seine Vorsicht war wieder einmal stärker. Obwohl er es gerade in diesem Fall für sinnlos hielt, warf er dennoch einen schnellen Blick in den Spiegel, um wenigstens sein Gewissen zu beruhigen.

      Er war nicht schlecht überrascht, als die mütterliche Frau in ihre Schürzentasche griff und eine Pistole hervorholte, auf deren Mündung ein veritabler Schalldämpfer aufgeschraubt war.

      Parker reagierte blitzschnell.

      Er warf sich herum, zog gleichzeitig höflich seine schwarze Melone und schickte sie durch eine ruckartige Drehung des Handgelenks als eine Art Diskus durch die Luft.

      Der Erfolg war frappierend.

      Der Rand der Melone traf das Handgelenk der Frau, deren Kind noch immer weinte.

      Polternd landete die Waffe auf dem Boden.

      Die Frau kümmerte sich nicht weiter um das weinende Kind, sondern rannte mehr als leichtfüßig auf die schmale Gasse zu, wo sie dann blitzartig verschwand …

      *

      Mike Rander brauchte nicht lange zu warten.

      Knapp zwei Minuten später wurde die Tür zu seinem Apartment wieder geöffnet. Diesmal sehr leise und sehr behutsam.

      Das Zimmermädchen kam zurück.

      Es blieb ganz kurz an der Tür stehen, schaute zu Mike Rander hinüber, der wie leblos im Sessel lag, schloß dann die Tür hinter sich und trat mit schnellen, entschlossenen Schritten auf den Anwalt zu.

      Mike Rander konnte jede ihrer Bewegungen verfolgen.

      Er hatte die Augen weit geöffnet und sie effektvoll zur Zimmerdecke hinaufgedreht.

      Das Zimmermädchen, nach wie vor adrett und auch ein wenig naiv aussehend, blieb vor dem Anwalt stehen und griff nach dem Glas in seiner Hand.

      In diesem Moment packte der junge Anwalt schnell und energisch zu.

      Das Zimmermädchen war völlig überrascht. Schließlich hatte es ja mit einem Toten gerechnet. Es ließ sich gegen den niedrigen Tisch drängen, um dem Anwalt dann aber eine jähe Niederlage zu bereiten. Das Zimmermädchen war durchaus in Karate geschult. Mike Rander fühlte nur, daß er durch die Luft flog. Fast gleichzeitig spürte er, daß ihm das Bewußtsein schwand. Als er dann auf dem Boden landete, war er tatsächlich ohnmächtig. Doch nur für ganz wenige Sekunden. Schließlich war er kein Büromensch. Das Zusammenleben mit dem Butler hatte ihn körperlich derart fit gemacht, daß er schon einiges einzustecken vermochte.

      Mike Rander hörte im Unterbewußtsein schnelle Schritte. Instinktiv wußte er, daß das Zimmermädchen ihn umbringen wollte. Solch eine Chance ließ es sich mit Sicherheit nicht entgehen.

      Mike Rander handelte aus dem Unterbewußtsein heraus.

      Er warf sich herum, ohne zu wissen, ob das im Moment richtig war oder nicht. Gleichzeitig ließ er die angewinkelten Beine wie ein Katapult nach vorn fallen.

      Ein unterdrückter Schmerzensschrei!

      Rander richtete sich etwas auf.

      Das Zimmermädchen lag vor dem schweren Sessel. Es schien sich den rechten Arm verstaucht zu haben, denn es mühte sich ab, nach dem langen Messer zu greifen, das auf dem Teppich lag.

      Bevor das Girl sich herumwerfen und mit der linken Hand zufassen konnte, rollte Mike Rander sich heran und setzte alles auf eine Karte. Er parierte einen Ausfall, beantwortete ihn mit einem Handkantenschlag gegen den Oberarm des Zimmermädchens und trat das Messer unter einen niedrigen Schrank.

      Was dann folgte, war für Mike Rander nicht sonderlich angenehm.

      Das naiv aussehende Zimmermädchen hatte sich in eine fauchende Wildkatze verwandelt. Es kannte eine Unmenge Tricks. Mike Rander konnte mehr als froh sein, daß sein Butler ihn in der harten Schule des Nahkampfes geschult hatte. Er wußte sich also seiner Haut zu wehren und vergaß, daß er es schließlich mit einer jungen Frau zu tun hatte. Erst als sie ausgepumpt und ohnmächtig vor dem Sessel lag, erst in diesem Augenblick sah er wieder die Frau in ihr.

      Kopfschüttelnd sah er auf die Wildkatze hinunter.

      Keuchend ging sein Atem. Er fühlte sich zerschlagen. Er spürte die Schmerzen der Schläge, die sie ihm beigebracht hatte. Mike Rander trat ans Fenster, riß die Gardinenschnur aus der Halterung und machte sich daran, die Wildkatze erst einmal zu verschnüren. Dann hob er sie auf und legte sie auf der breiten Couch nieder. Seine Hände zitterten noch, als er sich eine Zigarette anzündete.

      Sie kam schnell wieder zu sich.

      Haß sprühte aus ihren Augen. Sie preßte die Lippen so fest zusammen, daß sie nur noch einen schmalen Strich bildeten.

      »Tut mir leid«, sagte er fast entschuldigend, »aber ich denke so mit den Stricken an den Handgelenken ist es für beide Teile besser!«

      »Sie werden sterben«, sagte sie wütend, »wir werden Sie erwischen! Früher oder später!«

      »Sie scheinen ja eine ganze Armee aufgeboten zu haben«, antwortete der junge Anwalt, der sich von den Strapazen bereits wieder erholt hatte.

      »Sie werden sich wundern, Mr. Rander!«

      »Ich bin bereits dabei«, meinte der Anwalt ironisch. »Sie hätten mich also in jedem Fall umgebracht, auch wenn das Gift nicht gewirkt hätte?«

      »Sie stehen auf der Liste unseres Herrn!« erwiderte sie in einem eingelernten Tonfall, der an den eines Papagei erinnerte. »Sie stehen auf der Liste! Und wir werden alle Namen auf dieser Liste streichen! Früher oder später!«

      »Ich glaube, das sagten Sie bereits«, bemerkte der Anwalt, »wie kann sich ein Mädchen Ihres Aussehens für so etwas hergeben? Das begreife ich einfach nicht!«

      »Bemühen Sie sich erst gar nicht. Sie werden uns nie verstehen.«

      »Waren Sie auch drüben auf Exuma Island?« wollte der Anwalt wissen.

      »Leider nicht«, fauchte sie, »sonst wäre vielleicht manches anders gelaufen.«

      »Kennen Sie eigentlich Miss Judy Holcomb?« erkundigte sich der Anwalt. »Sie war drüben auf Exuma Island so etwas wie der weibliche Boß. Rothaarig, etwas füllig!«

      »Miss СКАЧАТЬ