Butler Parker Classic 45 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Classic 45 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Classic

isbn: 9783740966102

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СКАЧАТЬ Pfeile auf die Reise geschickt worden sein, doch er glaubte nicht daran. Solch ein Versehen wäre selbst den ausgelassenen, jungen Leuten aufgefallen. Zudem schossen sie in eine ganz andere Richtung.

      Nein, die beiden Pfeile mußten dort oben vom gegenüberliegenden Fenster abgeschossen worden sein.

      Parker sah hoch und entdeckte sofort das Fenster, das gerade ganz langsam geschlossen wurde. Die Sonne spiegelte sich für einen kurzen Moment in der Scheibe.

      Wer sich hinter dem Fenster befand, ließ sich leider nicht ausfindig machen. Doch Parker wußte Bescheid.

      Die Henker des »Herrn der Welt« hatten hiermit die kriegerischen Handlungen eröffnet.

      Parker ahnte in etwa, was seinem jungen Herrn und ihm bevorstand!

      *

      Mike hatte sich von Brown verabschiedet und wartete auf die Rückkehr seines Butlers. Er genoß die klimatisierte Luft seines Apartments und rauchte genußvoll eine Zigarette. Er wartete darauf, daß man ihm einen Whisky servierte. Er hatte ihn telefonisch bestellt, da die Trinkvorräte im eingebauten Zimmereisschrank von Mr. Brown dezimiert worden waren.

      Er dachte über die Worte seines früheren Chefs nach. Während der Kriegsjahre hatte Mike Rander unter Brown gedient. Und zwar in einer geheimen Organisation, über die man nie sprach, die aber dennoch sehr aktiv war und nach wie vor existierte. Sie lief neben der CIA einher, ohne mit diesem Dienst etwas zu tun zu haben.

      Rander richtete sich hoch, als angeklopft wurde. Er sagte »herein« und nickte dem Zimmermädchen zu, das den Whisky brachte. Das nette, naiv wirkende Zimmermädchen trippelte zum Tisch und stellte dort das Tablett ab. Es knickste in einer wirklich reizenden Art und Weise und verließ dann das Zimmer.

      Parker könnte eigentlich kommen, sagte sich Mike Rander und griff nach dem Glas. Er schaltete ab, er wollte mit den Amazonen nichts mehr zu tun haben. Zum Teufel mit Brown und dessen Warnungen! Dieser Supergangster hatte andere Sorgen, als sich mit zwei Männern zu befassen, die ihm eine Schlappe zugefügt hatten.

      In diesem Moment, als er gerade trinken wollte, klingelte das Telefon.

      »Mike Rander«, meldete er sich, nachdem er abgehoben hatte.

      »Josuah Parker, Sir«, sagte der Butler am anderen Ende der Leitung, »ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, Sir, daß gerade ein Mordanschlag auf mich verübt wurde!«

      »Wieso?«

      Nachdem der Butler den Zwischenfall erzählt hatte, schüttelte Mike Rander zweifelnd den Kopf.

      »Sind Sie sicher, daß es sich nicht um ein Versehen gehandelt hat«, wollte er dann wissen.

      »Absolut sicher, Sir«, entschied der Butler, »daher auch mein Anruf, der Sie hoffentlich nicht gestört hat! Die Henker des ›Herrn der Welt‹ schwärmen aus, wenn ich mich so ausdrücken darf. Mit anderen Worten, Sir, man muß ab sofort mit weiteren, tückischen Mordanschlägen rechnen!«

      »Das hat auch Brown eben behauptet«, sagte Mike Rander, dessen Finger mit dem Whiskyglas spielten, »aber bleiben wir doch auf dem Teppich, Parker. Wir werden eben vorsichtig sein. Und heute noch reisen wir ab! Ich warte auf Sie!«

      »Ich werde mich beeilen, Sir!«

      »Na, dann Prost!« sagte Mike Rander und führte das Glas zum Mund hoch.

      »Sir, darf ich zur höchsten Vorsicht raten«, fragte der Butler, »verzeihen Sie meine vielleicht unqualifizierte Einmischung! Aber der ›Herr der Welt‹ wird mit allen Mitteln versuchen, Sie und meine bescheidene Wenigkeit aus dem Weg zu räumen!«

      »Schon gut, Parker«, sagte Mike Rander gelangweilt.

      »Sie sind gerade im Begriff, einen Drink zu sich zu nehmen, Sir?«

      »Na und?«

      »Ist Ihnen dieser Drink offen serviert worden?«

      »Natürlich. Wie üblich!«

      »Von einem Zimmermädchen, Sir?«

      »Selbstverständlich! Ich hatte nichts dagegen!«

      »Sir, darf ich dringend raten, diesen Drink zu meiden!«

      »Sie übertreiben mal wieder, Parker!«

      »Sir, ich bin in größter Sorge, dieser Drink könnte vergiftet sein.«

      »Sie machen mir Laune, Parker!«

      »Sir, darf ich Sie ebenso herzlich wie dringend bitten, diesen Drink zu meiden? Ich werde mir erlauben, in spätestens einer Viertelstunde ins Hotel zu kommen. Falls sich keine weiteren Überraschungen ergeben.«

      »Okay, Parker, beeilen Sie sich! Wir wollen weg!«

      Mike Rander legte auf und starrte mißtrauisch auf das Whiskyglas in seiner Hand. Er roch, schnüffelte, konnte aber nichts Verdächtiges feststellen. Dennoch hielt er sich an Parkers Rat und stellt das Glas zur Seite.

      Dann kam ihm ein Einfall. Er ließ das gefüllte Glas hinter dem tiefen Sessel verschwinden. Er nahm eines der leeren Gläser in die Hand, die noch auf dem Beistelltisch standen und aus dem Brown getrunken hatte.

      Dann stöhnte er erfolgreich und gekonnt auf, ließ sich in den tiefen Sessel zurückfallen und schloß die Augen.

      Als sich wenige Sekunden später die Zimmertür sehr leise und sehr vorsichtig öffnete, da erst dachte der Anwalt daran, daß er überhaupt keine Waffe bei sich hatte!

      *

      Josuah Parker mied die breiten Boulevards.

      Er hatte verständlicherweise etwas gegen Schüsse aus fahrenden Autos. Er wollte auch nicht unbedingt niedergefahren werden. Rein zufällig natürlich, weil vielleicht eine Bremse versagt hatte oder ein luftleerer Reifen den Wagen hatte schleudern lassen. Nein, Parker hielt sich an die schmalen Straßen, die vom Strand hinauf zum alten Kern der Stadt führten.

      Im Gegensatz zu seinem jungen Herrn nahm er den »Herrn der Welt« und die Amazonen keineswegs auf die leichte Schulter. Er wußte, daß er es mit ausgefuchsten und trickreichen Gegnern zu tun hatte. Mit Frauen, die sich wunderbar zu tarnen wußten …

      Seine grauen Augen tauchten wachsam und mißtrauisch die wenigen Passanten, die ihm entgegenkamen.

      Zwei ältere Damen tauchten aus einer Seitengasse auf. Sie trugen große Stofftaschen. Sie unterhielten sich lebhaft miteinander und schienen den Butler überhaupt nicht zu beachten. Doch war dieses Desinteresse nur gespielt?

      Nein, jetzt entdeckten sie den Butler und tuschelten lächelnd miteinander. Sie amüsierten sich wahrscheinlich über seine schwarze Kleidung, die in diesen Breiten nun auch wirklich nicht angebracht war. Parker sah zumindest so aus wie ein leitender Angestellter eines Begräbnisinstituts!

      Parkers Augen registrierten zwei Teenager, die hautenge, lange Hosen und leichte Blüschen trugen. Ihr Badezeug befand sich in Basttaschen. Sie trugen Unterwasser-Harpunen mit sich und schienen es eilig zu haben, endlich zum Strand zu kommen.

      Parker wußte um die Gefährlichkeit solcher Harpunen. Waren die beiden СКАЧАТЬ