Название: Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane
Автор: Sharon York
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: HexenLust Trilogie
isbn: 9783862776009
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Er nahm mich in den Arm, führte mich in Richtung meines Wagens. Ich war erschöpft. Es tat gut, sich beim Gehen an seiner Schulter anzulehnen. Unter anderen Umständen hätte ich es noch mehr genossen. Doch leider lagen die Dinge etwas anders. Mein Verstand arbeitete unaufhörlich und wollte einfach nicht zur Ruhe kommen.
Die haushohen Laternen warfen ihr orangefarbenes Licht auf den Asphalt des Parkhauses. Nur wenige Autos standen hier und bald war das Empire State Building zu erkennen, welches sich ruhig in das Panorama schmiegte.
»Wenn es wirklich losbricht, dann musst du fit sein.« Er nahm mich ein wenig fester in den Arm. Sofort fühlte ich mich wohl und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Seine Lippen kamen nahe an mich heran. »Immerhin könnte ich mir das nie verzeihen, wenn dir etwas ...«
Ich stoppte, ohne dass ich es wollte. Irgendetwas hinderte mich daran weiterzugehen.
»Was ist los?«, fragte Maddox und hielt im nächsten Moment meine Hand fester.
»Ich weiß es nicht, irgendwie ...«
Doch schon wieder versiegten meine Worte im Nichts. Ich fühlte eine Schwere auf mir lasten, als hätte ich tagelang nicht geschlafen. Gleichzeitig wollte ich nichts anderes, als mich umdrehen. Mein Blick glitt zu dem Parkplatz, den wir beinahe verlassen hatten und wieder beschlich mich dieses ungute Gefühl von Hilflosigkeit, das ich so sehr hasste. Mein Körper schien meinem Geist nicht mehr zu gehorchen und meine Schritte wurden jetzt bleiern und schienen nur unter größter Anstrengung möglich. Auch meine Gedanken waren nicht mehr die meinen. Es war, als versuchte irgendwer in meinen Geist einzudringen, ihm Befehle aufzuzwingen, zu kontrollieren. Auf einem Autodach, keine fünfzig Meter vor uns, erkannte ich den Ursprung dieser Hexerei: Nikolai!
Ausdruckslos und mit herabhängenden Armen wehte sein weißes Hemd im Wind, was sein Gesicht noch blasser wirken ließ. Es war das Antlitz eines Jünglings, welches ich schon auf der Brücke und auf der Fotografie gesehen hatte. Als würden seine Blicke auf mir brennen, entfachten sie ein Feuer in meinem Geist. Ich ertappte mich dabei, wie mein Verstand mir einen Streich spielte und ich wieder mit ihm allein auf der Brücke war. Schritt für Schritt wurde ich zu ihm gezogen.
Sofort erkannte Maddox die Situation. Feurig war sein Blick, als er sein Gewehr durchlud und ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, auf den Dämon zuschritt. Die ersten Schüsse krachten bereits aus dem Lauf. Anscheinend störte dies seine Konzentration. Er musste hinter dem Wagen in Deckung gehen. Sofort fühlte ich mich frei, als wäre eine riesige Last von meinen Schultern abgefallen. Doch gerade, als ich ebenfalls auf den Dämon zusprinten wollte, packte mich erneut ein Zauber. Dieser war leichter, nicht so bestimmend und doch allzu bekannt. Mit der Maskerade eines Lächelns konnte ich im Augenwinkel den glatzköpfigen Großmagier erkennen. Es war ein Hinterhalt!
Maddox kämpfte sich wie ein Soldat von Wagen zu Wagen vor, immer wieder feuernd, um Nikolai in Schach zu halten. Doch so bekam er nicht mit, was sich gerade bei mir abspielte.
»So sieht man sich wieder«, zischte der Magier, den Mund kaum geöffnet. Seine Schulter war dick verbunden und er hielt die Hände wie ein Marionettenspieler. Sofort waren meine Arme und Beine wie an Seilen und wurden auseinandergestreckt.
Innerlich seufzte ich, dann flackerte Wut bei mir auf, die sich innerhalb von Sekunden in rasenden Zorn verwandelte. Er trat näher an mich heran. Ich ließ ihn diesen Fehler nur allzu gern begehen.
»Bald werdet ihr Hexen am Boden liegen, ihr werdet kriechen vor uns ...«
»Ja, ist klar«, lächelte ich lakonisch.
Der Asphalt knirschte unter seinen Schritten. »Ihr seid nicht mehr Wert, als der Dreck unter meinen Fingernägeln.«
»Hab schon verstanden. Wir sind blöd, ihr alle ganz toll. Na, wenn du meinst.«
Nur noch zehn Meter.
»Ihr werdet Sklaven unseres Herrschers sein!«, zischte es.
»Ja, ja, in deinen Träumen, Mr Clean.«
Noch fünf Meter.
»Ihr werdet ...«
Das war genug. Ich riss mich aus seinem Fixierzauber, drehte mich auf dem Absatz und verwandelte das Feuer in mir zu einer riesigen Flammenbrunst, die ich auf ihn einschlug.
Er hatte nicht einmal Zeit, um zu schreien, als er an ein Auto geschleudert wurde und verglühte. Das schrille Kreischen der Alarmanlage wurde über den ganzen Parkplatz getragen. Nur für einen Moment war ich abgelenkt. Dann spürte ich ein Wispern an meinen Ohren.
»Du bist also Isabella?«
Mit stark russischem Akzent kitzelten Nikolais Lippen an meinem Ohr. Ein wohliger Duft umwehte ihn, und als ich mich umdrehte, konnte ich in tiefblaue Augen blicken, die ebenso undurchdringlich waren, wie die von Maddox.
»Isabelle. Ohne A«, raunte ich, bereits dabei, ein weiteres Brennen in mir zu entzünden. Meine Hände glühten, bis sie schließlich Feuer fingen. Doch aus irgendeinem Grund ließ ich die tödlichen Flammen nicht los. Die Art, wie er sprach – so ruhig, so überlegt, war einfach zu hypnotisch, als dass ich ihn töten wollte. Zumindest noch nicht.
»Verzeih mir, Isabelle.«
Mit dem Finger strich er über meine Wange. Eigentlich wollte ich mich losreißen, doch ich ließ ihn gewähren. Meine Augen schlossen sich für einen Moment und ich genoss die Berührung aus einem Grund, den ich mir nicht erklären konnte. Meine Lider begannen zu flattern.
»Eure Familie war schon immer etwas Besonderes. Genau, wie du es bist.« Ich spürte, dass er mich musterte, mir über den Arm strich, sogar durch das Feuer, das von meinen Händen emporstieg. Es waren Dutzende Emotionen, die aus seinem Antlitz sprachen. Ein Hauch von Verwunderung traf auf Neugier. Dazu spielte Begierde mit kühler Überlegenheit. Seine Berührungen waren zärtlich, so sanft, als würde ein Wind über meine Haut streicheln.
»Was meinst du damit?«, zischte ich geradeheraus.
Er kam nun so nahe an mein Ohr, dass ich die Wärme, nein, die Hitze seiner Haut spüren konnte.
»Hat sie es dir nicht gesagt? Eure große Chefin? In dir schlummert etwas. Etwas Großes.« Mit dem Zeigefinger strich er meine Wange entlang, bis er schließlich meinen Hals erreichte, dann mein Dekolleté. »Es muss nur erweckt werden, liebe Isabelle.«
Unsere Blicke trafen sich für wenige Sekunden. Ich wünschte, dass er weitermachen würde, mich hier und jetzt nehmen würde. Ein Kribbeln zog sich von der Stelle, an der er mich berührt hatte, runter zu meinen Beinen. Mein Gesicht ging automatisch in seine Richtung.
Dann duckte sich Nikolai blitzschnell, als hätte er die herannahenden Schüsse gespürt. Seine Hand legte sich um meinen Hals. Sofort fiel mir das Atmen schwer. In geduckter Position schoss Maddox heran, dass Gewehr im Anschlag.
»Hallo, Maddox«, brummte Nikolai. Diese tiefe Stimme passte einfach nicht zu dem weichen Gesicht und war trotzdem wohlklingend.
»Guten Morgen, Nikolai.«
Die Begrüßung klang vertraut, was mich verdutzte.
»Wie wäre es, wenn du Isabelle einfach gehen lässt und wir beide regeln das hier?«
»Es СКАЧАТЬ