Stella Block – Reporterin mit Lust und Leidenschaft | Erotischer Roman. Anne Sheldon
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      Grinsend hob Helmut den Daumen. »Jetzt verstehst du mich, Schätzchen. Geh hin und versuch, einen besseren Preis rauszuholen.«

      »Und dann?«

      »Kaufen wir für die Differenz kartonweise Prosecco«, versprach Helmut. »Und dann betrinken wir uns.« Er zwinkerte ihr zu, dann wurde er ernst. »Nein, mal ohne Scheiß: Mir kam dabei eine Idee: Wär das nicht mal ein Anlass für eine Reportage nach dem Motto ›Wie klappt es eigentlich mit …?‹ oder so?«

      Stella begann der Gedanke zu gefallen. »Ich hätte da Spaß dran«, räumte sie ein. Sie zückte einen Stift und nahm einen Zettel aus der Plexiglasbox. Dann ließ sie sich von Helmut den Namen des Autohauses und des Verkäufers geben, mit dem ihr Freund vergeblich gehandelt hatte.

      »Er ist so süß«, schwärmte Helmut. »Aber er ist jung, keine dreißig, schätze ich. Gut aussehend, sportlich – und er hat einen knackigen Arsch.«

      Stellas Interesse war schon geweckt. Jetzt wurde die Geschichte interessant. Gegen einen gut aussehenden Typen hatte sie nie etwas einzuwenden. Dennoch gab sie sich empört. »Helmut!«, machte sie entrüstet.

      »Ist so«, grinste er. »Du wirst es sehen. Sehr schade, dass der Typ eine Hete ist und ich keine Chance habe, ihn zu missionieren.«

      »Du bist echt nicht zu toppen«, lachte Stella. Vielleicht, so hoffte sie, würde das der erste Beitrag für ihren Erotikblog werden, den sie in Kürze eröffnen würde. »Ich sehe zu, was ich tun kann«, versprach sie Helmut.

      »Du bist ein Schatz.« Der Fotograf erhob sich.

      »Nicht den Tag vor dem Abend loben«, warnte Stella. »Noch habe ich nichts getan.« Jetzt schmunzelte sie. »Aber es ist eine Win-win-Situation, wir profitieren alle davon, wenn ich deinen smarten Verkäufer mit meinen Titten beeindrucken kann.«

      ***

      Das Klingeln des Telefons riss Stella aus ihren Gedanken. »Hier ist Marlies«, säuselte die Stimme von Pauls Sekretärin. »Und – nein, er hat mich noch nicht gefeuert.« Spott klang in ihrer Stimme mit. Also hatte dieses kleine Miststück doch mitgehört. Stella beschloss, Paul bei nächster Gelegenheit davon zu berichten, dass seine Assistentin seine Gespräche belauschte.

      »Kleines«, begann Stella, »wenn du schon im Thema bist: Hat Paul es sich überlegt? Bekomme ich meinen Blog?«

      »Nein«, antwortete Marlies konsterniert. »Davon hat er nichts gesagt, Frau Block.«

      Schlaglichtartig tauchte das Bild ihres erotischen Traums vor Stellas Augen auf. Sie spürte eine Flamme der Lust in ihrem Schoß auflodern. »Worum geht es dann?«, fragte sie unterkühlt und versuchte, ihre aufsteigende Erregung zu unterdrücken. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl herum und kaute auf der Miene ihres Schreibers.

      »Herr Jaschke hat mich beauftragt, Sie zu ihm zu bitten.«

      Stella triumphierte. Wahrscheinlich hatte er es sich doch noch einmal überlegt. Sie warf einen Blick auf ihren Terminkalender. »Wann?«

      »Sofort?«

      »Kann ich einrichten.« Stella legte auf. »Yes!«, rief sie voller Euphorie und erhob sich von ihrem Stuhl.

      »Hast du was vergessen?«, fragte Stella, als sie bald darauf den Kopf durch den Spalt von Paul Jaschkes Tür steckte.

      Paul schaute auf, lächelte, dann legte er den Zeigefinger an die Lippen und deutete nach draußen. Er signalisierte Stella, reinzukommen und die Tür zu schließen.

      »Sie muss nicht alles mithören«, sagte er, als die Tür geschlossen war.

      Stella kicherte. »Du bist sehr naiv, mein Lieber. Deine Tippse hat Ohren wie Kohlblätter und hört alles mit, egal, ob die Tür zu oder offen ist«, entgegnete Stella und berichtete ihm vom Anruf seiner Sekretärin. Paul hob die Augenbrauen. »Mit der Diskretion hat sie es offensichtlich wirklich nicht.«

      »Nicht die Bohne.« Stella schüttelte den Kopf. Dann besann sie sich auf den Grund ihres Besuches. »Also, bekomme ich meinen Blog?«, wechselte sie das Thema.

      »Wie bitte?« Paul runzelte die Stirn.

      »Du hast es dir überlegt, nehme ich an?«

      »Unsinn. Ich habe einen Auftrag für dich.«

      »Wie schön.« Stella sank auf einen Stuhl und schlug die Beine übereinander. »Und?«

      »Kennst du die Magic Two?«

      »Pah«, machte Stella gelangweilt. »Wer kennt das Zauberduo nicht?« An Magie glaubte sie nicht, und die selbst ernannten Zauberer, die sich alle eher schlecht als recht durch Varietés und TV-Shows hexten, waren in ihren Augen nichts als Illusionisten. Die Magic Two gehörten allerdings zur Elite der Magier – seit einiger Zeit lebten sie in Las Vegas, wo sie jeden Abend eine atemberaubende Show zeigten.

      »Sie sind zurzeit in Deutschland unterwegs.«

      »Und ich dachte, ich muss sie in Vegas besuchen.«

      Jaschke lachte. »Unsinn. Logan Cook und Noah Pearl sind derzeit auf Deutschlandtournee. Und wir, das heißt die Zehlendorf Media, sind offizieller Medienpartner der Tour. Wir sollten ein Porträt über die beiden machen.«

      »Für eine Homestory brauche ich Helmut.«

      Paul lachte amüsiert. Dann wurde er ernst und schüttelte den Kopf. »Ich bestimme, wer dich begleitet und die Bilder vor Ort macht.«

      »War klar.« Gelangweilt und gekränkt betrachtete Stella ihre knallrot lackierten Fingernägel. »Also mache ich Fotos mit dem Handy, damit du dir das Honorar für einen richtigen Fotografen in die Tasche stecken kannst?«

      »Stella – bitte!« Jetzt war Paul ernsthaft beleidigt. Er atmete ein paarmal tief durch, dann rang er sich ein verbindliches Lächeln ab.

      Er grinst wie ein Staubsaugerverkäufer, fand Stella – allerdings ein heißer Staubsaugervertreter, den sie gern in ihre Wohnung gelassen hätte.

      »Es geht nicht ums Geld.« Paul lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Wir haben eine Einladung der beiden Magier bekommen. Sie befinden sich derzeit in ihrem Haus, der Villa Morgana.«

      Stella kicherte. »Das klingt nach einem verwunschenen Zauberschloss.«

      »Mitnichten.« Paul schüttelte den Kopf. »Die Villa befindet sich in einer Toplage in Düsseldorf, am Rheinufer.«

      »Sie verdienen Millionen mit ihren Shows«, überlegte Stella. Irgendwann hatte sie die beiden in einer Fernsehshow gesehen. Obwohl sie perfekte Illusionisten waren, glaubte sie auch bei ihnen nicht an wahre Zauberei. Kurz rief sie sich ins Gedächtnis, was sie über Noah Pearl und Logan Cook wusste. Sie erinnerte sich daran, dass die beiden Künstler ein Geheimnis aus ihrem Privatleben machten. Hartnäckig hielten sich die Gerüchte, sie seien ein Paar, was vom Management der Künstler weder bestätigt noch dementiert wurde. Ein kluger Schachzug, alles offen zu halten. So blieb man beim Publikum im Gespräch. Stella hatte auf dem Schirm, dass Pearl und Cook noch keinem Medienvertreter einen Blick in ihre Privatsphäre gestattet hatten.

      »Seit wann begnügen wir uns mit simplen Homestorys?«, hakte СКАЧАТЬ