Frozen Hearts: Arctic Wild. Annabeth Albert
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Название: Frozen Hearts: Arctic Wild

Автор: Annabeth Albert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Frozen Hearts

isbn: 9783958238206

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СКАЧАТЬ sie den Flug überlebt hatten. Was sie sicherlich tun würden.

      Die Stimme seiner Mutter erklang in seinem Kopf und warnte ihn, nicht den Teufel an die Wand zu malen. Sie hatte ihn gelehrt, pragmatisch zu sein, sich nicht an negativen Emotionen festzuhalten, und er versuchte, diesem Rat zu folgen, während er einige Male tief durchatmete. Gott wusste, sie würde jetzt über ihn lachen und den Kopf schütteln, wie sie es immer getan hatte. Heute Morgen war er überhaupt nicht pragmatisch gewesen – und da alle angenommen hatten, dass er sich elend fühlen würde, war es ihm leichtgefallen, der düsteren Laune nachzugeben und genau das zu tun. Aber nicht länger. Er hatte sich an die Spitze seiner Berufsgruppe gekämpft, bis er Amelia so viel mehr geben konnte, als seine eigenen Eltern es gekonnt hatten. Er konnte auch einen kurzen Flug durchstehen, egal, wie klapprig die Maschine war.

      Obwohl er sich all das sagte, war da trotzdem ein Flattern in seinem Magen, als sie sich vom Dock entfernten und in die Schlange der Flugzeuge einreihten, die darauf warteten, über die flache Oberfläche des Sees zu rasen. Und selbst das Gefühl, langsam über das Wasser zu fahren, war anders als auf Asphalt – holpriger und weniger vorhersehbar.

      »Es geht los.« Tobys Stimme erklang in seinem Ohr und als sie beschleunigten, drückte Reuben die Arme auf die Armstützen, als könnte das helfen. Das Dröhnen des Flugzeugs war so viel lauter, als er erwartet hatte.

      Dann gab es einen Ruck, das Flugzeug neigte sich nach oben und als sie abhoben, blieb ein guter Teil von Reubens Beherrschung zurück. In so einer kleinen Maschine fühlte sich der Abflug so viel… persönlicher an – nur er und der Pilot und dünnes Metall, das sie vom Himmel trennte. Seine Atmung ging schneller und seine Finger gruben sich in das unnachgiebige Plastik. In diesem Moment hätte er eine Menge für die Ablenkung seiner Arbeit gegeben, denn das Verlangen, wieder auf vertrautem Boden zu stehen, war überwältigend. Überleben. Er musste nur diese Woche überleben, einen Weg zurück zu seinem pragmatischen Kern finden, dann konnte er wieder der Mensch sein, den er kannte, nicht dieses nervöse Wrack, das die Augen zugekniffen hatte und bereits die Landung herbeisehnte.

      ***

      Hm. Toby hatte nicht erwartet, dass der kühle, ruhige und beherrschte Geschäftsmann ein nervöser Flieger war, aber bei seinem letzten Blick auf Reuben vor dem Abflug hatte er deutlich unbehaglich ausgesehen – steife Haltung, blasses Gesicht, verschlossener Ausdruck. Normalerweise würde Toby versuchen, ihn zu beruhigen, aber Reuben hatte deutlich gemacht, dass er nichts für lockeres Geplauder übrighatte. Stattdessen musste Toby hoffen, dass der blaue Himmel und seine üblichen Erläuterungen über die Landschaft, über die sie auf dem Weg zur Hütte auf der Insel bei Seward hinwegflogen, die sehr ängstliche Ausstrahlung hinter ihm lindern würden.

      Er selbst konnte sich nicht erinnern, ob er jemals etwas anderes als Begeisterung beim Fliegen verspürt hatte. Selbst bei schlechtem Wetter vertraute er auf seine Fähigkeiten und sein Flugzeug. Und bei gutem Wetter wie diesem gab es wenig im Leben, das ihm größere Freude bereitete, als in der Luft zu sein und sein geliebtes Land unter sich zu haben – in dem der Frühling endlich angekommen war und der wahre Sommer nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Hier oben konnte er sich wahrhaft entspannen, sich öffnen und einfach nur sein. Seine Erläuterungen über den Cook Inlet und Turnagain Arm hatte er schon unzählige Male abgegeben, sodass sie seine Freude am Fliegen nicht dämpften, auch als Reuben weiterhin schwieg.

      »Funktioniert das Headset?«, fragte er, als sie Teile des Chugach State Park und National Forest überflogen, was ihnen eine spektakuläre Aussicht auf den Prince William Sound in der Ferne hinter Whittier bescherte. »Irgendwelche Fragen für mich?«

      »Ja, ich kann dich wunderbar hören. Keine Fragen.« Die Anspannung in Reubens Stimme war unmissverständlich.

      »Unter deinem Sitz gibt es eine Tüte für Luftkrankheit, falls dir übel ist. Ich gehe jetzt runter und gebe dir einen hübschen Blick auf Esther Island, bevor wir uns Richtung Seward wenden.«

      »Mir ist nicht übel.« Jetzt klang Reuben gereizt, was vermutlich besser war als kaum beherrschte Panik.

      »Gut. Also, wir landen auf einem See nahe Seward und legen direkt neben einer kleinen Hütte an, die die besten Brötchen mit Wurstsoße in Alaska serviert.« Er hatte so eine Ahnung, dass Reuben sich mehr auf die Landung und festen Boden freute als auf das Essen, aber solange er nicht zugab, dass er sich schlecht fühlte, hatte Toby keine andere Wahl, als seinem Skript zu folgen. »Die werden dich von den Socken hauen, aber es gibt eine große Auswahl.«

      »Von den Socken hauen, hm?« Reuben stieß ein vielversprechendes, wenn auch zittriges Lachen aus. »Klingt interessant.«

      »Wir ziehen zuerst Kreise, um die Landung einzuleiten, und gleiten dann auf dem Wasser zur Hütte hinüber. Bleib angeschnallt, bis ich die Luken öffne, okay?«

      Er legte eine seiner besten Landungen auf dem See hin, streifte kaum die Wasseroberfläche und holperte nicht zu hart. Als sie landeten, ruckte es kaum, trotzdem hörte er einen unterdrückten Fluch von Reuben.

      »Wie wäre es mit einem Spaziergang, bevor wir essen?«, fragte Toby, nachdem er das Flugzeug gesichert und die Luken geöffnet hatte. Erfahrungen mit anderen Reisenden hatten ihm gezeigt, dass frische Luft erholsamer wirkte als seine Gesellschaft oder Unterhaltung.

      »Na gut.« Reubens Ausdruck war resolut, als er ausstieg, sein Mund zu einer schmalen, entschlossenen Linie zusammengepresst und sein Blick hart.

      »Hey, ich meine nur einen leichten Spaziergang am Ufer entlang, keine Wanderung auf den Denali. Oder einen Frosch-Ess-Wettbewerb.« Den letzten Teil fügte er nur hinzu, um zu sehen, ob er Reuben ein Lächeln entlocken konnte – wie sich herausstellte, konnte er das nicht. Na gut. »Hör mal, ich bin einfach offen mit dir. Du hast den Flug gehasst, oder? Und die Vorstellung, die Gegend zu erkunden, fühlt sich wie eine weitere Bürde an?«

      »Ich habe ihn nicht gehasst.« Reuben reagierte empört und nahm die Schultern zurück, um seine überlegene Größe zu betonen. »Schließlich ist diese ganze Reise außerhalb meiner Komfortzone.«

      »Genau.« Toby schenkte ihm ein hoffentlich ermutigendes Lächeln. »Also, was ich sagen will, ist, dass diese paar Tage für dich sind. Du willst zurückgehen und dich mit deiner Arbeit im Hotel verschanzen? Ich werde niemandem außer meiner Chefin verraten, dass du nur diesen einen Flug gemacht hast. Oder ziehst du eine Reise über Land vor? Solche bieten wir auch an. Um ehrlich zu sein, die Flugreisen sind der teure Luxusservice unseres Unternehmens. Fotografie- und Wanderreisen veranstalten wir vor allem per Kleinbus. Wenn du über Land reisen willst, könnte Annie für dich sicher etwas am Preis ändern.«

      Toby war ehrlich – zwar liebte er das Fliegen, aber Reubens Komfort war ihm wichtig und sie konnten per Fahrzeug mehr als genug erkunden. Das bedeutete vielleicht, dass er den Zeitplan und die Unterkünfte ein wenig anpassen musste, aber er hatte lieber einen glücklichen Kunden als ein paar beschissene Tage für sie beide.

      »Ich brauche keine Sonderbehandlung.« Reuben schürzte die Lippen, aus seinen Augen blitzte Ärger. Toby war nicht sicher, welche Art Anwalt Reuben war, aber Mann, er wäre verdammt einschüchternd im Gerichtssaal, wenn er finster blickend auf und ab ging, bereit, alle seine Gegner allein mit seinem Blick zu Asche zu verbrennen. »Was auch immer Craig und deine Chefin für den Ablauf ausgearbeitet haben, ist schon in Ordnung. An die Flüge werde ich mich sicher gewöhnen.«

      »Das wirst du.« Toby widerstand dem Drang, ihm auf die Schulter zu klopfen, um ihn noch mehr zu beruhigen. »Aber ich will nicht, dass du es nur erträgst. Das hier soll Spaß machen, wenn wir also noch irgendetwas tun können, damit du eine gute Zeit hast, dann sag einfach Bescheid.«

      »Mache ich.« Reuben СКАЧАТЬ