Frozen Hearts: Arctic Wild. Annabeth Albert
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Название: Frozen Hearts: Arctic Wild

Автор: Annabeth Albert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Frozen Hearts

isbn: 9783958238206

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СКАЧАТЬ nichts«, gestand er die Wahrheit. »Ich habe die Touristen hinter mir warten lassen und wir haben dem Bären Platz gegeben, bis er davongetappt ist. Bären reizt man besser nicht. Wir hatten einen verspäteten Abflug, aber ich habe die Zeit in der Luft wieder wettgemacht und alle konnten ihren Heimflug noch erreichen.«

      Und sie hatten gutes Trinkgeld gegeben und sich darüber gefreut, so ein aufregendes Abenteuer und haarscharfen Kontakt mit der Natur gehabt zu haben, von dem sie ihren Freunden erzählen konnten. Es war ein langweiliges, vorhersehbares Ende, aber wenn er die Wahl hatte, hielt Toby lieber den Kunden am Leben, anstatt einen Moment des Ruhms zu erhaschen. Natürlich war er verdammt gut darin, diese Momente des Heldentums hinzuzufügen, wenn er jemanden abschleppte oder eine Gruppe eine gute Geschichte hören wollte. Aber Reuben musste nicht alle seine Tricks kennen.

      »Ich verstehe.« Auch darüber hob Reuben eine gezupfte Braue und seine zusammengekniffenen Augen verrieten, dass er wusste, dass Toby für sein vorheriges Publikum ein anderes Ende im Sinn gehabt hatte, aber er sagte nichts dazu, sondern sprach in lässigerem Ton weiter. »Ich habe nichts dagegen, der örtlichen Fauna ihren Raum zu lassen. Bin kein großer Fan von Tieren.«

      »Von allen Tieren? Keine Haustiere?«

      »Nein.« Er zuckte mit den Schultern, was ihre Breite betonte und wie sich der Stoff des teuren Anzugs um sie schmiegte. »Hatte eigentlich nie die Zeit oder das Bedürfnis dafür.«

      »Das ist zu schade.« Plötzlich sah Toby Reuben mit einer großen, alten Promenadenmischung vor sich, die alles mit Schlamm einsaute. Jepp. Dieses Bild passte überhaupt nicht zu diesem kultivierten Mann. Und warum das Toby ein wenig traurig stimmte, konnte er nicht genau sagen. Reuben trug keinen Ehering und die Vorstellung, dass er jeden Abend allein in ein stilles Haus zurückkam, gefiel ihm gar nicht. Toby selbst brauchte ein wenig Chaos, um sich richtig zu Hause zu fühlen.

      »Ich sollte mich wirklich daran machen, meine Nachrichten zu checken und zu sehen, welche ich schnell beantworten muss.« Reuben stand auf und nachdem sie vereinbart hatten, sich am nächsten Morgen an der Rezeption zu treffen, entließ Toby ihn mit den E-Mails als Ausrede auf sein Zimmer. Allerdings hoffte er aufrichtig, dass der Kerl schlafen würde. Morgen würde ein langer Tag werden und ein mürrischer, müder Anwalt, der jetzt schon aussah, als wäre er lieber an jedem anderen Ort, würde Toby den Job nur noch erschweren. Und ohne die anderen beiden zahlenden Kunden musste Toby sich dieses Trinkgeld am Ende unbedingt verdienen, um den möglichen Einkommensverlust auszugleichen, falls Annie Reubens Freunden ihr Geld doch zurückgeben musste. Es könnte zwar eine lange Woche werden, aber Toby würde es irgendwie schaffen, Reuben für sich zu gewinnen, und ihn dazu bringen, Spaß zu haben. Er hatte schon weit größere Herausforderungen als einen kratzbürstigen Anwalt gemeistert.

      Kapitel 2

      Reuben war den Großteil seines Lebens ein Morgenmensch gewesen, also war er trotz der Zeitverschiebung, die seinen Schlaf störte, zur vereinbarten Zeit auf den Beinen und bereit, sich mit seinem Reiseführer zu treffen. Seinem viel zu jungen und viel zu redseligen Reiseführer. Sein Wunsch nach jemand Schweigsamem war eines schnellen und brutalen Todes gestorben, sobald er Toby getroffen hatte – einen Kerl, der sich mit seinem schnellen Mundwerk und der lässigen, humorvollen Art offensichtlich als Charmeur präsentierte.

      Seine Augen erzählten allerdings eine andere Geschichte: dunkelbraun und mit emotionaler Tiefe, die Reuben normalerweise mit Leuten assoziierte, die doppelt so alt waren wie er, und die man nur von einer Menge Lebenserfahrung bekam. Der Kontrast zwischen seinen intensiven Augen und dem lässigen Auftreten faszinierte Reuben weit mehr, als er sollte. Er hatte mit Dan seine Lektion gelernt – jüngere Männer bedeuteten Ärger, den er nicht gebrauchen konnte, und Craigs Ermutigung, mit dem Reiseführer zu plaudern, konnte in diesem Fall kaum noch gelten. Reuben würde ohnehin nicht viel mit dem Kerl gemeinsam haben und nachdem er beobachtet hatte, wie Toby schamlos mit der jungen Touristin in der Bar geflirtet hatte, konnte er mit großer Sicherheit voraussagen, dass der Kerl hetero war.

      Nein, er konzentrierte sich besser darauf, die Woche durchzustehen, und nutzte die Chance, die Dokumente zu lesen, die er bisher vor sich hergeschoben hatte. Zu diesem Zweck packte er sein Handy noch nicht ein, damit er in der Hotellobby ein letztes Mal seine E-Mails checken konnte, während er auf den Reiseführer wartete. Aber Toby überraschte ihn, denn er war bereits mit zwei Kaffeebechern in Händen in der Lobby. Er hielt Reuben einen hin, auf dessen Deckel Päckchen für Milch und Süßungsmittel balanciert wurden.

      »Morgen. Du hast Kaffee erwähnt, aber ich war nicht sicher, wie du ihn trinkst.« Tobys Grinsen war viel zu breit für die frühe Stunde. Seine dunklen Haare waren feucht, als hätte er sich unter der Dusche beeilt, und er trug ein weiteres Polohemd mit dem Logo des Unternehmens, für das er arbeitete – gestern Abend ein marineblaues, heute ein rotoranges. Er war wahrscheinlich um die dreißig, also kein Junge mehr, aber Reuben fühlte sich trotzdem etwas schuldig, als er bewunderte, wie sich das Hemd über seinen breiten Schultern und um den schlanken Oberkörper spannte.

      »Danke.« Reuben nahm den Kaffee entgegen, fügte ein Päckchen Zucker hinzu und warf das mit Milch in den nächsten Mülleimer. Er versuchte, nicht zu frustriert über die verlorene Zeit für seine E-Mails zu sein, und steckte sein Handy ein. Vor den Eingangstüren begrüßte sie ein heller Morgen. »Wow. Ich bin die frühe Morgendämmerung noch nicht gewohnt.«

      »Oh ja. Die Sonne ist heute um halb fünf herum aufgegangen und am Abend wird es bis elf oder so hell bleiben. Das ist ein Grund, warum wir so früh aufbrechen – wenn wir schon Sonne haben, können wir sie ebenso gut ausnutzen.« Toby führte ihn zu einem der Kleinbusse des Hotels. »Wir nehmen das Shuttle zum Flughafen, dann fliegen wir mit meinem Wasserflugzeug los. Das heutige Programm sieht vor, dass wir mit mehreren malerischen Stopps für dich über die Kenai-Halbinsel fliegen – die Gegend, in der unser Unternehmen ansässig ist – und dann in einer Hütte nahe dem Katmai-Nationalpark übernachten. Die Chancen stehen gut, dass wir Bären und andere Wildtiere sehen, also achte darauf, dass du deine Kamera bereithältst und alle Akkus aufgeladen sind.«

      »Ich hab keine mitgebracht«, gestand Reuben, während sie darauf warteten, dass der Fahrer ihr Gepäck verstaute.

      Toby runzelte die Stirn und sah aus, als wollte er etwas sagen. Dann schluckte er, seine Miene wurde neutraler und sein Ton fröhlich. »Na ja, dann hoffe ich, dein Handy hat eine gute Akkulaufzeit. Es gibt eine Menge Aussichten, die du bestimmt fotografieren willst.«

      »Ich bin kein großer Fan von Fotos.« Es gefiel ihm nicht, wie mürrisch er wirkte, aber er machte nun einmal nicht viel Sightseeing und Touristenkram, nicht einmal auf Geschäftsreisen.

      Toby und er waren nicht die Einzigen im Shuttle und mussten getrennt sitzen, was ihm die Gelegenheit gab, endlich auf sein Handy zu blicken. Im Büro wussten sie, dass er nicht erreichbar sein würde, aber er hatte noch mehrere wichtige E-Mails zu beantworten und war damit fast fertig, als sein Handy vibrierte. Normalerweise würde er nicht so unhöflich sein, das Gespräch auf engem Raum wie in einem Flugzeug oder einem Bus anzunehmen, aber es war Natalie. Wenn es ein Problem mit Amelia oder irgendetwas anderes Wichtiges gab, musste er das jetzt wissen, nicht in ein paar Tagen.

      »Ja?« Er hielt wenigstens die Stimme gesenkt. »Ich bin gerade in einem Shuttle—«

      »Ich mache es kurz.« Wie immer klang Natalie so knapp und präzise wie die maßgeschneiderten Arbeitskostüme, die sie trug. »Ich weiß, dass du in Alaska bist. Allein. Leticia hat es mir erzählt. Du musst das nicht tun, weißt du. Du bist nicht gerade ein Outdoor-Typ. Niemand würde es dir übel nehmen, wenn du nach Hause kommst.«

      Warum schien ihm die ganze Welt mitteilen zu wollen, dass er dieser Erfahrung nicht gewachsen war? Ja, sogar der Fremdenführer hatte skeptisch gewirkt. All diese Erwartungen brachten СКАЧАТЬ