Название: LustFolter | Erotischer Roman
Автор: Sharon York
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862774029
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Adam bot ihr an zu helfen. Trotzig sah sie noch einmal in seine grünen Augen, dann band sie sich den Sichtschutz allein um das Gesicht. Wenigstens diesen kleinen Sieg wollte sie ihm nicht gönnen. Die Tür wurde aufgerissen und frische, klare Abendluft drang in Lauras Nase. Sie hatte sich geschworen, jedes Detail der Entführer in ihre Erinnerung einzubrennen, so blieb ihr auch der blumige Lavendelduft nicht verborgen.
Kurz zuckte sie zusammen, als Adam ihre Hand nahm. »Lassen Sie sich helfen, Laura. Ich möchte nicht, dass Sie stürzen.«
Wie fürsorglich, du Idiot, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die weichen Hände des Mannes berührte. Ihre Schuhe erreichten knirschenden Boden. Kies, wie Laura vermutete. Mit leichter Dominanz wurde sie geführt, erreichte schließlich festeren Boden, bis sie in einem Gebäude zu sein schien. Der leichte Windhauch war verschwunden und auch der Lavendelduft wich einer herberen Note. An den Schritten konnte sie erkennen, dass lediglich Adam sie führte, die anderen beiden waren nicht auszumachen.
»Sie können die Augenbinde nun abnehmen«, sagte Adam ruhig.
Laura brauchte nicht lange, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, fiel eine Stahltür hinter ihr ins Schloss. Sie musste in einem Fabrikgebäude sein, das sorgsam restauriert worden war. In ihrer Panik hatte sie sich ein dunkles Verlies vorgestellt, mit Ketten und Peitschen. Dieser Raum glich jedoch eher einem Hotelzimmer. Das Bemerkenswerteste in dieser Umgebung war eine junge Frau, die im schwarzen Blazer am Tisch lehnte und sie interessiert musterte.
»Willkommen!«, sagte sie.
Hatte Laura sich da gerade verhört? Ohne es wirklich zu wollen, rutschte ihr ein unsicheres »Dankeschön« über die Lippen.
Die junge Frau kam auf sie zu und schüttelte ihre Hand wie bei einem Vorstellungsgespräch. »Laura, richtig? Ich muss zugeben, dass ich schon so viel von dir gehört habe. Ich war ganz gespannt, dich kennenzulernen.«
Erst wusste sie nicht, was sie darauf antworten sollte. Die Frau hatte dunkle Haare und trug einen modischen Kurzhaarschnitt. Ein Tattoo ragte an der rechten Seite ihrer Bluse an ihrem Hals hervor und wirkte neben dem Business-Outfit seltsam fehl am Platz. Das Zungenpiercing tat sein Übriges. Als würde man einen Punk in einen Anzug quetschen.
»Was wollen Sie von mir?«, fragte Laura diesmal mit festerer Stimme, als noch vor einigen Stunden bei Adam. Vielleicht war es die Anwesenheit einer Frau, die sie den Mut wiederfinden ließ.
Sie wiegte ihren Kopf nach allen Seiten und legte die Hände ineinander. »Adam besteht darauf, dass ich dir nichts sage. Er möchte dich gleich persönlich informieren.«
Die Frau redete ein wenig zu schnell, sie sprach mit dem gesamten Körper und schien generell sehr aufgedreht zu sein. Laura überlegte, ob sie die attraktive junge Dame einfach niederschlagen und einen Fluchtversuch starten sollte. Dann wurde ihr schmerzlich bewusst, dass die letzte Prügelei, in die sie verwickelt gewesen war, in der ersten Klasse der High-School mit irgendeiner Cheerleader-Tussi gewesen war. Und die hatte sie auch noch verloren. Sie verfluchte sich dafür, dass sie den Selbstverteidigungskurs immer auf die lange Bank geschoben hatte. Hier war nun Diplomatie gefragt.
»Und wenn Sie sagen, dass er mich informieren will, dann meinen Sie – foltern?«
Riesengroße, dunkle Augen starrten Laura an. »Oh Gott, nein«, schoss es aus der Frau hervor. »Nun ja, zumindest nicht so, wie du denkst. Adam ist mehr der Denker, musst du wissen. Ich bin übrigens seine rechte Hand, Charly.«
»Die Kurzform für Charlotte, nehme ich an?«
»Ja, aber so nennt mich keiner mehr. Also keine Angst, er will dich nur zum Abendessen einladen.«
Wie alt war dieses Mädchen? Vierundzwanzig oder noch jünger? Langsam brachen bei Laura alle Emotionen durch ... und sie machte etwas sehr Unkluges: »Bin ich hier in einem verdammten Irrenhaus gelandet? Sagen Sie einfach, wie viel Geld Sie wollen. Die Polizei sucht nach mir und wenn sie mich findet, dann können Sie den Rest ihres Lebens im Knast verbringen.« Laura ging einen Schritt auf die junge Frau zu. »Seien Sie nicht dumm. Ich merke doch, dass diese Typen Sie irgendwie unter Kontrolle haben.« Laura tat noch einen Schritt, dann legte sie ihre Hand auf Charlys Schulter. Lauras Stimme überschlug sich beinahe: »Helfen Sie mir hier raus und wir gehen gemeinsam zur Polizei. Wir können es beenden!«
Laura sah, wie die junge Frau nachdachte. Sekunden später hatte sie das Gefühl, als würde Charly ihren Vorschlag wirklich abwägen, doch sie schmiegte sich lediglich an sie. Selbst durch den Blazer konnte Laura ihren erhitzten Körper spüren. Charly hob die Hand, ihre Fingernägel strichen mit der Außenseite zärtlich über Lauras Wangen. Mit der anderen streichelte sie vorsichtig über ihre Seite. Das Bein berührte wie zufällig das von Laura, während sie ihr ein umwerfendes Lächeln schenkte. Laura konnte ein süßliches Parfüm ausmachen. Obwohl sie es nicht wollte, bemerkte sie, wie ihr Herz schneller zu pochen begann. Charlys Finger strichen langsam über ihren Hals, fanden sich in Lauras Dekolleté wieder. Ihr Blick war unschuldig, als sie mit einem Knopf an Lauras Bluse spielte. Zwischen all der Angst und der Wut entwickelte sich etwas, dass Laura nicht für möglich hielt. Es war ein Hauch von Erregung, der sich ausbreitete.
Sie hatte im College ein wenig mit anderen Mädchen Spaß gehabt und ja, es hatte ihr auch gefallen ...
Wenige Zentimeter vor ihren Lippen stoppte Charly, drehte sich zur Seite und berührte mit ihrer Wange Lauras Ohr. Ihre Stimme war ein Band aus Leidenschaft und so weich gesprochen, dass Laura ein Schauer über den Rücken lief.
»Die Wahrheit ist, ich liebe es, hier zu sein. Vielleicht wirst du auch irgendwann so empfinden.«
Mit einem Augenzwinkern drehte sie sich um und ging zur Tür. Sie klopfte zwei Mal, sofort wurde die Stahltür aufgezogen. Noch im Türrahmen wandte sie sich an Laura: »Schau dich um, im Kleiderschrank habe ich ein paar Klamotten für dich hinterlegt. Ich hoffe, dass ich deinen Geschmack getroffen habe. Ansonsten ruh dich aus, ich werde dich in einer Stunde abholen.«
Kurz konnte sie die Silhouette eines Mannes ausmachen und erneut fielen ihr die Tattoos des Hünen auf. Plötzlich erinnerte sie sich! Sie hatte sie gestern gesehen, als sich der Fahrer des Lieferwagens halbherzig entschuldigte. Laura war sich sicher, die Entführer mussten sie beobachtet haben und irgendetwas sagte ihr, dass das schon länger so ging ...
Schließlich wurde die Tür zugezogen und sie war allein. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie in der ersten einsamen Minute zu weinen beginnen würde. Doch sie atmete tief durch, ermahnte sich zur Ruhe und begutachtete ihr Verlies, das so gar nicht wie eins aussehen wollte.
Als erstes inspizierte sie den Kleiderschrank. Tatsächlich hingen auf den Kleiderbügeln tolle Outfits. Einige klassisch, ein paar Sommerkleider, fast alle ihr Geschmack. Etwas weiter oben konnte sie einfache Jeans und Tops ausmachen, dazu Unterwäsche in allen Variationen und Formen. In den Schubladen unten standen Sportschuhe und stilvolle Pumps. Jegliche Kleidung war neu, wie zum Beweis hatte Charly die Preisschilder an den Klamotten gelassen. Als sie den Wert überschlug, kam sie auf fast 3000 Dollar. Nicht schlecht, für eine kriminelle Organisation. Gleichzeitig hieß das, dass Charly in vielen verschiedenen Läden gewesen sein musste, um diesen Kleiderschrank zu füllen. Videokameras und Aufzeichnungen würden ihr Übriges tun, um sie zu überführen. Der Gedanke schenkte Laura neue Hoffnung.
Als nächstes nahm sie sich das angrenzende Badezimmer vor. Es war zwar klein, aber sehr sauber. Als hätte man es allein für diesen Anlass einbauen lassen. Bei den Hygieneartikeln СКАЧАТЬ