EscortLady | Erotischer Roman (Erotik, Erotikroman, Erotik ab 18 unzensiert, sinnlich und heiß). Clarissa Thomas
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Читать онлайн книгу EscortLady | Erotischer Roman (Erotik, Erotikroman, Erotik ab 18 unzensiert, sinnlich und heiß) - Clarissa Thomas страница 8

СКАЧАТЬ anschließend fuhren wir in seinem Sportwagen zu ihm.«

      Emma schlug mir im Spaß auf den Oberarm.

      »Wusste ich’s doch! In dir steckt eine Tigerin, meine Liebe. Du kannst ja ein richtiges Luder sein, wenn du willst. Und, wirst du ihn wiedersehen?«

      »Nein. Das war eine einmalige Sache. Einmalig mit ihm, meine ich.«

      Nun kannte die Begeisterung meiner Freundin kein Halten mehr. »Meine Güte, das wird ja immer besser! Stark die Macht in dir ist, junge Mitbewohnerin«, sagte sie und schloss mich über den Tisch hinweg in ihre Arme, wobei wir fast unsere Tassen umgeschüttet hätten.

      »Vielleicht kommen wir jetzt wieder zu dir, Emma. Immerhin hast du einen Mann verführt, der dein Vater sein könnte.«

      »Aber ich bitte dich ... Das ist ganz normal. Reifere Männer und junge Frauen, die ziehen einander an wie ... wie ... mir fällt gerade kein passender Vergleich ein.«

      »Wie Magnete?«

      »Ja, wie Magnete. Und diese Verbindung kann für beide sehr ... aufregend sein.«

      Bei diesen Worten gab sich Emma ihren Erinnerungen hin, mit verklärtem Blick starrte sie in ihren Tee, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. So ungern, wie ich ihre glückliche Versenkung unterbrechen wollte, musste ich diesen einen Punkt doch ansprechen.

      »Fühlt sich das nicht falsch an, mit einem verheirateten Mann zu schlafen?«

      Emma wiederholte meine Frage und ahmte dabei meine Stimme nach.

      »Die Ehe ist nicht mehr das, was sie einmal war. Vielleicht war sie auch nie so, wie sie sein sollte. Ich meine: Jahrzehnte lang immer nur mit dem gleichen Menschen ins Bett zu gehen, das hält doch niemand aus ... Man will doch Abwechslung. Außerdem haben gestandene Männer den Vorteil, dass sie im Vergleich zu irgendwelchen unreifen Jünglingen äußerst spendabel sind. Ein gutes Essen oder ein schickes Kleid sind fast immer drin, wenn du es richtig angehst.«

      Ich konnte mir den Unterton moralischer Entrüstung nicht ganz verkneifen. »Das klingt für mich nach Prostitution.«

      Emma versuchte sich in einem beleidigten Gesichtsausdruck. »Nein, ganz und gar nicht ... Sieh nur, letztens hatte ich ein Treffen mit einem echten Gentleman. Als wir bei unserem Gang durch die Stadt am Schaufenster eines Schuhladens vorbeikamen, entdeckte ich ein wundervolles Paar Pumps. Und – was soll ich sagen? Mein Begleiter hat sie mir sofort gekauft. Für ihn hat sich dieses Geschäft übrigens auch gelohnt ... Ich weiß nicht warum, aber die meisten Männer stehen darauf, wenn Frauen die Schuhe beim Sex anlassen.«

      Ich ließ mich zu einem kindischen Wettbewerb verleiten und gab damit an, welche Summe mir John angeboten hatte – und wie ich, erhaben über jeden Zweifel, nur meinen Anteil für das Taxi abzweigte.

      »Wo ist das Problem? Du hättest ruhig das komplette Taschengeld von ihm annehmen sollen. In den Wirtschaftswissenschaften nennen Sie das eine Doppelsieg-Strategie, glaube ich.«

      »Eine Doppelsieg-Strategie?«

      »Ja, wenn alle Beteiligten einen Gewinn davon haben. Lust gegen Geld ist doch ein äußerst vorteilhaftes Geschäft, gerade für so eine unvermögende Studentin wie dich.«

      »Womit wir wieder bei der Prostitution wären«, entgegnete ich ernüchtert.

      »Das ist so ein Kampfbegriff für dich, oder? Prostitution hier, Prostitution da. Nenn es wie du willst, ich finde es nur fair, wenn erfolgreiche Männer für ein bisschen Zuneigung junge Frauen unterstützen. So stellen wir die Harmonie des Universums wieder her.«

      Ich verkniff mir die Frage, wie genau die Harmonie des Universums damit zusammenhängen sollte, dass sich ein Mann gegen Bezahlung mit einer Frau vergnügte – stattdessen überließ ich mich der hypnotischen Wirkung, die Emmas Worte auf mich hatten.

      Es war einfach zu reizvoll. Die Vorstellung, Einkäufe nicht mehr mit Pfandbons bestreiten zu müssen. In Restaurants essen gehen zu können, statt dort für einen Hungerlohn zu arbeiten. Vielleicht sogar in einen Stadtteil zu ziehen, der nicht hauptsächlich für seine erschreckend hohe Quote an Gewaltverbrechen populär war.

      ***

      Ohne irgendwelche Einwände gelten zu lassen, schleppte mich Emma gleich am nächsten Wochenende zu einem Double­-Date, wie sie es nannte. Ich hatte mir vorgenommen, meine neugewonnene Freiheit ruhig angehen zu lassen, aber meine Freundin schien zu befürchten, dass ich ohne ihre fachkundige Anleitung gleich wieder in mein altes, vielleicht wirklich etwas langweiliges Leben zurückfallen würde.

      Wir besuchten das »Kollateral«, eine Bar, so sehr Mainstream, dass sie fast schon wieder alternativ zu nennen war. Die Wände zierten Zeitungsartikel aus den letzten drei Jahrzehnten, im Hintergrund wurde unaufdringlicher Soul gespielt.

      Zunächst machten wir es uns an der Theke bequem, ließen unsere Blicke wie zufällig durch den Raum kreisen und erkundeten das Gelände. Emma konnte wirklich einen militärischen Sprachstil anschlagen, wenn die Situation es erforderte. Ziele wurden ausgemacht und anvisiert, taktisch wichtige Gebiete erobert, Stellungen gehalten – an ihr war eindeutig ein Offizier verlorengegangen.

      Lange dauerte es nicht, bis sie auf zwei Herren zeigte, die es sich in der hinteren Ecke gemütlich gemacht hatten.

      »Was hältst du von denen?«

      Der erste schien knapp unter fünfzig zu sein, war würdevoll ergraut, hatte einen Old Fashioned vor sich stehen und artikulierte mit großen Gesten. Sein Gegenüber wirkte eher still und in sich gekehrt, als wäre alles Wichtige längst gesagt worden. Mit seinem vollen dunklen Haar schätzte ich ihn auf knapp dreißig.

      »Du nimmst den Jüngeren, ich den Älteren, ja?«, bestimmte Emma und war schon auf dem Weg zu den beiden, mich an der Hand mit sich ziehend, bevor ich auch nur an Widerstand denken konnte.

      »Dürfen wir uns zu Ihnen setzen?«, fragte Emma die beiden. Die Verwunderung stand ihnen ins Gesicht geschrieben, doch schnell fasste sich Old Fashioned und erhob sich sogar, um meiner Freundin und mir die Stühle anzubieten. In gewisser Hinsicht konnte ich ihre Vorliebe für Gentleman der alten Schule verstehen, aber mich reizte sein stiller Sitznachbar wesentlich mehr. Dieser war inzwischen dazu übergegangen, mich etwas schüchtern von der Seite zu mustern, was mich darin bestätigte, dass mein Interesse nicht einseitig war.

      »An der Bar gibt es leider nur langweilige Gesprächspartner, weshalb wir nun bei euch unser Glück versuchen.«

      Emma verstand es wirklich, das Eis zu brechen.

      »Wir führten gerade eine Unterhaltung über zeitgenössische Malerei. Mein junger Freund hier«, Old Fashioned zeigte auf sein Gegenüber, »er meinte, dass Bilder aktueller Künstler uns sehr viel mitzuteilen hätten. Ich halte diese unverständlichen Kritzeleien hingegen nur für eine gute Wertanlage ...«

      »Sie sind im Kunsthandel tätig?«, schaltete ich mich dazwischen und versuchte, den Jüngeren der beiden durch einen intensiven Blickkontakt zu ermuntern, sich an dem Gespräch zu beteiligen, doch er blieb still. Wieder ergriff Old Fashioned die Initiative und übernahm die Vorstellung.

      »Ich bin Henry, das ist Ethan.«

      »Sehr schön. Emma und Olivia«, entgegnete meine Freundin und fuhr mit einem Augenzwinkern fort: »Uns gibt es nur im Doppelpack.«

      Es СКАЧАТЬ