Butler Parker 185 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 185 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740962449

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СКАЧАТЬ hatte.

      Longless stöhnte auf und befand sich Bruchteile von Sekunden später auf den Armen von Cleveland, der ihn völlig überrascht ansah, um ihn dann allerdings gnadenlos zu Boden fallen zu lassen.

      »Wenn wir das hinter uns haben, brauch ich ’nen Psychiater«, sagte Cleveland dann und hätte um ein Haar aufgeschluchzt.

      *

      »Ihr Zimmer, Sir«, sagte Mrs. Bannister, »ich wünsche eine gute Nacht!«

      »Ihr Wort in Gottes Ohr«, meinte Rander lächelnd, »wo haben Sie Mister Parker untergebracht?«

      »Dort, Sir!« Mrs. Bannister zeigte auf die Tür, die den langen, düsteren Korridor nach hinten abgrenzte. Mrs. Bannister, eine große, hagere, unheimlich aussehende Gestalt in schwarzer Kleidung, hielt einen Kerzenleuchter in der Hand, deren Flammen im Lufthauch zitterten und schwankten.

      Das Gesicht der Hausbesorgerin schien aus Holz geschnitzt. Die Zeit, vielleicht auch die Sorge um ihren Sohn Bennie hatte tiefe Falten eingegraben. Diese Frau mußte viel erlebt haben.

      »Einen Augenblick noch, Misses Bannister«, stoppte Rander die Frau, die jetzt Weggehen wollte, »gibt es hier oben kein elektrisches Licht?«

      »Nur im Erdgeschoß«, war die Antwort, »aber auch dort nur hin und wieder. Die Zuleitung zum Schloß funktioniert oft nicht.«

      »Im Gegensatz zum Schloßgespenst, Madam?« schaltete Josuah Parker sich ein. »Darf man fragen, ob Sie bereits den Vorzug hatten, dieses Gespenst zu sehen?«

      »Die Sünden der Väter werden sich an ihren Kindern rächen«, orakelte Mrs. Bannister abweisend, wandte Rander und Parker den Rücken zu und marschierte stramm und noch steifer als Parker zurück zur Galerie.

      »Misses Bannister!« rief Rander ihr nach. Sie blieb stehen und sah sich um. Sie hatte den Kerzenleuchter auf einer Truhe im Korridor zurückgelassen. Das Licht schuf auf diesem faltigen und knochigen Gesicht unheimliche Schatten und Muster.

      »Sie redeten gerade von Kindern, Misses Bannister. Wo steckt eigentlich Ihr Sohn Bennie?«

      »Er lebt in seiner eigenen Welt«, gab sie zurück.

      »Das Musterbeispiel einer präzisen Antwort«, stellte Rander ironisch fest, »vielen Dank. Misses Bannister! Sorgen Sie dafür, daß er diese eigene Welt nicht unnötig verläßt, sonst könnte es Ärger geben!«

      Mrs. Bannister musterte den Anwalt mit einem kalten, fast abschätzenden Blick. Dann war der Butler an der Reihe, der diesen Blick ebenso erwiderte. Sofort drehte sich die unheimliche Dame um und ging endgültig.

      »Kommen Sie, Parker«, sagte Rander, »für eine Zigarettenlänge sollten wir uns noch unterhalten. Diese Dame muß ich erst verdauen!«

      Parker drückte die Tür zu Mike Randers Zimmer auf.

      Sie befanden sich in einem großen und hohen Raum, dessen Wände aus dicken Bruchsteinquadern gebildet wurden. Es gab ein riesiges Baldachin-Bett, in dem eine halbe Kompanie Platz gehabt hätte, einen wuchtigen, reich verzierten Schrank, einige Truhen und Teppiche. Es gab vor allen Dingen auch hier die obligaten antiken Waffen an den Wänden. Licht spendeten zwei Leuchter mit je sechs dicken Wachskerzen.

      »In einer stillen Gruft kann’s kaum gemütlicher sein«, sagte Rander, als sein Butler die Tür schloß.

      »Bei Tag muß die Aussicht auf das Hochmoor ungemein reizvoll sein«, stellte Parker fest, der eines der beiden gotischen Fenster öffnete. Er beugte sich etwas vor, um die Hauswand betrachten zu können.

      Etwa einen Meter unterhalb der Fenster gab es ein schmales Band, auf dem sich zur Not stehen ließ. Dieses Reliefband zog sich über die ganze Hauswand und verband alle Fenster miteinander, eine Tatsache, die Parker sich beiläufig merkte.

      »Sehr solides Mauerwerk«, stellte der Butler als nächstes fest. Er pochte mit der Faust gegen die dicken Steinquader und schritt auf diese Art und Weise alle erreichbaren Wandpartien ab.

      »Suchen Sie vielleicht zufällig nach einem verborgenen Schatz?« erkundigte sich der Anwalt.

      »Schlösser dieser Art verfügen meist über Geheimgänge, Sir«, vermeldete Parker.

      »Wie schön daran zu denken, wenn man einschläft, Parker. Haben Sie was entdeckt?«

      »Diese Wände hier scheinen massiv zu sein, Sir.«

      »Schemen …«

      »Mit letzter Sicherheit läßt sich so etwas nicht feststellen, Sir, dazu müßte man Stichproben machen.«

      »Sie machen mich langsam, aber ganz sicher wahnsinnig.«

      »Oh, dies war auf keinen Fall meine Absicht, Sir.«

      »Reden wir lieber von dieser Gespenstergeschichte, Parker. Was halten Sie davon?«

      »Ein äußerst glücklicher Umstand, Sir, daß Sie Sir James in London trafen.«

      »Natürlich, Sie wittern wieder mal einen fulminanten Kriminalfall, nicht wahr?«

      »Dies, Sir, wird die nähere Zukunft lehren. Interessant in diesem Zusammenhang dürfte das sichtbare Spannungsverhältnis sein, das zwischen Sir James und Sir Arthur zu herrschen scheint.«

      »Schon peinlich deutlich, Parker. Die beiden Brüder mögen sich offensichtlich nicht.«

      »Wenn ich steigern darf, Sir, so würde ich sagen, sie hassen sich.«

      »Wahrscheinlich, Parker, aber das dürfte mit dem Schloßgespenst nichts zu tun haben. Glauben Sie wirklich, es würde sich die Nacht um die Ohren schlagen? Wir werden ein paar hübsche Tage hier auf Donovan-Castle haben und dann ergebnislos, aber ausgeruht zurück nach London fahren. Und ich habe nichts dagegen!«

      *

      Mike Rander hätte wahrscheinlich wesentlich anders gesprochen, wenn er in den langen, düsteren Korridor gesehen hätte. Und Parkers Vermutung, es müsse Geheimgänge geben, hätte sich als richtig herausgestellt.

      Solch ein Geheimgang existierte!

      Ein Stück Mauer neben einer Truhe schwenkte gerade unhörbar zur Seite und gab den Blick frei in einen engen Durchlaß. Aus dieser Geheimtür kam eine Gestalt, die an einen wirren Alptraum erinnerte. Sie war übergroß, trug einen weitfallenden, mittelalterlichen Radmantel, auf dem Blutspuren zu erkennen waren, und eine spitze Kapuze, wie sie von Henkern des Mittelalters bevorzugt wurden. Die Beine steckten in Stiefeln, die plump und übergroß wirkten.

      Die Krönung dieser Erscheinung aber war das schwere, übergroße Henkerbeil in den Armen. Die Gestalt hielt zielsicher auf jene Tür zu, hinter der sich Rander und Josuah Parker aufhielten.

      Die Bewegungen dieser Erscheinung waren drohend und wirkten unabänderlich. Sie waren wie das Schicksal, das sich nicht mehr ändern ließ.

      *

      »Zieh die Oberbetten ab«, sagte Cleveland entschlossen.

      »Jetzt schon? Wir haben die Laken ja noch nicht mal gebraucht«, wunderte sich Longless junior.

      »Bring СКАЧАТЬ