Butler Parker 123 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 123 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922153

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СКАЧАТЬ ich Ihnen zutraue, werde ich hübsch für mich behalten«, erwiderte Garron gereizt. »Aber Ihrer Gesundheit würde es sehr zuträglich sein, wenn sich die drei Postsäcke und die Holzkiste noch im Lauf der Nacht finden würden. Die Gangster kämen dann wohl nicht auf den Gedanken, sie müßten bei Ihnen suchen.«

      »So wollen wir dann gemeinsam hoffen, Sir«, lautete Parkers Antwort. »Mir scheint, daß da Dinge auf meine bescheidene Wenigkeit zukommen, die ich noch nicht in ihrer ganzen Tragweite abzuschätzen vermag.«

      »Klingt zwar sehr umständlich, trifft aber den Kern der Sache«, schloß Garron grimmig. »Zu Ihrem Begräbnis werde ich mit Sicherheit kommen. Ich bin ein höflicher Mensch.«

      *

      Butler Parker brauchte nicht lange zu warten, bis die erste Nachricht eintraf.

      Etwa eine halbe Stunde nach seinem Gespräch mit Chief-Inspektor Garron hatte er ein Erlebnis, das ihn ein wenig irritierte. Durch eines der geöffneten Fenster segelte plötzlich ein Gegenstand, der ziemlich unsanft gegen die Zimmerwand prallte und dann über den Boden kollerte.

      Eine Eierhandgranate!

      Butler Parker geriet keineswegs in Panik. Er hechtete nicht in Deckung und rannte aus dem Zimmer. Er blieb abwartend stehen und musterte den Fremdkörper, der sich im Wohnraum nicht besonders stilgerecht ausnahm. Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, daß es sich nur um eine Übungshandgranate handeln konnte. Er ging von der Tatsache aus, daß er für gewisse Leute viel zu wichtig war, als daß sie ihn hätten umbringen wollen.

      Parker hob die Eierhandgranate also auf und wog sie nachdenklich in der Hand. Dann ging er zum Fenster hinüber und schaute nach draußen. Zwischen den abgestellten Wagen der Gäste entdeckte er den Verwalter von Waldon Castle, einen gewissen James Halbom. Der Mann war groß, schlank und hielt sich straff wie ein Angehöriger der Armee. James Halbom sah gerade hoch, erkannte Parker und grüßte zurückhaltend.

      Parker erwiderte diesen Gruß durch ein gemessenes Kopfnicken und fragte sich gleichzeitig, ob James Halbom sich möglicherweise als Leichtathlet betätigt haben mochte. Stammte die Übungshandgranate aus seiner Hand? Hatte er sie durchs Fenster geworfen?

      Parker wurde abgelenkt.

      Er sah Chief-Inspektor Garron, der aus der Remise hinter dem Garagengebäude hervorkam. Parker mußte sich blitzschnell entscheiden. Hatte Garron sich den skurrilen Gag geleistet und die Handgranate geworfen? Wollte er ihn, Josuah Parker, auf die Probe stellen?

      »Darf ich Ihre wohl an sich kostbare Zeit für einen Augenblick beanspruchen, Sir?« rief Parker nach unten.

      »Was gibt es denn?« Garron trat unter eine der Außenlampen und war jetzt deutlich zu sehen, während Verwalter James Halbom bereits in der Dunkelheit verschwand.

      »Man bedachte mich überraschenderweise mit einem militärischen Utensil, Sir.« Während Parker noch redete, präsentierte er dem Chief-Inspektor die Übungshandgranate.

      »Warten Sie, ich komme rauf zu Ihnen.« Garron war sehr schnell. Schon nach wenigen Minuten stand er Parker gegenüber und griff vorsichtig nach dem Sprengkörper.

      »Es scheint sich um eine Übungshandgranate zu handeln, Sir«, sagte Parker.

      »Es ist eine«, stellte Chief-Inspektor Garron fest. »Man hat sie in den Wohnraum geworfen?«

      »Irritierenderweise, Sir.« Parker nickte. »Wie sollte man dieses Wurfgeschoß einordnen und deuten?«

      »Keine Ahnung, Mister Parker.« Garron zuckte die Achseln. »Ein verdammt schlechter Scherz.«

      »Dem würde ich durchaus beipflichten, Sir.«

      »Ein Scherz ohne tiefere Bedeutung?« Garron sah den Butler zweifelnd-prüfend an. »Denken Sie mal an die drei Postsäcke und die Holzkiste, Mister Parker!«

      »Was ich hiermit tue, Sir.« Parker verbeugte sich andeutungsweise.

      »Vielleicht denken die Gangster, Sie hätten die Teilbeute auf die Seite geschafft.«

      »Dann wäre die Übungshandgranate als eine Art Warnung zu verstehen, Sir?«

      »Ganz sicher ist das so, Mister Parker. Sie sehen, das Kesseltreiben gegen Sie beginnt bereits.«

      »Vorausgesetzt, Sir, die Gangster vermissen tatsächlich einen Teil der Beute. Von dieser Prämisse, wenn ich es so sagen darf, gehen Sie doch aus.«

      »Sagte ich Ihnen nicht schon, daß ich nicht in Ihrer Haut stecken möchte?« erkundigte sich Chief-Inspektor Garron, wobei er einen sehr zufriedenen Eindruck machte. »Übrigens, ich bleibe in der Nähe. Falls sich noch mehr tut, brauchen Sie sich nur an mich zu wenden.«

      Er ging zur Tür und nickte dem Butler grüßend zu.

      »Ihre Handgranate, Sir«, erinnerte Parker diskret und reichte dem Chief-Inspektor das Übungsgerät.

      »Meine Handgranate?« Garron runzelte die Stirn.

      »Aber gewiß, Sir. Brauchen Sie sie nicht als Beweisstück! Ich überlasse sie Ihnen sehr gern.«

      *

      »Das paßt mir aber gar nicht, Kindchen«, räsonierte Agatha Simpson. »Er ist nicht in seiner Unterkunft? Sind Sie da ganz sicher, Kathy?«

      »Vollkommen, Mylady«, erwiderte Kathy Porter, die Gesellschafterin und Sekretärin. Sie war groß, schlank und langbeinig, hatte wunderschönes, rotbraunes Haar und erinnerte auf den ersten und zweiten Blick an ein scheues Reh.

      Kathy Porter stand schon seit Jahren in Diensten der Lady Simpson und wurde von ihr wie eine Tochter gehalten. Sie hatte sich im Laufe der Zeit auf die Schrullen der älteren Dame eingestellt und wußte Lady Agatha zu nehmen. Darüber hinaus beschützte sie die Sechzigjährige und achtete darauf, daß sie sich nicht in jedes Abenteuer stürzte.

      Die beiden Frauen kamen sehr gut miteinander aus. Kathy war wie Agatha Simpson eine begeisterte Amateur-Kriminalistin, die von Butler Parker viel gelernt hatte. Wenn es sein mußte, verwandelte sich Kathy Porter in eine wilde Pantherkatze, deren Waffen dann nicht mehr besonders charmant waren.

      »Parker hintergeht uns, Kindchen«, stellte die ältere Dame grimmig fest.

      »Das kann ich mir aber kaum vorstellen, Mylady.«

      »Er spult seinen eigenen Fall ab, Kathy, glauben Sie mir.«

      »Sie haben einen bestimmten Verdacht, Mylady?«

      »Er weiß etwas von diesen verschwundenen drei Postsäcken und der Goldkiste.« Agatha Simpson wanderte in ihrem Zimmer auf und ab. Sie ärgerte sich.

      »Haben Sie Mister Parker danach gefragt, Mylady?«

      »Dazu ist es doch gar nicht mehr gekommen, Kindchen. Er ist mir tunlichst aus dem Weg gegangen. Und gerade das macht mich stutzig. Steht sein Wagen vor der Garage?«

      »Das allerdings, Mylady.«

      »Aha!« Agatha Simpson nickte triumphierend und wissend. »Mister Parker befindet sich auf Gangsterjagd, meine Liebe. Und wir sitzen in diesem verwünschten Schloß herum und langweilen uns. Aber das nehme ich nicht СКАЧАТЬ