Butler Parker 123 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 123 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922153

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СКАЧАТЬ so!« Jetzt hatte die Detektivin verstanden.

      »Die Gangster dürften ihren Überfall sehr raffiniert geplant haben, Mylady. Sie trugen Uniformen, um das noch hinzuzufügen.«

      »Nicht schlecht.« Agatha Simpson nickte anerkennend.

      »Ist bereits bekannt, Mylady, was man aus dem Zug raubte?«

      »Bargeld und Goldbarren«, entgegnete Parkers Herrin. »Nach den ersten Ermittlungen muß es sich um eine knappe Million Pfund gehandelt haben.«

      »Das, Mylady, sollte man als beachtlich ansehen.«

      »Und so etwas lassen Sie sich durch die Lappen gehen.« Lady Agatha seufzte auf. »Das wäre endlich mal ein Fall für mich gewesen. Eine Neuauflage des Postzugraubes!«

      »Ich möchte mir erlauben, Myladys Enttäuschung zu teilen.«

      »Noch ist nicht alles verloren.« Agatha Simpson schöpfte umgehend neue Hoffnung. »Man wird doch wohl Ihr Gesicht erkannt haben, nicht wahr?«

      »Dies ist mit letzter Sicherheit anzunehmen, Mylady«, lautete die Antwort des Butlers.

      »Sehr schön«, die ältere Dame freute sich, »und Ihr Wagen mit dem Londoner Kennzeichen ist zurückgeblieben. Wissen Sie, was passieren wird?«

      »Meiner bescheidenen Wenigkeit kommt ein Verdacht auf, Mylady, den ich als schrecklich bezeichnen möchte.«

      »Ich überhaupt nicht«, erwiderte die Detektivin. »Man wird Sie natürlich mit allen Mitteln jagen, Mister Parker. Man wird versuchen, Sie als lästigen Augenzeugen zu beseitigen. Ist das nicht wunderbar?«

      »Die Wertung dieser Frage, Mylady, dürfte eine Sache des Standpunkts sein.«

      »Sie brauchen aber keine Sorge zu haben, Mister Parker.« Agatha Simpson nickte nachdrücklich. »Ich werde Sie selbstverständlich beschützen. Ihnen passiert überhaupt nichts, verlassen Sie sich darauf!«

      »Wie Mylady meinen.« Parker deutete eine knappe, höfliche Verbeugung an. Ihm war klar, daß die Dinge wieder mal ins Rollen gekommen waren.

      *

      Die Fahrt zurück nach Waldon Castle wurde zu einer Art Hindernisrennen.

      Überall waren Straßensperren errichtet worden. Immer wieder wurde Parkers hochbeiniges Monstrum angehalten und kontrolliert. Die Aktionen der Polizei waren fieberhaft und hektisch. Noch hoffte sie, die Täter vom Bahndamm stellen zu können.

      Es zeigte sich, daß die Bahngangster nach einem ausgezeichneten Plan gearbeitet hatten. Inzwischen stand fest, daß die benutzten Fahrzeuge aus einem Depot der Armee gestohlen worden waren. Auch die benutzten Uniformen stammten aus diesem Versorgungslager, das man für die Zeit des Manövers nicht weit vom Country-Club entfernt eingerichtet hatte.

      Nach intensivem Verhör durch die Polizei hatte Josuah Parker sein hochbeiniges Monstrum wieder abholen und übernehmen können. Er rollte inzwischen auf die nächste Straßensperre zu und sah auf das Zeltlager links von der Fahrbahn.

      Auf großen Lastwagen trafen die Soldaten ein, die man zum genauen Durchkämmen des gesamten Geländes eingesetzt hatte. Nach Bekanntwerden des Raubes hatte man die Einheiten sofort in ein einziges großes Suchkommando umfunktioniert. Das Ergebnis lautete bisher Null. Die Täter waren wie vom Erdboden verschwunden.

      Agatha Simpson genoß auch diese Kontrolle.

      Sie amüsierte sich fast königlich über den Eifer der Polizisten und hatte sich längst eine eigene Theorie gebildet, nach der die Gangster samt der Beute längst in Sicherheit sein mußten.

      »Und wissen Sie auch, Mister Parker, wo sie sind?« fragte sie, als ihr Butler wieder anfuhr. Sie wollte ihre Theorie an den Mann bringen.

      »Mylady werden mit Sicherheit eine überraschende Lösung gefunden haben«, erwiderte Parker geduldig und höflich.

      »Diese Eisenbahngangster sind noch mitten unter uns«, redete die Detektivin weiter. »Sie gehören der Armee an und lachen sich jetzt ins Fäustchen.«

      »Eine bestechende Theorie, Mylady, wenn ich mich erkühnen darf, dies festzustellen.«

      »Natürlich«, gab Agatha Simpson zurück. »Ich weiß ja, wie gut ich bin. Diese Gangster stehen wahrscheinlich selbst an einer dieser Straßensperren und amüsieren sich.«

      »Eine schreckliche Vorstellung, Mylady.«

      »Und die Beute haben sie wahrscheinlich in irgendwelchen Armeelastwagen versteckt.«

      »Es war immerhin ein Colonel, der mich beschoß, Mylady.«

      »Sehen Sie, Mister Parker, das ergänzt meine Theorie.« Agatha Simpson nickte zufrieden. »Wir werden unsere Ermittlungen auf die Einheiten beschränken, die am Manöver teilgenommen haben.«

      »Diese Einheiten werden sich leicht ermitteln lassen, Mylady.«

      »Was denn sonst!« Sie sah ihn grollend an. »Nun sagen Sie schon endlich, was Sie von meiner Lösung halten?«

      »Sie klingt sogar, wenn ich steigern darf, äußerst bestechend, Mylady.«

      »Wir werden der Polizei davon natürlich kein Sterbenswörtchen sagen, Mister Parker«, schärfte Agatha Simpson ihrem Butler ein. »Dieser Fall gehört mir allein.«

      »Wie Mylady befehlen«, gab Josuah Parker zurück und konzentrierte sich noch intensiver auf die Straße. Er überholte einige Lastwagen, die voll mit Müll bepackt waren und nacheinander von der Straße abbogen. Sie steuerten eine Art Müllgrube an, die von Räumern freigedrückt worden war.

      Dann gab es einen weiteren Aufenthalt vor einer Baustelle. Der Verkehr wurde hier einspurig weitergeleitet. Die Verschalungen für neue Widerlager waren bereits gezimmert worden. Sie brauchten nur noch mit Beton gefüllt zu werden. Von Bauarbeitern war allerdings nichts zu sehen. Sie machten bereits Feierabend und hielten sich in der Nähe ihrer Bau- und Wohnwagen auf.

      Parker hatte Zeit, sich Myladys Theorie durch den Kopf gehen zu lassen. Sie war seiner Ansicht nach durchaus bestechend. Er hatte noch nicht mal übertrieben. Warum sollte es in der Armee nicht auch Menschen geben, die kriminell waren? Auch die Soldaten Ihrer Majestät waren schließlich nur Menschen aus Fleisch und Blut. Einen moralischen Sonderstatut besaßen sie ganz sicher nicht.

      »Sie halten mal wieder den ganzen Verkehr auf, Mister Parker«, raunzte die ältere Dame plötzlich los. Parker schreckte aus seinen Gedanken hoch und fuhr weiter. Im Rückspiegel beobachtete er aus einem vagen Verdacht heraus noch mal die Baustelle. Von dort aus bis hinüber zum Tatort am Bahndamm war es nicht sonderlich weit. Mit einem Fahrzeug ließ diese Distanz sich mit Leichtigkeit schaffen. Er nahm sich sehr privat vor, sich auch noch mal die Baustelle aus nächster Nähe anzusehen.

      Nach zwei weiteren Straßensperren hatten sie endlich freie Fahrt nach Waldon Castle, wo Lady Simpson zu Gast war. Der schloßähnliche Landsitz lag mitten in einem weiten Tal auf einer kleinen Anhöhe und war von hohen Bäumen umgeben. Grüner und teppichähnlicher hätte man sich keinen Rasen vorstellen können. Waldon Castle strahlte Vornehmheit, Würde und Tradition aus. Vor den Stallgebäuden, die rechts hinter dem Schloß waren, parkten die Autos der Gäste, die zur Fuchsjagd eingeladen worden waren.

      Josuah СКАЧАТЬ