Der exzellente Butler Parker 4 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 4 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740933067

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СКАЧАТЬ die Reling. Das Wasser spritzte auf, als sie endlich das rettende Naß erreichten.

      Sie blieben unter der Wasseroberfläche und tauchten in das nahe Schilf.

      Natürlich hätte Josuah Parker schießen können, doch so etwas lag ihm mehr als fern. Er ließ die Schußwaffe wieder in einer der Schirmfalten verschwinden.

      »Wie konnte so etwas nur passieren, Mister Parker?« wollte Agatha Simpson leicht gereizt wissen, nachdem sie sich von ihrer ersten Überraschung erholt hatte. »Warum haben Sie nicht geschossen?«

      »Dabei wäre es möglicherweise zu einem nicht beabsichtigten Treffer gekommen, Mylady«, meinte der Butler. »Dies wiederum hätte das Eingreifen der zuständigen Behörden erforderlich gemacht.«

      »Mit den Behörden will ich nichts zu tun haben«, gab sie zurück.

      »Mylady können versichert sein, daß die jungen Wasserfreunde bald wieder erscheinen werden«, sagte der Butler. »Inzwischen sollte man sich die beiden Sporttaschen im Motorboot näher ansehen. Man war so freundlich, sie zurückzulassen.«

      »Selbstverständlich haben Sie wieder mal einen Kardinalfehler begangen«, stellte die ältere Dame fest. »Aber damit werde ich wohl leben müssen.«

      *

      Agatha Simpson lag auf dem Oberdeck in einem Liegestuhl und genoß die nachmittägliche Sonne. Sie war von ihrem Butler mit einem Kreislaufbeschleuniger versorgt worden und erfreute sich an dem alten Kognak im großen Schwenker.

      Sie hatte Parker das Ruder überlassen und wollte hier oben in aller Ruhe über ihren Roman nachdenken. Nach dem kleinen Intermezzo im verschilften Seitenarm des Sees hatte sich nichts mehr getan.

      Josuah Parker hatte die beiden Sporttaschen aus dem Motorboot an Bord geholt und konnte sich ebenfalls in aller Ruhe mit dem Inhalt der Taschen beschäftigen.

      Dem Generalkurs brauchte er kaum Aufmerksamkeit zu schenken. Boote waren weit und breit nicht zu sehen.

      Der Butler hatte die Gegenstände aus den Taschen auf einer gepolsterten Seitenbank ausgelegt und musterte die beiden Taucherbrillen, die Schnorchel und Schwimmflossen. Diese Dinge wirkten nicht alarmierend auf ihn. Anders war dies bei den diversen Brieftaschen, die er gefunden hatte. Es handelte sich um sechs mehr oder weniger elegant aussehende Lederexemplare, die Bargeld, Reiseschecks und Kreditkarten enthielten.

      Eine kurze Prüfung sagte ihm, daß diese Brieftaschen mit Sicherheit gestohlen worden sein mußten. Dies ging schon aus den Namen und Adressen hervor, die Parker interessiert zur Kenntnis nahm. Die Eigentümer der Gegenstände wohnten in London, Cambridge, Manchester und Dover.

      Der Butler packte alles in die beiden Taschen zurück und widmete sich wieder dem Kurs des Hausbootes, zumal ihm jetzt andere Boote begegneten. Nach wie vor machte alles einen recht friedlichen Eindruck.

      Die beiden Motorbootbenutzer, die sich ins Schilf geflüchtet hatten, waren noch nicht in Erscheinung getreten. Es war allerdings mehr als fraglich, ob sie sich noch mal mit Mylady und mit ihm anlegen würden. Sie mußten ja schließlich davon ausgehen, daß man inzwischen den Inhalt der beiden Sporttaschen zur Kenntnis genommen hatte.

      Parker passierte gerade einen weiteren Seitenarm und wurde erst im letzten Moment auf ein kleines Hausboot aufmerksam, das ein wenig windschief und mit Schlagseite im seichten Wasser hing. Am Heck des Bootes stand eine Frau, die heftig gestikulierte und winkte.

      Parker war ein ungemein höflicher Mensch und winkte erst mal verhalten zurück. Dann lüftete er die schwarze Melone und merkte dabei, daß die Frau auf sich aufmerksam machen wollte. Sie schwenkte sogar ein Badetuch und deutete immer wieder in das Innere des Hausbootes.

      Josuah Parker nahm sofort eine Kursänderung vor.

      Er steuerte in engem Bogen den Seitenarm an und brauchte nur wenige Minuten, bis er die Hilferufe der Frau wahrnehmen konnte. Dabei sah er deutlich, daß ihr leichtes Sommerkleid oben an der Schulter und an der rechten Seite stark zerrissen war. Als er noch näher heran war, entdeckte er eingetrocknete Blutspuren am linken Mundwinkel der immer noch Winkenden.

      »Was ist denn, Mister Parker?« ließ Lady Agatha sich vernehmen. Sie hatte endlich auch einen schwachen Hilferuf mitbekommen, stemmte sich hoch und fühlte sich sofort angesprochen, als sie die Hilferufende sah.

      »Einen Moment, meine Gute«, donnerte die ältere Dame mit ihrer tiefen und tragfähigen Stimme zum anderen Hausboot hinüber. »Ich werde Ihnen sofort helfen.«

      Josuah Parker brachte den breiten, stumpfen Bug an das Heck des anderen Bootes und stellte die beiden Motoren ab. Er ging durchaus würdevoll nach vorn, machte die beiden Boote miteinander fest und stieg über.

      »Darf man Ihnen Hilfe anbieten, Madam?« erkundigte er sich dann in seiner höflichen Art.

      Sie nickte und ... wurde ohnmächtig. Die Beine kündigten ihr den Dienst und ließen sie in sich zusammenrutschen. Diskret, aber durchaus gekonnt war Parkers Hilfe. Er fing die vielleicht fünfundvierzigjährige Frau geschickt auf und legte sie auf eine gepolsterte Bank.

      »Mister Parker, keine Vertraulichkeiten«, hörte er dann hinter sich Lady Agatha, die wieder mal total mißverstand. »Reißen Sie sich zusammen!«

      *

      »Sie haben meinen Mann mitgenommen«, sagte die Frau schluchzend. »Sie haben ihn einfach verschleppt ... Helfen Sie ihm!«

      Sie war wieder zu sich gekommen, nachdem der Butler sie mit einem Kognak aus Myladys Beständen erfrischt hatte. Die Frau saß hilflos auf der Bank und blickte den Butler beschwörend an.

      »Natürlich werde ich Ihnen helfen, meine Liebe«, meinte die ältere Dame eindringlich.

      »Vielleicht könnte man Einzelheiten in Erfahrung bringen?« Parker reichte ihr ein nasses Tuch. »Was genau, Madam, trug sich hier zu?«

      »Zwei Männer waren plötzlich an Bord«, lautete die schluchzende Antwort. »Wir hatten nichts gehört, Clay und ich. Plötzlich waren sie einfach da und wollten Geld und Schmuck haben.«

      »Kam es dabei zu einer Auseinandersetzung?« forschte Parker weiter.

      »Clay regte sich schrecklich auf«, berichtete die Frau. »Clay ist mein Mann, verstehen Sie? Er regte sich also auf und wollte sie von Bord jagen. Aber dann schlugen sie ihn einfach zusammen. Und mich danach auch. Sie waren ungewöhnlich brutal.«

      »Zwei Männer, die möglicherweise maskiert waren, Madam?«

      »Sie trugen Taucherbrillen, diese breiten Masken, wie man sie für den Unterwassersport braucht. Außerdem hatten sie Waffen bei sich.«

      »Wann, Madam, fand der Überfall statt?« fragte Parker.

      »Vor einer halben Stunde ungefähr«, lautete die Antwort. »Ich habe gerade noch gesehen, wie sie Clay mit in ihr Boot nahmen. Dann wurde ich wieder ohnmächtig.«

      »Könnten die Gangster etwa die Subjekte sein, die Sie nicht festgehalten haben, Mister Parker?« fragte Lady Agatha.

      »Wohl kaum, wie Mylady dies sicher bereits auszurechnen beliebten«, gab Parker höflich zurück. »Zeitlich und technisch waren die beiden Männer kaum in der Lage, dieses Hausboot zu besuchen.«

      »Sie СКАЧАТЬ