Название: Der exzellente Butler Parker 22 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker
isbn: 9783740953263
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»Sie haben die Stelle des verblichenen Mister Herrn Birnay übernommen?« fragte der Butler.
»Was blieb mir anderes übrig, nachdem man ihn erschossen hatte. Und wer sind Sie?«
»Man dürfte Mylady und meine Wenigkeit mit Sicherheit angekündigt haben«, erwiderte der Butler. »Gibt es keine Familienangehörige des Mister Birnay?«
»Natürlich, da ist eine Mistreß Birnay. Und genau sie hat mir die Leitung des Büros übertragen. Das ist alles geregelt. Hören Sie, warum sind Sie hier?«
»Dreimal dürfen Sie raten, junger Mann«, fuhr die ältere Dame ihn an und deutete durch den Einweg-Spiegel nach unten. »Ich werde selbstverständlich die Gelegenheit nutzen und eine Wette abschließen.«
»Sie wollen keinen ... Ärger machen?« hoffte Randy Blakers.
»Mylady interessiert sich für den Mord an Mister Herrn Birnay«, schickte Josuah Parker voraus. »Sie waren in der Nähe, als es dazu kam?«
»Eben nicht, Mister Parker.« Randy Blakers schüttelte den Kopf. »Wäre ich hier gewesen, wäre bestimmt manches anders gelaufen. Ich war in unserer Filiale in Soho, als das mit Birnay passierte.«
»Hat die Mafia sich seitdem wieder gemeldet?«
»Bisher hat sich nichts getan, aber die Kerle geben bestimmt nicht auf, Mister Parker. Die wollen kassieren, was sie bekommen können.«
»Werden Sie sich gegen die Mafia durchsetzen können, Mister Blakers?«
»Schwer zu sagen, Mister Parker.« Blakers hob die Schultern und schielte schon längst nicht mehr nach seiner Schußwaffe, die in einem der Seitenfächer seines Schreibtisches liegen mußte. »Wir haben uns natürlich abgesichert. Mit der linken Hand werden uns die Typen aus den Staaten nicht mehr erwischen, darauf können Sie sich verlassen.«
»Mylady geht davon aus, daß Ihnen der momentane Wohnsitz des Mister Marty Stillson hier in London durchaus bekannt ist.«
»Der wechselt die Hotels und Unterkünfte wie seine Hemden«, lautete die Antwort. »Stillson ist ständig unterwegs, wie ich höre. Der Mann ist gerissen und vorsichtig. Noch hat er sich hier nicht durchgesetzt.«
»Mister Marty Stillson soll eine besonders geschickte Hand haben, was den Kauf von wichtigen Personen in der Szene betrifft.«
»Davon hab’ ich auch schon gehört«, pflichtete Blakers dem Butler bei. »Geld hat er jede Menge. Und er kennt sich bereits verdammt gut aus. Er weiß genau, wer wichtig ist oder nicht.«
»Gibt es keine Aktionen gegen ihn?« wunderte sich Parker andeutungsweise.
»Darüber wird am laufenden Band geredet, Mister Parker, aber getan wird nichts«, klagte Randy Blakers förmlich. »Gehen Sie etwa gegen Stillson an?«
»Es werden aufregende Tage auf ihn zukommen, junger Mann«, kündigte die Detektivin an. »Aber wir wollen nicht am Thema vorbeireden. Ich werde, sagen wir, fünf Pfund auf Sieg setzen und erwarte, daß ich gewinne. Alles Weitere überlasse ich Ihnen: Wehe Ihnen, falls ich verlieren sollte! Mister Parker, helfen Sie mir bitte mit fünf Pfund aus, Sie wissen, daß ich grundsätzlich kein Geld bei mir habe.«
*
»Und Sie gewannen natürlich, Mylady«, sagte Mike Rander am anderen Morgen. Er hatte sich zum Frühstück im Haus der älteren Dame zusammen mit Kathy Porter eingefunden.
»Knapp siebzig Pfund«, erwiderte Lady Agatha und nickte lächelnd. »Gut, Mike, es ist nicht gerade viel, aber der Mensch freut sich.«
Mike Rander und Kathy Porter tauschten einen schnellen Blick des geheimen Einverständnisses. Sie wußten, wie geschäftstüchtig Agatha Simpson war. Sie ließ sich keine Gelegenheit entgehen, ihre private Kasse aufzubessern.
Mike Rander, groß, schlank und sportlich, war Anwalt und hatte in früheren Jahren mit Parker in den Staaten viele Abenteuer mit der dortigen Unterwelt erlebt. Kathy Porter, attraktiv und nicht weniger sportlich, war Agatha Simpsons Gesellschafterin und Sekretärin, die aber, nach Randers Rückkehr aus den USA, auch für ihn arbeitete und in seiner Kanzlei in der nahen Curzon Street half.
»Konnten Sie ungefähr erfahren, wie es zu diesem Mord an Birnay kam, Parker?« erkundigte sich Rander.
»Die Tat spielte sich in der Privatwohnung des Verblichenen ab, die nicht weit vom illegalen Wettbüro entfernt liegt«, berichtete Parker weiter. »Es ist bekannt, daß Stillson und McGivern ihn besuchen wollten. Sie wurden gesehen, als sie die Wohnung betraten. Birnays Leibwächter wurde dann weggeschickt und ist seitdem verschwunden.«
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