Der exzellente Butler Parker 22 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 22 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740953263

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СКАЧАТЬ machen Sie keinen Unsinn«, brüllte der Getroffene.

      »Sollen sich erst Lähmungserscheinungen ankündigen, ist äußerste Vorsicht angebracht«, warnte der Butler in seiner höflichen Art.

      Der zweite Mann schob sich näher an den Tisch heran. Seine Hand hatte unter’s Jackett gegriffen. Wahrscheinlich umspannten die Finger das Griffstück einer entsprechenden Waffe.

      Im Pub war es laut und chaotisch geworden. Man schrie und rief sich Fragen zu, erhielt aber kaum verständliche Antworten. Der Geräuschpegel stieg steil an, die Gäste wirbelten durcheinander. Weitere Giftpfeile wurden vermutet.

      »Mitkommen, sonst knallt’s!« verlangte der Mann vor dem Tisch. »Ich hab’ ’ne Kanone in der Hand.«

      »Was sagten Sie?« erkundigte sich Lady Agatha und hielt die Hand hinter’s rechte Ohr.

      »Mitkommen, oder ich ziehe durch«, drohte der Mann, nun bereits wesentlich lauter.

      »Ich verstehe kein Wort«, behauptete die Detektivin und erhob sich in ihrer ganzen majestätischen Größe. »Drücken Sie sich gefälligst etwas deutlicher aus.«

      Sie winkte den Mann mit der linken Hand näher heran, und der Ahnungslose folgte dieser Aufforderung spontan. Er beugte sich vor, um sich besser verständlich machen zu können. Doch damit geriet er in den gefährlichen Bereich von Myladys rechter Hand, die darauf wartete, Ohrfeigen zu verabreichen.

      Der Mann wurde voll erwischt und sah nur noch Sterne. Er schnappte nach Luft, verdrehte die Augen und legte sich seitlich über einen angrenzenden Tisch. Dabei störte er einige handfeste Gäste, die sich belästigt fühlten.

      Sie reagierten auf ihre unverwechselbare Art und bedachten den wütend um sich schlagenden Mann mit gezielten Boxhieben. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis das Tohuwabohu ausbrach.

      »Darf man sich erlauben, Mylady ins Freie zu geleiten?« erkundigte sich Parker bei Agatha Simpson. Dabei langte er mit dem bleigefüllten Bambusgriff seines Schirmes kurz und gezielt zu, um eine schmale Gasse zu bahnen.

      »Muß ich wirklich schon gehen?« bedauerte die ältere Dame, die sich sehr angesprochen fühlte.

      »Mylady denken an den Gesamtfall«, meinte Parker. »Den Episoden am Rand konnten Mylady noch nie einen besonderen Reiz abgewinnen.«

      »Das stimmte allerdings«, räumte sie zögernd ein. Dann trat sie gegen ein Schienbein, das ihr im Weg war und ließ sich von Butler Parker auf die Straße begleiten.

      *

      »Eine hübsche Abwechslung, Mister Parker«, stellte Lady Agatha wohlwollend fest. Sie saß im Fond von Parkers Privatwagen, einem ehemaligen Londoner Taxi, das nach den eigenwilligen Wünschen des Butlers technisch umgebaut worden war. Eingeweihte bezeichneten dieses eckige Fahrzeug nicht grundlos als ein hochbeiniges Monstrum, das für eine Fülle technischer Tricks gut war.

      »Mylady werden längst zu dem Schluß gekommen sein, daß die Mafia bereits einen ersten Kontakt mit Mylady aufgenommen hat«, antwortete der Butler.

      »Natürlich weiß ich das, Mister Parker. Und weshalb bin ich darauf gekommen?«

      »Man dürfte Mister McWarden beschattet haben, als er Mylady aufsuchte. Der oder die Verfolger werden danach Mylady und meine bescheidene Wenigkeit observiert haben.«

      »Richtig«, erklärte sie mit Nachdruck, »und damit steht was fest?«

      »Der beobachtete Gemütszustand Mister McWardens dürfte mit seinen Ermittlungen in Sachen McGivern Zusammenhängen.«

      »Das haben Sie recht ordentlich erkannt, Mister Parker«, lobte sie ihn verhalten, »und der Tennisball galt ihm, wie ich es ja gleich gesagt hatte.«

      Parker hatte sein hochbeiniges Gefährt, das rein äußerlich sehr betagt aussah, längst in Bewegung gesetzt und verließ den Ostteil der Stadt. Er fuhr zurück in Richtung City und blickte immer wieder in den Rückspiegel. Er konnte sich gut vorstellen, daß sie erneut beobachtet wurden.

      Parker dachte über den Mann nach, der sich Dan Lemmick genannt hatte. War dieser Kontakt von Beginn an geplant gewesen? Hatte Lemmick aus noch nicht bekannten Gründen eine kleine Show abgezogen? Warum hatte der Mann sich so kenntnisreich und gezielt über die Mafia ausgelassen? Warum hatte er zwei Nasenstüber über sich ergehen lassen?

      »Wie sieht es aus, Mister Parker? Werde ich verfolgt?« kam die obligate Frage der älteren Dame.

      »Bisher ist kein Verfolger auszumachen, Mylady«, bedauerte der Butler.

      »Was soll ich denn davon halten, Mister Parker?« räsonierte sie. »Vielleicht sind Sie zu schnell gefahren?«

      »Meine Wenigkeit hält sich genau an das Tempo-Limit, Mylady«, entgegnete der Butler. »Aber selbst wenn keine Verfolger auftauchen sollten, wird die Mafia erneut einen Kontakt herstellen. Mylady haben klar erkennen lassen, daß Mylady wieder tätig sind.«

      »Ich bin gespannt, wann der gute McWarden sich offenbaren wird«, sinnierte die ältere Dame halblaut. »Selbstverständlich braucht er meine Hilfe.«

      »Der Chief-Superintendent dürfte sich bestimmt genieren, offen um Hilfe zu bitten.«

      »Das wäre aber albern«, grollte Lady Agatha. »Ohne mich ist er doch verloren. Allein kommt er gegen die Mafia nie an. Glauben Sie, daß man es auf einen Mord ankommen lassen wird, Mister Parker?«

      »Der bewußte Tennisball läßt darauf schließen, Mylady, daß man einen Nervenkrieg gegen Mister McWarden zu führen gedenkt. Der Mord an einem hohen Beamten würde große Schlagzeilen machen und die gesamte Polizei aktivieren.«

      »Also Psycho-Terror, Mister Parker...«

      »In der Tat, Mylady. Man versucht offenbar, Mister McWarden in einen nervlichen Zustand zu versetzen, der es ihm unmöglich macht, den Fall McGivern weiter zu verfolgen.«

      »Er hat schließlich noch Mitarbeiter, die diesen Fall weiter bearbeiten könnten, Mister Parker«, wandte die ältere Dame ein.

      »Möglicherweise würde man diese Mitarbeiter dann ebenfalls in einen Nervenkrieg verwickeln, Mylady.«

      »Nun gut, es bleibt dabei: Ich werde wieder die Initiative ergreifen, Mister Parker. Was steht jetzt auf meinem Plan?«

      »Mylady haben sicher die Absicht, den Angehörigen und Mitarbeitern des Mister Herrn Birnay einen Besuch abzustatten.«

      »Aha. Und wer ist das?«

      »Mister Herrn Birnay wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Mister Marty Stillson erschossen«, erinnerte der Butler in seiner diskreten Art.

      »Keine Namen, Mister Parker«, verlangte die ältere Dame sofort streng, »Sie verwirren nur. Ich darf den Gesamtüberblick nicht verlieren und nur die Kleinigkeiten registrieren.

      Namen konnte sie sich einfach nicht merken.

      *

      Das illegale Wettbüro florierte. Josuah Parker hatte sein hochbeiniges Monstrum vor einem schäbigen Schnell-Imbiß abgestellt und beobachtete die Gäste, die sich an pizzaähnlichen СКАЧАТЬ