Название: LebensLust - Liebe das Leben ...
Автор: Alexa McNight
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862774159
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Kaum hatte Emma aufgelegt, da rief Muriel an.
»Wir müssen reden«, sagte sie. »Lust auf einen Drink?«
Muriel hatte so recht, und zudem war es ihr anzurechnen, dass sie sich dafür am Samstagabend Zeit nehmen wollte. Emma wollte sich bei ihr entschuldigen, für diese dämliche Äußerung vom Donnerstag. Aber nicht an diesem Abend.
»Ich bin morgen eine Stunde eher beim Brunch, okay?«, schlug sie deshalb vor. »Heute Abend bin ich zum Essen verabredet.«
Muriels Neugier war geweckt. »Zum Essen? Mit wem?«
»Das erzähle ich dir auch morgen«, versprach Emma. Wo die Sache mit ihr und Tom nun endlich in die richtige Richtung ging, war es wirklich Zeit, Muriel einzuweihen.
***
Tom sah umwerfend aus. In der Redaktion oder wenn sie in einen Club gingen, trug er meist T-Shirts mit blöden Sprüchen drauf, die wohl eine Rebellion gegen seine Anfang Dreißig sein sollten. Heute trug er ein schmal geschnittenes hellblaues Hemd, eine ebenfalls schmale dunkle Stoffhose, schicke Schuhe – und das gewohnte verführerische Grinsen auf den Lippen. Seine dunklen Haare schienen noch feucht von der Dusche.
Er machte ihr ein Kompliment zu ihrem Kleid. Es war neu. Sein Muster bestand aus verzerrten roten-schwarzen Karos.
»Ist es neu? Ich habe es noch nie an dir gesehen«, sagte er dazu.
Das war ungewöhnlich aufmerksam. Nichtsdestotrotz wollte Emma nicht zugeben, dass sie für den Abend mit ihm ein neues Kleid ausgesucht und sogar das Etikett abgeschnitten hatte.
»Nein. Hab ich schon ein paar Monate«, behauptete sie also. »Ich ziehe das nur nicht in der Redaktion an.«
Tom grinste. Der Kerl war sowas von attraktiv, sowas von heiß und sich dessen sowas von bewusst. So bewusst, wie Emma sich war, dass sie verdammt noch mal wieder in seinem Bett landen würde. Freiwillig unfreiwillig. Ungeachtet aller guten Vorsätze, es diesmal, wo sie schon essen gingen, beim Essengehen zu belassen. Das Leben war eine Schlampe!
***
Auf die Kellnerin im Restaurant traf das auch zu. Scheißfreundlich hatte sie sich Tom als Pery Lynn vorgestellt, wohingegen sie Emma offenbar gern den Hals umgedreht hätte. Emma wollte Tom schon fragen, ob es sich um eine Verflossene oder einen One-Night-Stand handelte, da fiel ihr auf, dass die Frau sich an den umliegenden Tischen nicht anders verhielt. Den weiblichen Gästen knallte sie ihre Teller so garstig hin, dass die Pasta auf den Tisch rutschte, während sie den Männern am liebsten die Serviette auf dem Schoß glattgestrichen hätte. Die eine oder andere Szene hatte das zur Folge. Eine Frau schüttete ihrem Begleiter Wein ins Gesicht und konnte nur mit Mühe vom Gehen abgehalten werden.
Mit heimlichem Vergnügen verfolgten Emma und Tom, was um sie herum geschah, und sie mussten sich einige Male auf die Lippen beißen, um nicht zu lachen.
»Ist diese Pery Lynn Schauspielerin?«, flüsterte Emma. »Passiert hier noch irgendwas? Ein Mord vielleicht? Ist es ein Criminal Dinner?«
Tom zuckte die Schultern und behauptete, keine Ahnung zu haben. Emma glaubte ihm nicht. Er wusste irgendwas.
»Eine der Ladies hier bringt die Tussi jedenfalls gleich um die Ecke, wenn sie keiner aufhält«, murmelte Emma weiter und beobachtete, wie Pery Lynn an einem Tisch das Weinglas des Mannes auffüllte, während sie das leere Glas der Frau beflissentlich ignorierte. Deren Griff um das Essbesteck festigte sich so sehr, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.
»Wenn es sein muss, mit der Gabel.«
Emma und Tom hatten das Gleiche bestellt: Steak, eine Folienkartoffel und Gemüse. Emma bekam ihren Teller hingedeppert, Toms Teller wurde mit einem freundlichen Spruch vor ihm abgestellt. Pery Lynn hatte sich schon umgewandt, da fiel ihr etwas ein und sie drehte sich zurück, warf einen prüfenden Blick auf Emmas Steak, dann auf das von Tom. Kurzerhand tauschte sie die Teller aus. Mit einem Augenzwinkern ließ sie Tom wissen, dass er nun das größere Steak hatte. Er bedankte sich verwundert und bot Emma an, das rückgängig zu machen, sobald das Biest verschwunden war. Emma prustete los und bekam sich während des ganzen Essens kaum noch ein.
Es wurde noch besser, als Pery Lynn die Teller abräumte. Sie beugte sich zu Tom, und zwar so, dass er unweigerlich eine herrliche Aussicht in ihr Dekolleté genießen konnte. Mit gesenkter Stimme erkundigte sie sich, ob er Dessert wollte. Tom wollte Dessert. Sie fand das schön und wandte sich, ohne Emma gefragt zu haben, dem nächsten Tisch zu, um dort die gleiche Show abzuziehen. Ein neuer Kommentar blieb Emma im Hals stecken, denn die Frau, die ihrem Begleiter eben den Wein ins Gesicht geschüttet hatte, stand jetzt auf und schnappte sich Pery Lynn. Statt sie, wie befürchtet, mit der Gabel abzumurksen, riss sie ihre Bluse auf und drückte sie auf einen nicht besetzten Nachbartisch. Pery Lynn wehrte sich nicht, als die Frau ihre Hände über dem Kopf zurückhielt und deren Begleiter ihren Rock hochschob.
Emma sah zu Tom. Er beobachtete sie.
»Du wusstest, dass das passieren würde?«
Abermals zucke er die Schultern. Wie um zu fragen, ob das denn eine Rolle spielte. Für Emma tat es das. Sie hatte sich mit ihm zum Dinner verabredet. Die Erkenntnis, dass es doch nur um Sex gegangen war, traf sie. Er hätte sich zumindest erkundigen sollen, ob sie so etwas reizvoll finden würde.
Der Mann am Nachbartisch knetete Pery Lynns Brüste, zerrte ihr dann den Slip von den Hüften, öffnete seine Hose und schob ihre Beine auseinander. Die Kellnerin ließ ein neuerliches lustvolles Murren hören und forderte ihn auf, sie für ihr Verhalten zu bestrafen, bis die Frau, die sie festhielt, ihren Mund mit einem Kuss verschloss. Der Typ, der ohnehin nichts anderes vorgehabt hatte, kam ihrer Aufforderung nur zu gern nach und rammte seine Erektion in ihre Möse. Sein Becken klatschte gegen ihren runden Arsch, und bei jedem neuen Stoß keuchte Pery Lynn in den Mund der anderen. Die Gäste der anderen Tische gesellten sich hinzu, um das Geschehen aus nächster Nähe zu beobachten und den Typen anzufeuern, die von ihnen bezeichnete Schlampe noch derber zu ficken. Einige andere Männer hatten den Hosenstall geöffnet und rieben sich die prallen Schwänze.
»Dessert, so so!«, stellte Emma fest und warf Tom einen weiteren Blick zu. Das Kinn in die Hand gestützt, war er inzwischen auf die Szene konzentriert.
»Wann bist du an der Reihe?«, fragte Emma.
Er sah zu ihr, von ihrem Ton irritiert und um eine Antwort verlegen.
»Ich frage mich auch, wie meine Rolle aussieht«, fuhr Emma immer wütender fort. »Soll ich mich auf den Tisch setzen, die Beine breitmachen, damit du dich aufwärmen kannst. Und soll ich dann abwarten, wer hier noch so alles Bock auf eine willige, anonyme Möse hat?«
Nur zu gut konnte sie sich vorstellen, was in ein paar Minuten in diesem Restaurant los sein würde. Und sie hatte keinen Bock darauf. Also nahm sie ihre Tasche, stand auf und ging ohne ein weiteres Wort. Einen Arsch, schimpfte sie ihn im Stillen auf dem Weg nach draußen, einen vor Geilheit total blinden Arsch. Dass sie außer ihren Qualitäten noch andere hatte, das sah er offenbar nicht oder es interessierte ihn schlichtweg nicht. Denn NEIN, natürlich verabredete er sich nicht zu einem gewöhnlichen Essen, sondern dachte auch hier bloß ans verdammte Vögeln! Wäre es ein Pizza-Imbiss gewesen, wäre ihm das vielleicht noch lieber gewesen. Wieso sich lange aufhalten ... mit ewigen Gesprächen und einem teuren Essen, wenn man doch nur ficken wollte?!
Wenn er sie jetzt nicht als die Emma sah, die СКАЧАТЬ