LebensLust - Liebe das Leben .... Alexa McNight
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Название: LebensLust - Liebe das Leben ...

Автор: Alexa McNight

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862774159

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СКАЧАТЬ gab sie frei und ihrem Hintern einen Klaps. Emma wünschte, er hätte sich das erspart.

       DREI

      Ein ganz und gar gruseliger Traum war das:

      Der Gong des Fahrstuhls hallte durch die Redaktion, und wenig später spazierte Tristan Kennedy den Gang zwischen den Schreibtischen entlang. Seine dunklen Augen blickten grimmig um sich, und seine Tätowierungen schienen sich zu bewegen, sich auf seiner Haut auszubreiten. Ein paar Redakteure stießen ängstliche Laute aus, andere verkrochen sich unter ihren Tischen.

      Mit einem Satz sprang Kennedy auf Emmas Schreibtisch. Erschrocken rollte sie auf ihrem Stuhl zurück, knallte gegen die hinter ihrem Platz aufgestellte Trennwand. Ihr Stuhl bockte und warf sie ab. Auf dem Boden sitzend, starrte sie von Kennedys Stiefeln über seine langen Beine und den in der Lederjacke steckenden Oberkörper. Ein Grollen stieg aus seiner Kehle auf, und sein Mund verzerrte sich, als er zu Emma hinabsah. Wie ein Racheengel stand er da – das blonde Haar ein ihn Lügen strafender Heiligenschein – und er fragte nach Leander.

      Emma wagte es, den Zeigefinger zu bewegen, um auf den Glaskasten zu deuten, aus dem der Herausgeber von KINGz in diesem Moment trat.

      »Du hast eines meiner Bilder ohne meine Einwilligung für dein letztes Cover verwendet«, knurrte Kennedy und Leander wurde weiß im Gesicht. »Dafür wirst du mich entschädigen oder ich sorge für deinen Ruin.«

      Leander wurde noch blasser und nickte. »Was verlangst du?«

      »Eine Fotoreportage in deinem Magazin. Und sie ...« Kennedy deutete auf Emma, die noch immer am Boden kauerte. »... wird mich begleiten.«

      Wenn auch unerhört kleinlaut, so wagte Leander doch ein Widerwort: »Das geht nicht. Ich brauche Emma hier.«

      Kennedy sprang vom Tisch, packte Emma beim Kragen und zog sie hoch. »Sie kommt mit mir oder du wirst in deinem Leben nicht ein Wort mehr drucken lassen.«

      Leander ließ die Schultern sinken, murmelte ein »Sie gehört dir« und trottete zurück zum Glaskasten.

      Kennedy lachte triumphierend und zerrte Emma unter den Blicken ihrer entsetzten Kollegen den Gang entlang zu den Fahrstühlen. Bei dem Versuch, sich zu befreien, verlor sie einen ihrer Pumps. Muriel eilte herbei, hob den Schuh auf und wollte ihn ihr geben, doch Emma bekam ihn einfach nicht zu fassen.

      »Ich will nicht! Ich brauche meinen Schuh!«, rief sie, doch wurde weitergezerrt. Sie schlug um sich, doch konnte nichts gegen das Scheusal ausrichten. »Mein Schuh, mein Schuh!«, jammerte sie noch im Halbschlaf in ihr Kissen, strampelte die Bettdecke weg, drehte sich auf den Rücken und riss die Augen auf. Ihr Herz galoppierte in ihrer Brust, wie eine Stute auf der Flucht vor einem Wespenschwarm.

      »Bloß ein Traum!«, murmelte sie vor sich hin. »Alles nur geträumt zum Glück ...« Dass die Realität aber gar nicht so anders aussah und sie Kennedy tatsächlich an der Backe hatte, ließ sie verstummen und den Samstag mit ganz schlechter Laune beginnen.

      Der Latte Macchiato schmeckte irgendwie fad. Die anderntags so leckeren Bagels waren trocken, und weil das Frühstück ohnehin nicht genossen werden konnte, fuhr Emma nebenbei den Laptop hoch und hämmerte den Namen Tristan Kennedy ins Google-Suchfeld. Da ihn offenbar jeder kannte, wollte sie nun auch erfahren, mit wem sie es hier zu tun hatte.

      Auf einer Webseite, die düster, aber alles andere als unprofessionell erstellt war, fand sie einen mageren Willkommensgruß und einige Themenordner.

      In den ersten hatte er Fotos von Frauen einsortiert, die Emma, so ungern sie es tat, als hocherotisch bezeichnen musste. Nie hatte sie solche Bilder gesehen. Keine der Frauen räkelte sich gekünstelt lasziv vor Kennedys Kamera. Es waren vielmehr Momentaufnahmen, auf denen ihre Körper nur einen Teil der Erotik ausmachten. Viel erotischer waren ihre Mienen: mal eine Aufforderung, mal ein herablassendes Lächeln, mal ein überraschter oder schüchterner oder nachdenklicher Blick. Die meisten waren in einem Studio aufgenommen – und ohne Zweifel mit ausgezeichneter Technik. Mit Erstaunen erkannte Emma die Gesichter bekannter Schauspielerinnen und Sängerinnen.

      Im nächsten Ordner befanden sich Detailaufnahmen von Körpern: harte Nippel, runde Schenkel, von Gänsehaut überzogene Pos, nach mehr verlangende Münder, ja sogar Mösen – und nicht einmal letztere Bilder waren obszön, denn Kennedy hielt nicht einfach drauf, sondern ließ bei diesen Bildern eine Handlung die Grundlage sein.

      Auch unter den fotografierten Männern entdeckte Emma einige Celebrities. Sie versteckten ihr bestes Stück in einer kräftigen Hand. Sie schwammen nackt im Pool. Sie waren bei einem Seitensprung ertappt und wandten sich um, um dem Störenfried einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Sie ließen die Muskeln spielen, testeten die Matratze und einige von ihnen waren augenscheinlich fickbereit.

      Emma blinzelte, um ihrer Fantasie Einhalt zu gebieten, schloss die Seite und stand auf, um ihren verschmähten Bagel in den Müll zu befördern. Den inzwischen kalten Kaffee tauschte sie gegen einen Orangensaft aus und lud ihre aktuellen Rezepte auf den Bildschirm. Dass sie den Auftrag hatte, Chicagos erotischste Locations zu finden, bedeutete nämlich nicht, dass KINGz in den beiden nächsten Ausgaben auf Ernährungstipps und gesunde Rezepte verzichten würde. Leander wollte erst dann jemanden Neues für die Position finden, wenn er von Emma als Lifestyle-Redakteurin überzeugt war.

      Emma hingegen war so von ihrer neuen Aufgabe gefangen, dass sie die Rezepte mit Langeweile anging und ihre Gedanken immer wieder abdrifteten: Zu Tom alias TiWrites und zu der Überlegung, wie sie ihn aus seinem Schneckenhaus locken konnte. Vor vollendete Tatsachen musste er gestellt werden, und dies konnte nur auf eine Weise geschehen: Indem er erfuhr, dass Emma die Frau war, die er seit langem als LebensLust kannte und schätzte.

      Vielleicht war es plump, vielleicht ein kühnes Vorhaben. Vielleicht würde es TiWrites überraschen. Vielleicht würde er es ablehnen, aber wenn er auch nur ein bisschen neugierig auf sie war, würde er darüber nachdenken und einwilligen.

      Emma rief ihren Mail-Account auf und schrieb TiWrites eine Nachricht, in der sie ihn aufforderte, sie zu treffen. In ihrer Vorstellung malte sie sich das Weitere herrlich bunt aus: Tadaaa, so eine Überraschung! »Duuu, Tom, bist TiWrites!«, würde sie sagen. »Duuu, Emma, bist LebensLust!«, würde er feststellen und so etwas wie eine Erleuchtung haben, die ihn infrage stellen ließ, dass er noch irgendwen anders in seinem Bett brauchte, wo er doch Emma hatte, seine Muse, seine LebensLust.

      Nachdem sie die Mail gesendet hatte, konnte sich Emma endlich auf ihre Rezepte konzentrieren – vom zwischenzeitlichen Aktualisieren des Posteingangs abgesehen.

      Erst am frühen Abend blinkte eine Nachricht von TiWrites im Posteingang. Mit klopfendem Herzen öffnete Emma sie und las:

      »Wie lauten deine neuen Stichworte?«

      Verwundert scrollte sie nach unten und stellte fest, dass er tatsächlich auf ihre letzte Mail antwortete. In die Grübelei, was sie davon halten sollte, klingelte ihr Telefon mit Toms Namen auf dem Display. Emmas Verwirrung wurde größer. Er sendete diese Mail und rief sie gleich darauf an? Ahnte er etwa auch etwas? Das konnte er nicht. Es hatte nie einen Anlass gegeben.

      Emma wappnete sich und nahm das Gespräch entgegen.

      Tom verlor kein Wort darüber, sondern lud sie zum Abendessen in ein Restaurant ein. Emma widerstand der Versuchung, ihr Telefon zu schütteln und ihn die Frage wiederholen zu lassen. Tom wollte mit ihr in ein Restaurant? Nicht in einen Club und dann in die Kiste? Oder gleich in die Kiste? Es geschahen noch Wunder auf diesem Planeten! Offenbar auch ohne, dass sie den Zaunpfahl schwang.

      Sie СКАЧАТЬ