Название: SeitenSprünge | Erotischer Roman
Автор: Clarissa Thomas
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862774876
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Ich wedelte noch bis zu seinen Füßen herunter, dann legte ich das Gerät auf den Boden. Es wurde langsam Zeit, unser Finale einzuleiten.
»Möchtest du mich noch immer, Sam? Bist du nach all den Torturen, die ich dir auferlegt habe, noch immer heiß darauf, mit mir zu schlafen? In mir zum Höhepunkt zu gelangen?«
Er entrang sich ein paar Worte, die ich als »Oh mein Gott, ja« deutete.
Das reichte mir. Wieder setzte ich mich auf seinen Schoß, und diesmal ließ ich ihn nicht nur fühlen, sondern zeigte ihm auch, was sich unter meinem Negligee befand – und was eben nicht. Als er in mich hineinglitt, richtete er seinen Oberkörper wieder auf, stärker als zuvor. Für einen Augenblick dachte ich, er würde das Eisengestell des Bettes abreißen, doch es hielt.
Uns blieben nur wenige Stöße, das war mir klar. Ich blickte ihm starr in die Augen, während meine Hand nach hinten wanderte. Im Takt meines Ritts drückte ich auf seine Hoden und massierte ihn zärtlich – und dann geschah es. Wie in Zeitlupe verlor er jegliche Kontrolle über seine Mimik, über seine Gesten, über die Laute, die seinem Mund entsprangen und sich zu Schreien der Ektase erweiterten. Es war großartig, diesem Schauspiel beizuwohnen, und überwältigend, es verursacht zu haben.
In dieser Nacht lernte Sam seine Lektion.
***
Wie erwartet war es kein größeres Problem, ihn am nächsten Tag wieder loszuwerden. Direkt nach dem Aufstehen suchte Sam seine Sachen zusammen, zog sich an, gab mir einen Kuss, der zwar nicht völlig frei von Wehmut war, aber dann verschwand diese jüngste Eroberung angenehm standhaft aus meinem Leben. Braver Junge.
Kurz nach seinem Abgang hörte ich erneut das leise Schnarren der Tür, dieses Mal war es Sasha, die zusammen mit ihrem festen Freund Erik die Wohnung betrat.
Sasha war nicht nur meine Mitbewohnerin, sondern auch meine beste Freundin, und deshalb verzieh ich ihr sogar den Umstand, dass sie sich seit nunmehr elf Monaten auf den Pfad der dauerhaften Beziehungen begeben hatte. Früher waren wir beide Stammgäste in den besseren Clubs der Stadt gewesen, ganze Nächte hatten wir damit verbracht, uns die Männer gegenseitig zuzutreiben. Es war ein großartiger Spaß gewesen, doch schließlich platzte Sasha mit der Offenbarung heraus, nun den Richtigen gefunden zu haben.
Der Richtige.
Der, durch den alles anders wurde.
Ich verstand mich eigentlich ganz gut mit Erik, er war wortgewandt und besaß die Gabe, seinem jeweiligen Gesprächspartner tatsächlich die Aufmerksamkeit zu geben, die dieser verdiente – eine Ausnahme unter Männern. Sasha hätte es also deutlich schlimmer erwischen können, und doch blieb Erik für mich immer mit dem Makel behaftet, dass er meine beste Freundin zu einem Leben in Treue, Dauerhaftigkeit und Langeweile bekehrt hatte.
»Hi. Eine wilde Nacht gehabt, Amanda?«
»The same procedure as every weekend, Sasha.«
Ich musste furchtbar aussehen, also furchtbar für meine Verhältnisse: zerzaustes Haar, ungeschminkt, keine sündhaft teuren und sündhaft schönen Stoffe auf meiner Haut, nur ein schlabbriger Morgenmantel, Plüschpantoffeln und das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören. Erik betrachtete mich belustigt.
»Wir sind scheinbar ein wenig zu früh von unserem Ausflug zurückgekommen«, sagte er zu Sasha, und sie nickte.
»Wir machen schon einmal das Frühstück, Amanda. Setz dich einfach dazu, wenn du magst.«
Händchenhaltend und küssend verschwanden die beiden in der Küche. Ich konnte das nicht mit ansehen und verschanzte mich im Bad, wo mich eine kalte Dusche endgültig aus meinen verträumten Gedanken an die letzte Nacht riss. Als ich mich schließlich zu Sasha und Erik an den Tisch setzte, waren die beiden bereits mit Essen fertig und unterhielten sich über Wohnungen.
»Letztens habe ich ein gutes Angebot gesehen, drei Zimmer, 70 Quadratmeter, die Miete fast geschenkt. Vielleicht sollten wir einen Besichtigungstermin ausmachen.«
Plötzlich wurde ich hellhörig. »Wollt ihr etwa zusammenziehen?«
»Ja, ich denke schon«, sagte Sasha, und fast bildete ich mir eine gewisse Niedergeschlagenheit in ihrer Stimme ein, als würde sie heimlich all den verrückten Nächten hinterhertrauern, die wir gemeinsam, frei und ungebunden, auf den Tanzflächen und in den Bars der Stadt verbracht hatten. Das würde nun endgültig Geschichte sein – eine gemeinsame Wohnung war gewissermaßen das Eheversprechen unserer Generation. Wollt ihr euch die Miete teilen, bis dass der Tod euch scheidet? Den andern lieben, auch wenn er das Bad blockiert und hinterher Bartstoppel im Waschbecken liegen? Treu sein und sorgsam, wenn es um den Abwasch, die Wäsche, das Staubsaugen geht?
»Aber ihr seid gerade einmal ein paar Monate zusammen«, gab ich zu bedenken.
»Fast ein Jahr. Und wir lieben uns«, erwiderte Sasha, und ich beschloss, von jetzt an besser gar nichts mehr zu sagen, sonst käme mir vielleicht noch der Toast mit Honig wieder hoch, auf dem ich gerade lustlos herumkaute.
»Was ist mit dir, Amanda?«, fragte Erik, doch ich reagierte zunächst nicht auf ihn.
»Wünschst du dir nicht auch ... etwas Längerfristiges?«
Wären seine Worte nicht so wunderbar naiv gewesen, hätte ich seinen Kopf direkt in die halbleere Müslischale getaucht, die vor ihm auf dem Tisch stand.
»Amanda hat es nicht so mit Längerfristigem. Sie will unabhängig sein. Keine Verantwortung übernehmen müssen.«
Im Kern traf Sasha meine Einstellung schon richtig, nur sprach sie davon, als wäre Unabhängigkeit und keine Verantwortung etwas Negatives.
»Aber tief in seinem Inneren sehnt sich doch jeder nach einem Menschen, bei dem er zu Hause sein kann. Nach einem Menschen, den man liebt.«
Jetzt sprach Erik auch noch wie ein Priester. Ich nahm meinen Teller, entschuldigte meine temporäre Menschenscheu und verzog mich in mein Zimmer. Von mir aus konnten sie den kompletten Tag mit ihren kindlichen Vorstellungen von Liebe und Treue verbringen, aber sie sollten bloß nicht auf den Gedanken kommen, mich auch mit diesem Virus zu infizieren.
Zweiter Sprung
Ich war fünfzehn Jahre alt und sehr verliebt.
Den ganzen Sommer über war ich in das nahegelegene Freibad gegangen, hatte fast täglich meine Bahnen zurückgelegt und mich dann in das kurze, stachelige Gras fallen lassen, um in der Sonne zu trocken. Dabei war ich keineswegs eine Wasserratte. Vielmehr war mir ein Junge aufgefallen, der das Schwimmen mit scheinbar sportlichem Ehrgeiz betrieb, was seinem Körper erheblich zugutekam. Er war etwas älter als ich, hatte kurze schwarze Haare und ein Gesicht, das ich Zeit meines Lebens nicht mehr vergessen würde; in ihm kombinierten sich Härte und Sanftheit, und wenn es mir einmal gelang, seinen Blick zu fangen, ging mir ein nervöses Zittern durch den ganzen Körper.
Nachts, СКАЧАТЬ