Labyrinth der Lust - Das Geheimnis einer zügellosen Liebe | Erotischer Roman. Mandy Fox
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Читать онлайн книгу Labyrinth der Lust - Das Geheimnis einer zügellosen Liebe | Erotischer Roman - Mandy Fox страница 8

СКАЧАТЬ schrieb Daniel.

      »Du süßes Ferkel«, antwortete Elvira.

      Beide mussten lachen. Es war ein befreiendes Lachen, ein Lachen, das sie verband. Sie hatten etwas miteinander geteilt, das nun ihr gemeinsames Geheimnis war, hatten – wenn auch aus der Ferne – die Freundin teilhaben lassen an dem intimsten Moment, den es für einen Menschen geben kann, dem Augenblick völliger Gelöstheit und Freiheit von aller Last der Welt.

      »Küsschen«, schrieb Daniel und schürzte zugleich seine Lippen in die Kamera.

      »Küsschen zurück«, näherte sich Elvira mit dem Gesicht ihrer Cam und züngelte lustvoll über ihre Lippen.

      »Wir sollten mal einen Kaffee zusammen trinken«, schlug sie vor.

      »Gute Idee.« Daniel winkte ihr zu.

      Dann wurde der Bildschirm dunkel.

       Kapitel 6

      Elvira erwachte mit schweren Lidern und einem dröhnenden Schädel. Der träge Deckenventilator schaffte es kaum, die schon am Morgen stickig-schwüle Sommerhitze in einigermaßen erfrischende Wallung zu versetzen. Missmutig drehte sie sich noch einmal auf die Seite. Blickte auf ihren Nachttisch, der Wecker zeigte kurz vor Mittag. Daneben standen eine knapp halb volle Weinflasche und – bedenklich nahe am Rand – ein leeres Glas.

      Auf dem Fußboden entdeckte sie ihren Laptop, noch aufgeklappt. Sie selbst, das wurde ihr allmählich bewusst, hatte nur ihr Schlafshirt an, kein Höschen.

      Als zöge jemand langsam einen Schleier von ihrem Gedächtnis, tauchten aus den grauen Gehirnwindungen Erinnerungen auf – Fetzen, Bruchstücke, wie Teile eines Mosaiks, die begannen, sich langsam zu einem Ganzen zu formen. Je mehr der kleinen Puzzleteile sichtbar wurden, desto deutlicher, klarer wurde ihr Blick.

      Was war da gestern Abend geschehen? Ihre Finger tasteten unsicher zwischen ihre leicht gespreizten Schenkel zu ihrer Lustgrotte, so als wollte sie sich versichern, dass alles seine Ordnung hatte. Strichen gedankenverloren über die trockenen Lippen, auf und ab.

      Hatte sie sich tatsächlich vor der Webcam befriedigt? Danielle gar dabei zusehen lassen? Sie wollte die unliebsame Erinnerung beiseiteschieben, doch diese drang mit einer gewissen Impertinenz immer und immer wieder in ihr Bewusstsein. In Elvira wuchs eine Art von Scham ... schließlich war sie eine erwachsene, gut aussehende Frau mit einer recht ansprechenden Figur, die durchaus Chancen hätte, eine Menge Männer kennenzulernen, wenn sie es darauf anlegte ... Was in aller Welt, welcher kleine Teufel besinnungsloser Geilheit hatte sie am Abend zuvor bloß geritten, dass sie sich dermaßen hatte gehen lassen?

      Gewissensbisse.

      Sie fühlte sich irgendwie unrein, wie ein Kind, das etwas Verbotenes getan hat und nun erwartet, dass man es irgendwie dafür straft.

      Widerwillig grunzend schälte sie sich unter ihrem Laken hervor, trabte ins Bad, schaltete das Licht ein und blickte lange in den großen Spiegel an der Wand. Sah dort ein zerknautschtes Schlafshirt, in dem eine nicht gerade hässliche junge Frau steckte, die keinen Slip trug. Und ein mindestens ebenso zerknautschtes Gesicht, noch jugendlich, aber doch das Gesicht einer Frau, die sich unter Kontrolle haben sollte.

      Elvira stellte die Brause an, ließ das Wasser einen Moment laufen, bis es so angenehm lau war, wie sie es jetzt brauchte. Schäumte wohlriechendes Gel über ihre bronzebraune Haut, ins Gesicht, an den Hals. Strich über ihre festen Brüste, deren Nippel noch schliefen, fuhr hinab an die fast mädchenhafte, glatt rasierte Spalte, über die strammen Backen ihres wohlgeformten Hinterteils. Doch es wollte ihr kein Wohlbefinden bereiten, sich zu befummeln ...

      Zu sehr hingen ihre Gedanken an dem, was in der zurückliegenden Nacht geschehen war und versuchten, das Ganze in einen erträglichen Zusammenhang zu bringen. Ihre Empfindungen fuhren Karussell, fanden keinen rechten Anfang und kein erlösendes Ende.

      Es war etwas mit ihr passiert, das ihr inneres Gleichgewicht vollkommen durcheinandergebracht hatte, das wurde ihr mehr und mehr klar. Ihre Aufgabe wäre es nun, sich in irgendeiner Weise dazu zu stellen, es zuzulassen oder abzulehnen. Aber zuerst musste sie sich eine Meinung über sich selbst bilden.

      Mit diesem unbefriedigenden Gefühl trieb sie ein wenig orientierungslos durch den Samstag, räumte hier ein Regal auf, sortierte dort etwas Wäsche, shampoonierte da einen Fleck aus dem Teppich, reinigte im anderen Raum ein Fenster von den Streifen des letzten Sommerregens.

      Doch ebenso wenig, wie ihre Seele sich momentan ordnen ließ, so wenig gelang es ihr, das kleine gelbe Häuschen insgesamt aufzuräumen. Hatte sie hier etwas ordentlich aufgestellt, entdeckte sie dort neues Durcheinander ...

       Kapitel 7

      Nach alledem hatte sie bis zum Montagmorgen einen Entschluss gefasst. In einem günstigen Augenblick bat sie den weißhaarigen, gütigen alten Senior-Anwalt, ein paar Tage Urlaub nehmen zu dürfen.

      »Ich brauche Zeit ganz allein mit mir«, versuchte sie zu erklären, »ich muss mir über etwas klar werden.«

      »Jaja, der junge Mann«, lächelte der erfahrene Advokat wissend. Er war fest überzeugt, dass seine tüchtige Mitarbeiterin eine neue Liebe gefunden hatte und sich nun darüber klar werden wollte, wie ernsthaft diese zu bewerten sei. Schließlich hatte ihm sein Chicagoer Kollege bei der Einstellung seinerzeit ein wenig über die Umstände berichtet, die dazu geführt hatten, dass Elvira recht überstürzt die Stadt verlassen hatte und sich neu orientieren wollte.

      Elvira hielt den Zeitpunkt nicht für geeignet, um ihrem wohlwollenden Chef umfassende Aufklärung zu geben. Mochte er glauben, was er wollte. Das Entscheidende war, dass er ihr diese Urlaubswoche gewährte.

      Genau das tat er, indem er einen entsprechenden Eintrag in den Kanzleikalender machte und ihr zunickte:

      »Ist ja im Augenblick nicht so viel los, die Menschen sind alle in den Ferien – da kann ich Sie durchaus ein paar Tage entbehren.«

      »Danke«, hauchte Elvira, während sie sein Kontor verließ.

      Der Weißhaarige sah ihr einen Augenblick sinnend nach. Was war nur mit ihr? Seit Kurzem schien die junge Frau irgendetwas zu bewegen, das sie ziemlich durcheinanderbrachte. Mochte sie doch nur bald wieder festen Boden unter die Füße bekommen!

       Kapitel 8

      Daheim schaltete Elvira ihren Laptop ein und klickte sich durch die aktuellen Reise- und Flugangebote. Besonders groß war das Angebot aufgrund der Sommerferien nicht, dafür gab es hie und da günstige Restplätze. Sie verglich einiges miteinander, wägte ab, kritzelte Preise auf einen Zettel und verglich diese mit dem Stand ihres Sparbuchs. Setzte sich rasch einen Kaffee auf, trank ihn bewusst langsam auf der Couch im Wohnzimmer, um in diesem kurzen Moment der Ruhe ihre Wahl zu treffen. Entschied sich dann für einen Strandurlaub in einem kleinen, verträumten Hotel im quirligen Badeort New Smyrna Beach in Florida und buchte dazu den nächsten Flug von Chicago nach Daytona Beach. Dann packte sie rasch Badesachen und alles, was man sonst noch für eine Woche am Meer benötigt, in eine Reisetasche und machte sich auf den Weg zum Flughafen.

      Wenige Stunden später saß sie in der Abendsonne auf der Terrasse ihres Hotels, lauschte dem fordernden Schreien der Möwen und dem Brausen der unermüdlich an den weiten, weißen Sandstrand schlagenden Wellen des Atlantiks. Versuchte, Abstand zu allem zu gewinnen, was in den zurückliegenden Tagen so unverhofft über sie hereingebrochen war.

      Doch СКАЧАТЬ