Название: Attentäter Null
Автор: Джек Марс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Шпионские детективы
isbn: 9781094313139
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„Nein”, erwiderte sie kurz.
„Nein?” Null blinzelte.
Sie seufzte. „Es tut mir leid, Kent. Aber ich weiß, was du sagen willst und ich weiß, dass ich wahrscheinlich nachgeben würde und versuchen würde, dich freizustellen. Doch das hier kam vom Präsidenten. Nicht von mir, nicht von Direktor Shaw -”
„Und wo ist Direktor Shaw jetzt?” fragte Null erhitzt. „Zu Hause, schätze ich mal? Macht sich wohl gerade fertig, um Thanksgiving mit seiner Familie zu genießen?”
„Ja Null, genau dort ist er”, entgegnete sie ihm streng. Sie nannte ihn niemals Null. Aus ihrem Mund hörte es sich an, als ob er gerügt würde. „Weil es nicht seine Arbeit ist, hier zu sein. Es ist deine. Genauso wie es nicht meine Arbeit ist, immer wieder für dich den Hals herauszustrecken. Meine Arbeit ist es, dir zu sagen, wohin du gehen musst und was getan werden muss.” Sie tippte zwei Mal mit einem Finger auf das Tablet.
„Da gehst du hin. Das musst du tun.”
Null starrte auf den Tisch hinunter. Er war glatt und hochpoliert, so dass er reflektierend glänzte. Er hatte idiotischerweise geglaubt, dass er und Maria nach all dem, was sie zusammen durchgemacht hatten, noch weiter Freunde bleiben konnten. Doch letztendlich war es anders. Sie war seine Chefin und so fühlte es sich an, wenn man herumkommandiert wurde.
Ihm gefiel das Gefühl überhaupt nicht, genauso wenig, wie ihm die Idee gefiel, dass der Präsident verlangte, dass er auf den Fall angesetzt wurde. Seiner Meinung nach war das eine komplette Verschwendung seiner Fähigkeiten. Doch er machte sich nicht die Mühe, das zu sagen.
„Schaut euch doch einfach mal die Zustände an.” Marias Ton wurde sanfter, doch sie blickte keinem der beiden in die Augen. „Wir haben einen Handelskrieg mit China. Unsere Verbindungen mit Russland sind fast ganz gekappt. Die Ukraine sind nicht gerade von uns beeindruckt. Belgien und Deutschland sind immer noch sauer über das, was sie für einen unbestätigten Einsatz letzten Monat hielten. Niemand vertraut unseren Anführern - am wenigsten unser eigenes Volk. Wir haben noch nicht einmal einen Vizepräsidenten.” Sie schüttelte ihren Kopf. „Wir können uns die Möglichkeit eines Attentats auf amerikanischem Boden nicht leisten. Selbst wenn es sich nur um eine Möglichkeit handelt. Nicht, wenn wir es vermeiden können.”
Null wollte ihr widersprechen. Er wollte darauf hinweisen, dass die Effizienz von zwei Männern, egal ob sie hochtrainiert waren oder nicht, immer noch dürftig erschien, wenn man sie mit dem gemeinsamen Einsatz von Strafverfolgungsagenturen verglich. Er konnte verstehen, warum sie keine große, öffentliche Debatte daraus machen wollten, aber wenn sie diese Leute wirklich finden wollten, wenn sie wirklich dachten, dass ein Anschlag auf die USA wahrscheinlich war, dann könnten sie eine Fahndungsausschreibung herausgeben. Sie könnten an den Küstenregionen von Florida, Louisiana, Texas beginnen, das waren die wahrscheinlichsten Angriffsziele beträchtlich des Anschlags auf Havanna. Sie könnten die kubanische Regierung dazu auffordern, das vermisste Boot zu überprüfen. Sie sollten zusammenarbeiten, um die Bürger beider Nationen und alle anderen, die verletzt wurden, zu beschützen.
Null wollte all das gerade laut sagen, doch bevor er dazu kam, klingelte Marias Handy.
„Einen Moment”, sagte sie ihnen, bevor sie mit ihrem typischen Gruß antwortete: „Johansson.”
Ihr Gesicht wurde schlaff und ihre Blick traf Nulls. Er hatte diesen Ausdruck schon zuvor gesehen, viele Male - viel zu oft für seinen Geschmack. Es war ein Ausdruck von Schock und Entsetzen.
„Schick mir alles”, sagte Maria mit einem rauen Flüstern ins Telefon. Sie beendete den Anruf und er wusste schon, was sie ihnen erzählen würde, bevor sie damit anfing.
„Es gab einen Anschlag auf amerikanischem Boden.”
KAPITEL ACHT
Schon? Null war fassungslos darüber, wie schnell ein weiteres Attentat geschehen war -er hatte offensichtlich die Schwere der Situation unterschätzt.
Doch er war noch schockierter, als Maria ihm sagte, wo es geschehen war.
„Der Anschlag fand auf ein kleines Städtchen im mittleren Westen statt.” Maria konzentrierte sich auf den Bildschirm des Tablets, scrollte durch die Information, sobald sie ankam. „Ein Ort namens Springfield in Kansas - achthunderteinundvierzig Einwohner.”
„Kansas?” wiederholte Null. Wenn sie seit dem Havanna-Attentat bis nach Kansas gekommen waren, so bedeutete das... „Sie müssen per Flugzeug gereist sein.”
„Was bedeutet, das dies geplant war”, fügte Strickland hinzu. Der junge Agent stand plötzlich auf, als ob es etwas gäbe, dass er in diesem Moment tun könnte. „Aber warum? Was könnte an einem Örtchen in Kansas bedeutend sein?”
„Keine Ahnung”, murmelte Maria. Dann griff ihre Hand an ihren Mund. „Oh mein Gott.” Sie blickte mit weit aufgerissenen Augen zu Null. „Dort fand gerade ein Umzug statt. College-Studenten, Familien... Kinder.”
Null atmete tief ein, arbeitete hart daran, eine mentale Distanz zwischen dem Teil von ihm, der Vater und ehemaliger Professor, und jenem, der Agent war, zu schaffen. „Auswirkungen?”
„Unklar”, berichtete Maria und starrte wieder auf ihr Tablet. „Das hier geschah gerade erst. Der erste Anruf zum Rettungsdienst fand vor dreiundzwanzig Minuten statt. Doch...” Sie schluckte schwer. „Erste Berichte des Notfalldienstes geben an, dass es sechzehn Tote am Tatort gibt. Aber wahrscheinlich sind es mehr.”
Strickland schritt im Konferenzsaal wie ein Tiger hin und her, der darauf wartet, aus seinem Käfig gelassen zu werden. „Wir können nicht versichern, dass alle Todesfälle das direkte Ergebnis der Waffe sind. Einige könnten durch Panik ausgelöst worden sein."
„Aber vielleicht geht es genau darum”, murmelte Null.
„Warte mal, da kommt ein Video” Maria drehte das Tablet und beide Männer drängten sich an ihre Schultern, um es zu sehen. Sie drückte auf Start und der Bildschirm füllte sich mit der wackeligen Perspektive von jemandem, der mit einem Handy filmte. Der Tatort war die Hauptstraße der Kleinstadt, die Kamera filmte den Häuserblock hinauf, nahm mit ihrer Linse die Bürgersteiger voller Leute und Stühle auf beiden Seiten der Allee auf.
Eine Gruppe junger Leute in weiß-grünen Uniformen kam um die Ecke - eine Blaskapelle, die mit erhobenen Instrumenten im Gleichschritt ging, die sich annähernde Musik übertönte den Lärm von Applaus und Jubel.
„Sie sind fast hier, Ben!” rief eine fröhliche, weibliche Stimme, vermutlich die Frau hinter der Handykamera. „Bist du soweit? Winke Maddie zu!”
Die Kamera ging kurz nach unten und zeigte einen kleinen Jungen, nicht älter als fünf oder sechs, der ein riesiges Lächeln auf dem Gesicht hatte, während er der sich annähernden Kapelle zuwinkte. Dann ging die Kamera wieder nach oben, zeigte eine Gruppe junger Männer in grünen Trikots, die hinter der Kapelle um die Ecke kam - ein Footballteam, schien es, das Süßigkeiten aus Eimern in die Menge warf.
Ein Knoten von Grauen wand sich in Nulls Magen, denn er wusste, dass es gleich zur Katastrophe käme.
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