Wenn Sie Sich Verstecken Würde. Блейк Пирс
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Название: Wenn Sie Sich Verstecken Würde

Автор: Блейк Пирс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9781640297814

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      „Ja. Ich fand das schon seltsam. Sie sagte, sie hätte davon nichts mehr zuhause. Zahnpasta, eine kleine Zahnbürste, Deo, solche Dinge. Ich fragte sie, warum sie sie sich selbst kaufte und nicht ihre Eltern, aber sie ist nicht darauf eingegangen.“

      „Meinst du, dass sie glücklich war zuhause?“

      „Ja, schon. Aber… na ja, sie ist fünfzehn. Sie liebt ihre Eltern, aber sie hasst die Gegend hier. Sie will schon aus Deton weg, seit sie zehn Jahre alt ist.“

      „Hast du eine Ahnung, warum?“, fragte DeMarco.

      „Es ist öde hier“, sagte Anne. Dabei warf sie ihren Eltern einen entschuldigenden Blick zu. „Ich bin ein bisschen älter als Mercy; ich bin sechszehn und habe einen Führerschein, und sie und ich fahren manchmal hierhin und dorthin. Shopping. Ins Kino. Aber man muss eine Stunde fahren, um irgendwohin zu kommen. Deton ist tot.“

      „Weißt du, wo sie hinwollte?“

      „Nach Palm Springs“, sagte Anne mit einem Lachen. „Sie hat eine Sendung über Palm Springs gesehen, in der die Leute dort Party gemacht haben, und fand es hübsch dort.“

      „Hatte sie irgendein bestimmtes College im Auge, auf das sie gehen wollte?“

      „Ich glaube nicht. Ich meine, als sie diese kleine Veranstaltung für uns in der Schule hatten, hat sie sich etwas genauer mit dem Material der UVA und Wake Forest beschäftigt. Aber … na ja, ich weiß nicht.“

      „Kannst du uns irgendetwas über Charlie erzählen?“, fragte Kate. „Wir haben seinen Namen in ihrem Tagebuch entdeckt und wissen, dass sie sich zumindest nahe genug standen, um zwischen den Unterrichtsstunden einen Kuss auszutauschen. Aber die Polizei hat uns mitgeteilt, dass du sagtest, sie habe keinen Freund.“

      „Nein, sie hat keinen.“

      Kate merkte sofort, dass sich Annes Ton bei diesem Kommentar leicht versteifte. Auch ihre Haltung schien angespannter. Dies schien ein sensibles Thema zu sein. Aber angesichts der Tatsache, dass sie erst sechszehn war und ihre Eltern hinter standen, konnte Kate sie nicht der Lüge bezichtigen. Sie würde eine andere Strategie wählen müssen. Vielleicht umgaben ihre Freundin irgendwelche dunklen Geheimnisse, die Anne einfach nicht laut aussprechen wollte.

      „Sie und Charlie sind also nur befreundet?“, fragte Kate.

      „So ungefähr. Also, ich glaube, dass sie sich vielleicht wirklich mögen, aber nicht wirklich ein Paar sein wollten. Verstehen Sie?“

      „Soweit du weißt, haben sie und Charlie noch etwas anderes getan als nur zu küssen?“

      „Wenn es so war, dann hat mir Mercy nichts davon erzählt. Und sie erzählt mir alles.“

      „Weißt du, ob sie vor ihren Eltern Geheimnisse hatte?“

      Wieder konnte Kate an Annes Gesicht sehen, dass dem Mädchen die Frage unangenehm war. Es war kaum merklich, fast nicht auszumachen, aber Kate erkannte es, weil dies ihr bei unzähligen anderen Fällen begegnet war – vor allem, wo Teenager involviert waren. Umher flitzende Augen, unwohl auf dem Stuhl herumrutschen, zu schnelles Antworten, ohne darüber nachzudenken, oder zu langes Zögern.

      „Falls es so ist, hat sie mir auch davon nichts gesagt.“

      „Wie sieht es mit einem Job aus?“, fragte Kate. „Hat sie irgendwo gearbeitet?“

      „Nicht in letzter Zeit. Vor ein paar Monaten hat sie ungefähr zehn Stunden pro Woche Kids aus der Middle School Nachhilfe gegeben. In Algebra, glaube ich. Aber das wurde dann nicht mehr angeboten, weil es nicht genügend Kids gab, die Interesse an der Hilfe hatten.“

      „Hat ihr das Spaß gemacht?“, fragte DeMarco.

      „Ich glaube schon.“

      „Keine Horrorgeschichten vom Nachhilfegeben?“

      „Keine, von denen sie mir erzählt hat.“

      „Aber du bist überzeugt, dass Mercy dir alles über ihr Leben erzählt, richtig?“

      Wieder war Anne die Frage unangenehm. Kate fragte sich, dass dies vielleicht das erste Mal war, dass sie schonungslos befragt wurde – dass etwas in Frage gestellt wurde, was sie als die Wahrheit hingestellt hatte.

      „Ich glaube schon“, sagte Anne. „Wir waren … wir sind beste Freundinnen. Und ich sage sind, weil sie noch lebt. Ich weiß es. Denn, wenn sie tot ist…“

      Der Kommentar hing einen Moment lang im Raum. Kate sah, dass die Emotionen in Annes Gesicht echt waren. Es war klar, dass das Mädchen kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. Und wenn es soweit kam, war sich Kate sicher, würden ihre Eltern sie bitten zu gehen. Das hieß, dass ihnen nicht viel Zeit blieb ‒ und das wiederum hieß, dass Kate jetzt ihre Samthandschuhe ablegen und sie hart anfassen musste, wenn sie noch Antworten bekommen wollte.

      „Anne, wir wollen dieser Sache auf den Grund gehen. Und wir gehen genau wie du davon aus, dass Mercy noch lebt. Aber, da will ich ganz ehrlich mit dir sein, in Vermisstenfällen ist die Zeit unser Feind. Je mehr Zeit verstreicht, desto kleiner die Chance, sie zu finden. Also bitte … wenn es irgendetwas gibt, womit du den Behörden von Deton gegenüber bisher nicht herausgerückt bist … dann ist es wichtig, dass du es jetzt uns sagst. Ich weiß, in einer Kleinstadt ist es wichtig, was andere denken―“

      „Ich denke, das reicht“, unterbrach Mr. Pettus. Er erhob sich und schritt zur Tür. „Es gefällt mir nicht, dass Sie meiner Tochter unterstellen, dass sie Ihnen etwas verheimlicht. Und man sieht ihr doch an, dass sie mit den Nerven am Ende ist.“

      „Mr. Pettus“, begann DeMarco, „wenn Anne―“

      „Wir waren mehr als entgegenkommend, sie von den Behörden befragen zu lassen, aber jetzt reicht es. Bitte gehen Sie … jetzt.“

      Während sie sich erhoben, tauschten Kate und DeMarco einen entmutigten Blick aus. Kate hatte ungefähr drei Schritte getan, als Annes Stimme sie innehalten ließ.

      „Nein … warten Sie.“

      Alle vier Erwachsenen im Raum wandten sich zu Anne um. Tränen rannen über ihre Wangen und ein ernsthafter Ausdruck lag in ihren Augen. Sie blickte kurz ihre Eltern an und wandte dann die Augen ab, als schäme sie sich.

      „Was ist?“, fragte Mrs. Pettus ihre Tochter.

      „Mercy hat einen Freund. Mehr oder weniger. Aber es ist nicht Charlie. Es ist dieser andere Typ … und sie hat nie jemandem von ihm erzählt, denn wenn ihre Eltern davon erfahren, drehen sie durch.“

      „Wer ist es?“, fragte Kate.

      „Es ist dieser Typ, der draußen Richtung Deerfield wohnt. Er ist älter … siebzehn.“

      „Und sie waren ein Paar?“, fragte DeMarco.

      „Ich glaube nicht, dass es etwas Festes war. Sie haben sich einfach öfter gesehen. Aber wenn sie zusammen waren, glaube ich, dann … na ja, ich glaube, es ging nur um СКАЧАТЬ