Die großen Western Staffel 4. Diverse Autoren
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Название: Die großen Western Staffel 4

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western

isbn: 9783740912383

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СКАЧАТЬ weitem sah er den Reitern an, daß sie irgendwas im Schilde führten. Nichts Gutes.

      Er wandte sich vom Fenster ab, nahm den Waffengurt vom Stuhl und schnallte ihn um, streifte die lange Jacke darüber und setzte den schwarzen Stetson auf.

      Lässig trat er auf den Gehsteig hinaus, schnippte den Zigarillo weg und lehnte sich an einen der Vordachpfosten.

      Drüben stapfte Willobie entlang, sah Fairbanks und kam über die bereits austrocknende Straße heran.

      Willobie konnte seine Bewunderung nicht ganz verbergen. Vor ihm stand ein berühmter Revolvermann. Was man sich über ihn erzählte, war nicht immer schmeichelhaft. Doch eines war sicher: Er war einer der schnellsten Gunfighter des Westens –?wenn nicht sogar der schnellste.

      Fairbanks blickte ihn freundlich an. »Wo finde ich ihn, Marshal. Es gibt hier ’ne Farm, wie ich hörte. Die gehört einem Mann namens Lee Rooster. Das ist sein Bruder, nicht wahr?«

      »Wenn Sie es schon wissen, Mr. Fairbanks? Lassen Sie doch Maverick Rooster in Ruh’. Er hat Schluß gemacht.«

      »Hat er Ihnen das erzählt?«

      »Ja. Daran ist nicht mehr zu rütteln.«

      Der Revolverkönig blickte kurz die Straße hinauf. Der Leichenkarren kam leer zurück. Die Totengräber gingen nebenher.

      »Ich weiß nicht, Marshal«, dehnte er, »ob das so einfach zu machen ist. Gleich kommen sechs Reiter in die Stadt. Die suchen bestimmt keinen Job als Baumwollpflücker. Es sei denn, sie wollen die Baumwolle mit Schüssen abernten.«

      Willobie horchte. Hufgetrappel war schon zu hören. Die Reiter zogen hinter den Häusern entlang.

      »Vielleicht haben die es auf Sie abgesehen, Mr. Fairbanks?«

      »Möglich. Dann sorge ich dafür, daß dieses Thema schnellstens vom Tisch kommt.«

      »Halten Sie mich auf dem laufenden –?wenn das noch zu machen ist«, knurrte Willobie, machte kehrt und bewegte sich scheinbar schwerfällig in Richtung Office davon.

      Er hatte gerade die Tür hinter sich zugezogen, da kamen die sechs Reiter zwischen den Häusern hervor und hielten am Straßenrand gegenüber dem Saloon.

      Fairbanks lehnte wie schläfrig am Pfosten. Eiskalt wartete er auf die Fremden, tat so, als habe er sie nicht bemerkt und blickte auf den Gehsteigrand. Doch nichts entging ihm. Er wußte jede Bewegung der Fremden richtig zu deuten. Auch wenn sie sich nicht bewegten, durchschaute er sie.

      Das waren junge Wölfe!

      Angeführt von einem älteren Wolf, der verschlagen und heimtückisch war.

      Sie betrachteten Fairbanks nur sekundenlang. Dann ritten sie langsam zum Saloon und saßen davor ab. Wortlos schlangen sie die Zügel um die kurze Haltestange. Die Pferde standen ziemlich dicht nebeneinander. Einer nach dem anderen ging in den Saloon. Keiner drehte sich um.

      Die Burschen machten alle einen gepflegten Eindruck. Keiner war verwahrlost. Nur der Ältere legte keinen Wert auf sein Äußeres.

      Fairbanks wartete, horchte und schien die Stille des Mittags zu genießen. Im Saloon blieb es ruhig. Die Fremden machten keinen Lärm, Ed Corb, der Saloonbesitzer, hatte angenehme Gäste…

      Der Ältere winkte Ed Corb zu, an ihren Tisch zu kommen.

      »Ich bin Nolan Fury«, sagte der schmutzig aussehende Mann und zupfte am verfilzten Bart. »Sehen Sie doch mal zum Hotel hin, Mister.«

      Corb ging an die Tür, blickte kurz hinaus und kam zurück.

      »Ja, und?«

      »Das ist doch Donovan Fairbanks, der Revolverkönig, der dort steht?«

      »Ja, stimmt. Das weiß ich vom Marshal.«

      Nolan Fury grinste, während die fünf jungen Männer reglos am Tisch saßen und artig auf das Essen warteten.

      »Wir kommen von weither. Aus einem kleinen Nest im Süden. Da ist dieser Fairbanks auch gewesen –?und Maverick Rooster. Die beiden haben sich dort getroffen. Das geschieht nicht alle Tage. Wenn sich zwei Revolverkönige treffen, dann hat das schon was zu bedeuten. Jetzt fragen wir uns, wo dieser Lobo Rooster ist! Der muß hier sein. Wenn

      Fairbanks sich in dieser kleinen Stadt aufhält, dann kann Rooster nicht weit entfernt sein.«

      Der Saloonbesitzer dachte an die drei Fremden, die vor kurzem begraben worden waren. Auch sie hatten sich nach Rooster erkundigt.

      »Hier gibt es einen Rooster, aber der hat seit Jahren nicht mehr die Farm verlassen. Meinen Sie den, Mr. Fury?«

      »Nein.« Der Bärtige lehnte sich zurück. »Noch nie was von Lobo Rooster gehört? Der Mann ist ebenso berühmt wie dieser Fairbanks.«

      »Im Saloon hört man vieles. Das meiste vergißt man. Natürlich hab’ ich von Rooster gehört, aber das ist’ nicht der, den wir hier im County haben.«

      »Dann vergessen Sie, was ich gefragt habe«, meinte Fury. »Wie sieht es mit dem Essen aus?«

      »In einer halben Stunde.«

      »Dann bring’ ich die Pferde nach hinten«, sagte ein schwarzhaariger Bursche, erhob sich und ging hinaus. Er trat zwischen die Pferde und blickte zum Hotel hinüber. Dabei schob er den Stetson in den Nacken und ließ sein sonnengebräuntes Gesicht sehen.

      Fairbanks versteifte sich plötzlich und atmete gepreßt.

      Lächelnd wandte sich der Bursche ab, löste die Zügel und zog die Pferde durch die Einfahrt auf den Hinterhof.

      Donovan Fairbanks drückte sich vom Pfosten ab und betrat die Straße. Auf einem Umweg näherte er sich dem Stall hinter dem Saloon.

      Der gutaussehende Jüngling stand im halbdunklen Stall. Die blauen Augen glänzten im hereinfallenden Sonnenschein.

      Dann erschien Fairbanks draußen vor dem Stall, blieb einen Atemzug lang stehen, kam dann zögernd herein.

      »Kid?« raunte er, zweifelte noch immer. »Bist du es, Kid?«

      Der Bursche lächelte und nickte.

      »Tag, Vater«, sagte er. »Schön, dich mal zu sehen.«

      *

      Es war schon spät, als Lee Rooster endlich die Zeit fand, sich in die kleine Vorratskammer zurückzuziehen Hier im kühlen Keller stand fast vergessen der alte Koffer, mit dem sie einst in dieses Land gekommen waren. Einer Kiste ähnlich, aus dickem Korbgeflecht, die auch mal als Wäschetruhe benutzt worden war.

      Er mußte allerlei Gerümpel wegräumen, bevor er den Koffer öffnen konnte. Darin lag ein alter schwerer Waffengurt mit zwei Halftern. In der einen Halfter steckte ein Whitneyville Walker Colt.

      Lee zog unterm Hemd den anderen Colt hervor und schob ihn in die freie Halfter. Nachdenklich stand er gebeugt vor dem offenen Koffer.

      Er hatte seine Frau nicht kommen gehört. Sie stand auf einmal an seiner Seite und sah, daß СКАЧАТЬ