Die großen Western Staffel 4. Diverse Autoren
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Название: Die großen Western Staffel 4

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western

isbn: 9783740912383

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СКАЧАТЬ Der Colt sprang ihm in die Hand. Der Schuß dröhnte. Die Trommel drehte sich gleichzeitig um ein Stück. Der Schlagbolzen schlug auf die nächste Patrone. Das Geschoß traf den zweiten Halunken. Beide stürzten in die Nische, brachen hinter dem Tisch zusammen. Nur einer war zum Schuß gekommen. Die Kugel hatte eine Glasperle zerplatzen lassen.

      Rooster trat an die Theke heran, langte nach der Flasche und nahm einen Schluck.

      Fairbanks ging in die Nische.

      Die junge Mexikanerin kam langsam durch den Glasperlenvorhang und sah mit großen dunklen Augen zu Fairbanks hinüber. Plötzlich krachte ein Schuß.

      Maverick riß den Colt hervor, wirbelte herum –?doch er brauchte nicht zu schießen. Fairbanks hatte geschossen, beugte sich gerade über einen der Halunken. Nur sein Rücken war zu sehen. Aber schon richtete Fairbanks sich auf und kam lächelnd heran.

      »Der eine wollt’ dir noch ein Stück Blei verpassen, Maverick.«

      »So was!« Maverick schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich hätte ihn voll erwischt. Ich glaub’, ich werd’ alt.« Wieder schüttelte er den Kopf, trank dann, stellte die Flasche zurück. »Die Leute hier haben Telegrafie. Der Sheriff muß ’ne Meldung losschicken. Damit ich die Prämie bekomme. Das kotzt mich an. Schluß damit.«

      »Da kommt schon der Sheriff. Was hast du gesagt? Schluß?«

      »Ja – Schluß. Ich hör’ auf, Donovan.«

      »Das kann ich nicht glauben. Lobo Rooster macht Schluß? Unmöglich. Vielleicht wirst du wirklich alt, mein Lieber. Du hast auch vergessen, daß ich dich mal darum gebeten hatte, mich Don zu nennen – nicht Donovan. Wie hört sich das an! Das mit dem Schlußmachen nehme ich dir jedenfalls nicht ab. Du hast noch immer nicht den Mörder deines Bruders. Wie hieß der arme Junge noch? Das war in Omaha.« Fairbanks überlegte und sah zur verräucherten Decke empor. »Damals in Omaha. An einem sonnigen Tag. Gleich um die Ecke vom Barbiersalon.

      Da kannten wir uns noch nicht, Maverick. Ich hatte von dir viel gehört. Ja, und ich hatte dich bewundert –?den großen Rooster. Jetzt weiß ich es: Benjamin hieß dein Bruder. Ben. Armer Kerl. Ich –«

      »Hör auf mit den alten Geschichten!« fuhr Maverick ihn grob an. »Bens Mörder kann schon längst tot sein. Dann jage ich einem Phantom nach! Niemand hat den Mörder gesehen. Damals. Nur einen der Colts, die Benjamin bei sich gehabt hatte, nahm er mit. Wahrscheinlich, weil seiner leergeschossen war.« Maverick trank noch einmal. Mit dem Ärmel wischte er den Mund ab. »Ich hab’ viele Halunken gejagt, Donovan. Und immer hatte ich vorher geglaubt, Bens Mörder vor mir zu haben. So ging die Jagd immer weiter. Bis heute abend.«

      Fairbanks nickte, war jetzt ernst und verstand auch Roosters Beweggründe.

      »Deshalb hast du sie alle gejagt und konntest keine Ruhe finden, Maverick. Bei mir ist es ja anders. Ich bin nicht hinter einem Killer her, der mir persönlich was angetan hat. Aber hast du wirklich geglaubt, eines Tages auf den Mörder zu stoßen?«

      Maverick nickte, wandte sich ab und stapfte zur Tür.

      »Ich bin drüben in der Bar. Ich will in Ruhe meinen Whisky trinken!«

      Fairbanks folgte ihm dichtauf.

      Zwei Revolverkönige überquerten die Straße dieses elendigen kleinen Städtchens. Ihr Ruhm schien Licht in das Dunkel dieses Drecknestes zu bringen.

      Der Sheriff identifizierte die Toten, nahm ihre Waffen und Geld und legte alles auf den Tisch.

      Die junge Mexikanerin stand vor dem Tisch und blickte auf die Waffen, mit denen viele Menschen getötet worden waren.

      Inzwischen waren etliche Leute hereingekommen. Vor Theke und Tisch kam es sogar zum Gedrängel. Alle wollten sehen, was auf dem Tisch lag und wie die toten Banditen in der Nische aussahen.

      Fluchend verließ der Sheriff den Saloon. Draußen begegnete er dem Sargtischler und Totengräber, drückte ihm das Geld der Banditen in die Hände und sagte: »Bring sie unter die Erde.«

      *

      Maverick blieb länger, als er gewollt hatte.

      Aber nur deshalb, weil sein Pferd Ruhe brauchte.

      Die Bar wurde von Neugierigen belagert. Der Besitzer hatte die Bar schließen müssen. Sonst hätte keiner mehr die Hand mit dem Glas hochbekommen können – so eng wäre es geworden.

      Die beiden alten Revolverwölfe hatten am Tisch in der Ecke Platz genug. Zwei der hübschesten Mädchen waren eigens zur Bewirtung der beiden Männer herangeholt worden.

      Kein Wunder, daß Donovan Fairbanks wieder einmal von den Mädchen umschwärmt wurde.

      Maverick machte ein abweisendes Gesicht, sprach kaum und gab sich der Muße hin, sich langsam, doch stetig zu besaufen. Wer aber glaubte, ein betrunkener Rooster würde vorbeischießen, der irrte gewaltig.

      »Dein Freund ist aber komisch«, flüsterte eins der Mädchen Donovan ins Ohr. »Was hat er nur?«

      »Es war sein letzter Kampf. Laßt ihn in Ruhe. Kümmert euch um mich.«

      Alt waren Maverick und Donovan eigentlich nicht. Sie waren rauhe, zähe und verwegene Männer. Nur zu alt für das Dasein als Gunfighter. Da kam es auf verschiedene lebenswichtige Dinge an. Auf einen klaren und scharfen Blick. Auf sichere und schnelle Hände. Auf eisige Kälte und unbeirrbare Kaltblütigkeit. Wenn eins dieser Dinge fehlte, konnte es beim nächsten Kampf schon bitter enden.

      »He, Maverick, ich bin gleich wieder da«, sagte Fairbanks grinsend. »Ich will der Kleinen hier nur mal mein Hotelzimmer zeigen.«

      Maverick nickte gleichmütig.

      So zog Fairbanks mit der beglückten Kleinen ab. Beide kamen nicht wieder. Dafür kam der Sheriff, setzte sich zu Maverick und schob ihm eine Liste zu. Darauf waren alle Gegenstände vermerkt, die die Banditen bei sich getragen hatten. Dann auch Ausrüstung und Pferde.

      »Ich hab’ schon unterschrieben«, sagte der Sheriff. »Zeichnen Sie bitte ab, Mr. Rooster.«

      Maverick kritzelte sein M.C.R. darunter und erhob sich. Zusammen mit dem Sheriff verließ er durch die Hintertür die Bar.

      »Meine Frau würde sich freuen, Sie als Gast im Haus zu haben, Mr. Rooster.«

      »Das bin ich nicht mehr gewohnt, Sheriff. Verstehen Sie? Ich möchte bei meinem Pferd schlafen. Seine Atemzüge sind für mich so was wie ein Wiegenlied.«

      In diesem Moment flammte im Office Feuer auf. Sofort rannten der Sheriff und Maverick hin. Jemand hatte versucht, mit einer Fackel einen Brand zu legen. Zwei bereitstehende Eimer voll Wasser genügten, um das Feuer zu löschen.

      »Ein Stümper war das!« knurrte der Sheriff. »Wozu überhaupt?«

      Suchend ging er umher. Im Office fehlte nichts. Achselzuckend blieb er vor dem Tisch stehen, auf dem die Dinge der toten Banditen lagen.

      »Alles noch da. Gewehre, Colts, Munition, Gurte. Tja, ich weiß auch nicht. Alles, was ich registriert habe, ist da.«

      Auf einmal langte Maverick nach einem der Colts. Die Waffe war alt. Ein Whitneyville Walker Colt.

      Hätte СКАЧАТЬ